Auf der 3600 km langen Radreise nach Gibraltar im vergangenen Frühling stoppte ich alle zehn Kilometer und fotografierte die Straße. Die Bilderserie umfasst etwa 1200 Fotos, die nach einem komplizierten Verfahren mit verschiedenen Filtern aufgenommen wurden. Je drei Aufnahmen zeigen die Strecke in Richtung Ziel und eine Aufnahme ‚blickt‘ zurück. Die Rückblicke sind in der folgenden Bildtafel vereint. (Wer sich für die Technik interessiert, lese bitte die Infos unter dem Bild).
Technik: die Bilder wurden mit einem iPhone 4s und der App Hipstamatic fotografiert. Um für Ordnung zu sorgen wurden sie unterwegs direkt nach der Aufnahme in einen Straßenbilder-Fotoordner sortiert. Die App Hiptamatic bietet zahlreiche Filter. Sie hat obendrein eine Funktion ‚Random by Shake‘, mit der sich durch Schütteln des iPhones zufällige Filterkombinationen erzielen lassen. Dies kam bei den Rückblicken alle zehn Kilometer zum Einsatz (wer den Fotografen beobachtete, musste sicher schmunzeln, bei der ruckartigen Bewegung, die er tätigte, um den Zufallsfilter zu aktivieren).
Die Bilder, allesamt 2448×2448 Pixel groß, wurden auf dem heimischen PC in ein temporäres Verzeichnis kopiert und mittels des folgenden Befehls auf der Linus-Konsole auf eine Bildhöhe von 945 Pixeln gebracht:
mogrify -resize x945 *.jpg
Der kleine Befehl bringt alle Bilder, die auf .jpg enden auf eine Höhe von 945 Pixeln (Achtung, er überschreibt die Bilder, deshalb wurden sie vorher in ein tmp-Verzeichnis kopiert). 945 Pixel entspricht einer Druckgröße von acht Zentimetern bei einer Auflösung von 300 dpi.
Im nächsten Schritt wurden die Bilder per Drag¬Drop in eine Gimp Bilddatei gezogen, händisch arrangiert und nachbearbeitet.
In Gimp wurde zur Hilfe ein Raster erstellt mit einer Laufweite von 994 Pixeln (Bildgröße plus Abstand zum nächsten Bild). So konnten die winzigen Bildchen am magnetischen Raster eingefügt werden.
Wenn die Bilder nicht nachbearbeitet werden müssen, kann man sie auch mit dem Imagemagick-Befehl ‚montage‘ zu einer Bildtafel arangieren. Im Fall hätte der montage Befehl vielleicht eine viertel Stunde am Bild gerechnet, die händische Bearbeitung mit Gimp dauerte einen ganzen Nachmittag und erzeugte eine Datei von fast 7GB Größe.
Im Fall war jedoch eine Korrektur der Mittelwerte bei etlichen Bildern der Serie nötig.
Die Kunststraßenfotografie ist eine impulsive, denkfreie Art zu fotografieren, bei der keinerlei Rücksicht auf das Motiv (ist es da gerade schön, wo ich fotografiere) genommen wird. Sie findet bei jedem Wetter unter teils widrigen Bedingungen statt. Zahlreiche Gegenlichtaufnahmen habe ich daher händisch während des Einkopierens in die Gimp-Datei nachbearbeitet, um ein möglichst homogenes Bild zu erzeugen.
Die Bildcollage ließe sich auf eine Größe von fast zwei Metern ausbelichten (wahrscheinlich sogar auf vier).
Mit entsprechender Rechnerleistung wäre es möglich, eine Datei zu erzeugen, die man auf acht Metern Breite drucken könnte. Vermutlich könnte man das Kunstwerk sogar auf 16 Meter Größe bringen.
Aber das ist eine Musik, die in ferner Zukunft spielt.
Ich bin zufrieden.