Radtour durchs Elsass auf der Elsässer Weinstraße – mein Film auf Youtube

Reiserad mit Gepäck auf geteertem Weg. daneben rechts ein Mensch im Schneidersitz. Im Vordergrund steht eine Action-Kamera uf einem etwa 20 cm hohen Stativ und scheint die Szene zu filmen.

Zum Schreiben reicht es momentan nicht.

Aber ein Film ist fertig geworden. Mitte Oktober war ich für vier Tage radelnd auf der Elsässer Weinstraße. Der Anderthalbstünder erfreut sich erstaunlicher Beliebtheit. Ich hatte ihn bisher nur über meinen Mastodon-Account im Fediverse beworben. Vermutlich habe ich aber auch bei Youtube versehentlich etwas richtig gemacht mit Titel, Beschreibung und Schlagworten.

Man kann den Film werbefrei über die Yewtube-Schnittstelle abrufen: https://yewtu.be/watch?v=xT86FGojUSE

Oder bei Youtube:

 

 

 

Landkarten der Umsland-Projekte

Drei Landkarten verlassen das Fließband. Ich habe die Umap endlich ‚gerockt‘ und einige Kunstprojekte in Kartenform dargestellt. In den Landkarten kann man sich durch Bilder und Bloglinks klicken. Die Karten haben verborgene Ebenen, die man mit der Navigationsleiste ein- und ausblenden kann.

UmsLand Rheinland-Pfalz 2017 und 2020

-> zur Karte auf umap

Screenshot einer Landkarte mit einer Routenlinie an den Grenzen von Rheinland-Pfalz
UmsLand Rheinland-Pfalz 2017 und 2020

Umsland Bayern 2018 bis 2022

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Konturlinie Bayerns auf einer grünlichen Landkarte
Strecke der Radreise rund um Bayern 2018 bis 2022

UmsLand Schweiz 2023

-> zur Karte auf umap

Konturlinie der Schweit mit verschiedenen Wegpunkten als grünliche Landkarte
Projekt Schweiz Sommer 2023

 

Marlenheim – mein Weg ist immer mein Weg

Es ist warm. Na ja, wärmer als gestern. Ein paar Grad, die Komfort von Durchkommen unterscheiden. Linksab rauscht ein Werk. Hinter mir die Straße. Die Kirchuhr schlägt die ganze Nacht. Halb drei. Der Tag war ziemlich verquer. Ich irrte umher, teils wegen Baustellen, teils wegen eigener Schusseligkeit, teils weil mir der Weg gerade gefiel und ich ihn weiter fahren wollte.
Zwar war ich schon in dieser Gegend unterwegs, mehrfach, nämlich vor ein paar Jahren und schon einmal vor etlichen Jahren, als es noch keine Radrouten gab, und vielleicht ist genau das das Problem: Ortskenntnis. Oder vermeintliche. Kenntnis macht unvorsichtg, schludrig. Allzu leichtfüßig sagst du dir dann, ja ja, kenn ich alles, war ich schon, ist mir bekannt, diese Eisenbahnbrücke. Was, wenn ich vor Jahren, als ich die Brücke erstmals sah, auch schon verirrt war und nun denke, das ist mein Weg? Ich verirre jedenfalls mich in der Gegend um Hesse. Dort wo der Rhein-Marne-Kanal seinen höchsten Punkt erreicht und der Radweg nicht mehr konsequent auf dem alten Treidelpfad verläuft.

Aber wozu diskutieren? Mein Weg ist doch immer mein Weg. Egal, ob mit oder ohne Verirrungen.

Die gestrige Strecke führte weiter die Saar hinauf, respektive den strengen Saarkohlekanal bis nach Chapelle-Diane, einem kleinen Ort, ja, sagen wir mitten im Himmel. Diese Weite da oben! Dabei ist es gar nicht so hoch gelegen. Schätze zwei- dreihundert Höhenmeter. Aber. Kahle Felder, weite Felder, durchsetzt mit Forst und dann der Kanal, geschwungenes, betonenes Etwas mit ruhigen Wassern. Wo die Saar den Himmel küsst, titele ich. In Diane-Chapelle, was eigentlich nur ein Einstraßen-Durchfahrtsort ist, stehen verteilt alte Dekoräder, bunt bemalt mit Blumenampeln.

Dort oben verliert sich auch der strenge Kanalradweg. Noch einige Kilometer führt die Trasse auf den alten Treidelpfaden bis Hesse und, das weiß ich von früher, verliert sie sich. Weil der Radweg nicht durch die Kanaltunnels geführt wird, muss der Radler klettern, schwitzen, berghoch durch die Felder und Wälder über den Tunneln. Doch so weit kommt es nicht, denn in Hesse befinde ich mich plötzlich auf einem Bahntrassenradweg. Alte Forstbahn, lese ich auf einem Schild. Das klingt gemütlich. Erst in Sitifort bemerke ich, dass ich mich verirrt habe und es werden ein paar Höhenmeter mehr, bis ich in Arzviller wieder auf Kurs bin. Dort wieder bombastische Strecke entlang der alten Kanalroute, die über Schleussen in sehr kurzen Abständen und einen Tunnel durch ein felsiges Tal führt. Die neue Kanalroute ist nicht weniger spektakulär, führt sie doch bis zu einem Schiffshebewerk, einer Art gigantischer Badewanne, die an Tauen mit viel Technik und Klügelei den Berg hinauf gezogen wird. Da passen viel mehr Schiffe rein, als in eine Schleuse.

