Tag 10 in Bildern | #UmsLand/Bayern

Auch heute wieder ein paar Bilder vom Vortag. Ihr findet sie wie üblich standortgenau auf der täglich wachsenden Tourkarte.

Ein müdes Pferd und sein Schatten, aufgemalt auf eine gelbe Hausfassade

Auf einem Platz in Coburg, großer Brunnen in der Bildmitte, Stadthäuser mit Straßencafé

Landschaft, vorne Wiese, hinten Baumgruppe, darüber wolkiger Blauhimmel, den Wind können wir nur ahnen

Mit Minion-Gesicht bemalte Grünabfälletonne vor Hausfassade in Grün und Altrosa

Tag 11 der 3. Etappe (Tag 32) im Rückblick | #UmsLand/Bayern

»Leichenhallenhopping am Grabfeld-Röhn-Radweg. Vor den Hallen hats Dächlein, unter denen ich Schutz vor Regenschauern suche. Gerade in . Wetter soll ab 14 Uhr besser werden.« So textete Irgendlink am frühen Nachmittag auf Mastodon.

Und auf Twitter: »Ein Spießrutenlauf von Leichenhalle zu Leichenhalle, um den Regenschauern zu entfliehen. Da gibts Dächlein. Bei der letzten sogar Strom fürs Handy. Hier in Irmelshausen hingegen Netz, um den Blogartikel hochzuladen.« (Mögen ihn die Regenwolken weiträumig umschiffen.)

»Ich frage mich, ob die /Bayern als eine Art virtuelles eingestuft werden kann. Eine appspressionistische Performance mit Social Media-Anbindung. #Appspressionismus« (So Gedanken, wenn das Hirn des in die Pedalen tretenden Künstlers Freigang hat.)

»War sehr anstrengend wegen Regen morgens und Wind den ganzen Tag«, schreibt er mir soeben. Die Trackaufnahme hat er darum mittendrin unterbrochen und in zwei Stücken geschickt.

Nun hat er bei Sondheim vor der Rhön einen Lagerplatz gefunden. Hoffentlich lässt der Wind nach.

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Auf Mastodon und Twitter trötet und twittert Irgendlink seine Reise direkt und unmittelbar. Lest dort über seinen heutigen Tag – und über alle kommenden.
https://fimidi.com/@irgendlink
https://twitter.com/irgendlink

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Hier die wirklich nur sehr ungefähre heutige Strecke bei Guugl.

Den heutigen Track im Gesamtkontext seht ihr hier (Ausschnitt).

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Das ganze Projekt auf einen Blick (Opencycle-Karte) gibt es hier zu sehen: Vollbildanzeige

Die allererste Guugl-Skizze findet ihr hier: Skizze

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Liebgrüßt aus der Homebase
Sofasophia

Tag 11 in Bildern | #UmsLand/Bayern

Auch heute gibt es wieder einige Bilder von gestern. Ihr findet sie wie üblich standortgenau auf der täglich wachsenden Tourkarte.

Sackgassen säumen den Weg nach Bamberg

Bäume biegen sich im wüsten Wind auf dem Weg zur Quelle der Fränkischen Saale bei Alsleben.

Wachturm als Eiserner Vorhang Denkmal bei Alsleben

Hoftür in Gollmuthhausen

An Apple a day keeps the Fahrradmechaniker away (Nordheim)

Ein Crashkurs in Sachen Wallfahrt – von Heldburg nach Urspringen – #UmsLand/Bayern

Seit Tagen im Gegenwind, dünkt es mich. Das Zelt hatte ich mit Blick auf die Heldburg an einem Waldrand recht günstig im Windschatten aufgestellt. Frisch geerntete Nutzwiese. Zwei drei Hochsitze ringsum. Das macht mich stets ein bisschen nervös, fühle mich sozusagen placebobeäugt und rechne damit, dass mich nachts ein Jäger weckt oder ein Schuss oder ein Vieh. Obschon das bisher nie der Fall war. In jener Nacht höre ich nur das rhythmische Geklappere eines Wellblechdachs auf einem der Hochsitze. Ansonsten still. Guter Schlaf.

Morgens bin ich meist recht früh dran, sagen wir zwischen sechs und acht Uhr, fertig gepackt im Sattel und je nachdem, ob ich noch Notizen mache, dauert es auch mal etwas länger.

Nachvatertagsverschlafenes Städtchen Heldburg. Ich frage mich Richtung Könishofen durch, irre ein bisschen umher, bis mir eine Frau mit Hund, der mich während der Plauderei konsequent verbellt, den entscheidenden Hinweis gibt: Über Gellertshausen vorbei an einem Stausee bis nach Alsleben und zack. Gesagt getan. Einkauf im kleinen Dorfladen in Gellertshausen. Vier Männer hocken davor an einem Kaffeetischchen, fragen, woher, wohin, das Übliche und geben mir kleine Anekdoten zum Besten. Nämlich dass Gellertshausen in diesem Zipfel Thürgingens in Bayern die einzige Gemeinde ist, die keine Grenze zur Zonengrenze hatte und dass man in diesem Zipfel zu sagen pflegte, ringsum Westen, nur im Norden, da ist Osten.

Gen Alsfeld die Saalequelle. Genauer, die Quelle der Fränkischen Saale. Genauer, eine der beiden Quellen der Fränkischen Saale. Die andere ist ein paar Kilometer weiter nördlich. Gefasster Brunnen, aus dem das Wasser sich aus dem Boden zu drücken scheint, über einen Überlauf hinab plätschert und schon gleich ein kleines Bächlein bildet.

Wetter macht mir zu schaffen, sowie auch die inkonsequente Radwegesitution. Ich hätte gerne einen schönen Fernradweg, der mich zuverlässig voran bringt. Stattdessen hangele ich mich von Dorf zu Dorf. Ab und zu sind Großrichtungen ausgeschildert in dreißig Kilometer entfernte Orte. Mellrichstadt ist so einer. Da muss ich hin. Ist aber nicht immer auf den Schildern. Ich rate voran. Das Wetter wird übel. Gerade so schaffe ich es, vor einem Regenschauer, mich unters Vordach einer Leichenhalle zu retten. Herbstadt. Jackpot. Steckdose. Ich lade das Handy und schreibe einen Blogartikel. Kein Netz. Wind weht Regen herein. Nicht sehr gemütlich. In einer Regenpause radele ich weiter und zwei Dörfer später erwischt mich fast ein Wolkenbruch. Gerade so schaffe ich es unter ein Dach. Ratet. Das der Leichenhalle. Keine Steckdose, aber dafür Internet. Blogartikel hochladen, Regenschauer aussitzen, vierzehn Uhr, laut Wetterapp ist das Gröbste vorbei. Unterwegs hatte ich mehrfach zwei Wanderinnen überholt. Was wohl aus ihnen geworden ist, frage ich mich. Langsam und schutzlos bei dem Sauwetter.

Die App hatte mich angelogen. Kaum habe ich den Schutz der Leichenhalle verlassen, plätschert es ein finales Mal los. Nicht so schlimm, aber doch genug, um ordentlich nass zu werden. Verflixt.

Im nächsten Dorf treffe ich die beiden Wanderinnen wieder. Respekt. Die sind schnell, bzw. ich hab ja auch stundenlang getrödelt. Zwei Frauen, die auf Wallfahrt waren. Die Simmelshäuser Wallfahrt, meine ich mich zu erinnern, sagten sie. Sie spendieren mir eine Zigarette. Ein Mann, der zu einer Geburtstagsfeier möchte direkt gegenüber des Hüttchens, in das wir uns verzogen haben, gesellt sich zu uns. Peter, Bass-Sänger, leidenschaftlicher Wallfahrer, und so erhalte ich einen Crashkurs in Sachen Wallfahrt. Ich muss sagen, das klingt ganz faszinierend, was die drei mir erzählen. Peter geht noch schnell rüber zu seinem geburtstierenden Schwager und holt uns ein Bier und wie von Gotteshand reißt der Himmel auf, die Sonne trocknet und wärmt uns. Bier und Zigaretten. Das Über-die-Stränge-Schlagen des kleinen Mannes sozusagen.