Eisiger Ostwind. Ich durchfriere beim Abwärtsrollen, ziehe alles an, was ich dabei habe. Schal, Handschuhe. Ruhe in Lützelburg eine Weile auf einer zehn Meter langen Sitzbank, die mit einem Windfang umgeben ist. Neben mir ein stoischer Franzose, der zum Abschied ‚Tschüss‘ sagt. Plakatierendes Mädchen, Spaziergänger, Dorftreiben.

Ob ich im Proximarkt gleich gegenüber meiner Sitzbank einkaufen soll? Da es bis Saverne nur zehn Kilometer sind und erst fünf Uhr, und überhaupt, Wasselonne nicht weit ist, wo auch ein Laden verzeichnet ist, radele ich weiter. Böser Fehler. Nach Saverne komme ich gar nicht rein, führt der Radweg direkt am Ortsrand durch ruhiges Wohngebiet aufwärts, egal, Wasselonne ist ja nah. Aber ich habe die Rechnung ohne das Höhenprofil gemacht. Ächtz! Imerhin wärmt der Anstieg. Wunderbare Lagerplätze rechts und links nahe Marmoutier. So schade, dass ich noch einkaufen muss. Nein will. Gegen halb acht erreiche ich endlich den Laden in Wasselonne, einen Carreour Express. Bis acht offen. An der Kasse scherzt die Kassiererin mit einer Kundin etwas despektierlich über einen alten Zausel, der unendlich langsam unendlich viel Kleingeld klimpern lässt. Mühe hat, zu bezahlen. Ein Zwanzigcent fällt ihm runter, rollt in Zeitlupe unters Regal. Für immer weg. Von wegen Express, unken die Damen auf französisch und schmunzeln mir zu.

Stockdunkel. Ich durchirre Wasselonne, was wie alle Städtchen der Gegend unheimlih herzig ist, komme zum Radweg zurück, eine alte Bahntrasse und muss noch einige Kilometer nach einer geeigneten Zeltwiese suchen. Im Dunkeln ist schwer ausmachen, ob mein Platz etwas taugt, dennoch, Glück gehabt, finde ich nahe eines Fischteichs ein Wieschen, das nicht zu nahe der stark befahrenen Straße liegt.

Da ich den Brenner des Trangias daheim vergessen habe, baue ich aus einer leeren Bierdose einen Ersatz. Er funktioniert, ist aber mit Vorsicht zu genießen (Sicherheit).

Zeltaufbau im Dunkeln, zehn Minuten, bis zur fertigen Einrichtung; mit Kocher an und Essen kochen dauert es 35 Minuten. Ich bin wieder im Trott, wenn auch müde und ein bisschen gestresst.

Tag 12 der 3. Etappe (Tag 33) im Rückblick | #UmsLand/Bayern

Heute gibt es einige sinnige Tröts und Tweets zum Tag. Wozu doch ein Fluss namens Sinn so inspirieren kann!

»Guten Morgen. Die Nacht im Zelt war saukalt. Gestern hatte ich noch halbherzig und vergeblich versucht, in Mellrichstadt eine lange Unterhose zu kaufen, um das Leben im Schlafsack erträglicher zu gestalten. Vor der Rhön weht bissiger Dauerwind.
Heute gehts ins Sinn-Tal und runter zum Main auf meiner

»Ich hätte gewarnt sein sollen bei den Ortsnamen wie Ostheim VOR der Rhön, als ich noch jubelte, Flachland! Bischofsheim heißt IN der Rhön.
Frühmorgens im Café Voll, das seinem Namen alle Ehre macht, surfe ich an der Spitze Kaffeedurstiger gerade noch so, ohne Schlange zu stehen.
Plötzlich aus allen Poren der Stadt Menschen, Blechkarossen, Motorräder und der Rhön-Bus mit Fahrradanhänger. Nix wie weg.«

»Zackig aber ich glaube, ich habs geschafft. Von VOR über IN AUF die Rhön. Und nun macht das Radfahren wieder SINN.

»Der , die Rhön und das Röhnrad haben eines gemeinsam: Ich weiß nie, wo die Hs in den Worten gesetzt werden müssen. Es ist fast so kompliziert wie die

»Damit hab ich nicht gerechnet: Ein 26 km langer , der Rhönexpress auf der ehemaligen Sinnbahntrasse. Garantiert maximal 3% Steigung. Zudem für meine Richtung, Fluss abwärts, Gefälle. Der Gegenwind der letzten Tage koomt nun von der Seite bis gar von hinten.
Immer wenn du denkst, es geht nicht mehr, kommt von irgendwo ein Bahntrassenradweg her.«

»Das müde Abend-Ich freut sich stets, wenn das Mittags-Ich diszipliniert das Zelt zum Trocknen ausgelegt hat. /Bayern«

»Endlich habe ich eine plausible Erklärung für die vielen Höhenmeter, die aufzeichnet: Entführung durch Außerirdische! Sie löschen zwar jeden Tag mein Gedächtnis, vergessen aber das GPS. Diese Trottel! Heute ist der Peak des Hochbeamens im Track genau zu erkennen.«

Nun ist er unterwegs Richtung Gemünden, hoffend, dass ein Campingplatz noch ein ruhiges Plätzchen für ihn hat.

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Auf Mastodon und Twitter trötet und twittert Irgendlink seine Reise direkt und unmittelbar. Lest dort über seinen heutigen Tag – und über alle kommenden.
https://fimidi.com/@irgendlink
https://twitter.com/irgendlink

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Hier die wirklich nur sehr ungefähre heutige Strecke bei Guugl.

Den heutigen Track im Gesamtkontext seht ihr hier (Ausschnitt).

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Das ganze Projekt auf einen Blick (Opencycle-Karte) gibt es hier zu sehen: Vollbildanzeige

Die allererste Guugl-Skizze findet ihr hier: Skizze

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Liebgrüßt aus der Homebase
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