Treu bleibt nur der Wind von vorne. Und Mellrichstadt, wo ich endlich wieder Lebensmittel kaufen kann und vergeblich versuche, bei einem Intersportladen eine lange Unterhose zu kaufen. Es gibt nur neumodernes Laufkundenzeugs, also Laufhosen für teuer Geld mit Schnickschnack und aus widerlichem Stoff, nichts, was man sich nachts im Schlafsack an die Beine tun würde.  Es soll kalt werden, sagt die Wetterapp, sechs Grad nachts. Versuchter Hosenkauf. Aber als Anklagepunkt vorm großen Reisegericht. Den angepeilten Campingplatz in Bischofheim in der Rhön schaffe ich nicht gegen den Wind. 17 Kilometer entfernt gebe ich mich geschlagen, zelte wild auf einer Wiese hinter einem Sägewerk.

Es ward kalt die Nacht. Verdammt kalt.

Tag 12 der 3. Etappe (Tag 33) im Rückblick | #UmsLand/Bayern

Heute gibt es einige sinnige Tröts und Tweets zum Tag. Wozu doch ein Fluss namens Sinn so inspirieren kann!

»Guten Morgen. Die Nacht im Zelt war saukalt. Gestern hatte ich noch halbherzig und vergeblich versucht, in Mellrichstadt eine lange Unterhose zu kaufen, um das Leben im Schlafsack erträglicher zu gestalten. Vor der Rhön weht bissiger Dauerwind.
Heute gehts ins Sinn-Tal und runter zum Main auf meiner

»Ich hätte gewarnt sein sollen bei den Ortsnamen wie Ostheim VOR der Rhön, als ich noch jubelte, Flachland! Bischofsheim heißt IN der Rhön.
Frühmorgens im Café Voll, das seinem Namen alle Ehre macht, surfe ich an der Spitze Kaffeedurstiger gerade noch so, ohne Schlange zu stehen.
Plötzlich aus allen Poren der Stadt Menschen, Blechkarossen, Motorräder und der Rhön-Bus mit Fahrradanhänger. Nix wie weg.«

»Zackig aber ich glaube, ich habs geschafft. Von VOR über IN AUF die Rhön. Und nun macht das Radfahren wieder SINN.

»Der , die Rhön und das Röhnrad haben eines gemeinsam: Ich weiß nie, wo die Hs in den Worten gesetzt werden müssen. Es ist fast so kompliziert wie die

»Damit hab ich nicht gerechnet: Ein 26 km langer , der Rhönexpress auf der ehemaligen Sinnbahntrasse. Garantiert maximal 3% Steigung. Zudem für meine Richtung, Fluss abwärts, Gefälle. Der Gegenwind der letzten Tage koomt nun von der Seite bis gar von hinten.
Immer wenn du denkst, es geht nicht mehr, kommt von irgendwo ein Bahntrassenradweg her.«

»Das müde Abend-Ich freut sich stets, wenn das Mittags-Ich diszipliniert das Zelt zum Trocknen ausgelegt hat. /Bayern«

»Endlich habe ich eine plausible Erklärung für die vielen Höhenmeter, die aufzeichnet: Entführung durch Außerirdische! Sie löschen zwar jeden Tag mein Gedächtnis, vergessen aber das GPS. Diese Trottel! Heute ist der Peak des Hochbeamens im Track genau zu erkennen.«

Nun ist er unterwegs Richtung Gemünden, hoffend, dass ein Campingplatz noch ein ruhiges Plätzchen für ihn hat.

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Auf Mastodon und Twitter trötet und twittert Irgendlink seine Reise direkt und unmittelbar. Lest dort über seinen heutigen Tag – und über alle kommenden.
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Hier die wirklich nur sehr ungefähre heutige Strecke bei Guugl.

Den heutigen Track im Gesamtkontext seht ihr hier (Ausschnitt).

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Das ganze Projekt auf einen Blick (Opencycle-Karte) gibt es hier zu sehen: Vollbildanzeige

Die allererste Guugl-Skizze findet ihr hier: Skizze

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