Jakobsweg
Infos zum Jakobsweg und zu dem Langzeitprojekt Jakobsweg bei Irgendlink.
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klitzekleines Schlusswort
Liebster Irgendlink Ein bisschen, ich gestehe es, habe ich mich zuweilen wie eine Voyeurin gefühlt oder wie eine Wanze, derart mitpilgernd mit all den anderen Blog-Lesenden in deiner Hosentasche, im Jackenärmel oder im Rucksack … Wie ein Mäuschen, das in sicherer Distanz zu Sardi in einer Ritze unter dem Bett neben Wollmäusen und vergessenen Stinksocken mitlauschte. Dem Schnarchen. All den Träumen. Den Gedanken. Den Gesprächen. Fern und doch ganz nah. Ich bin froh, dass du es geschafft hast und einen Teil deiner Erlebnisse und Gedanken mit mir, mit uns geteilt hast. Danke! Doch nun bin ich froh, dass du zurück kommst. Obwohl nicht religiös gibt es da einen wunderbaren Satz…
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Neue Wege zur Schuld
Ach, ich herrlich kompliziertes Memschenwesen. Nun war ich für eine Nacht des naiven Glaubens, ich habe jegliche Schuld hinter mir gelassen, weil ich diese Pilgerreise absolviert habe. Zudem im Año Santo, dem heilgen Jahr. Soll mich das Schicksal gegen Nachmittag eines Besseren belehren. Mein armes kleines Gewissen gibt und gibt keine Ruhe. Obschon ich sagen muss, dass die Fallstricke der Zwischenmenschlichkeit mich in diese Predouille bringen.Doch der Reihe nach. Chaeuk, Roser und ich haben ein Zimmer geteilt in der Pension Estrela, das eigentlich nur ein Zweibettzimmer ist. Aber die Wirtsleute quetschen kurzer Hand eine Liege hinter die Tür, so dass der gesamte Raum zu einer Liegefläche wird und das Abstellen…
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Denkmal, Knochen, Loch
Einmarsch der HeldInnen in Santiago. Monte de Gozo. Oberhalb der Pilgerherberge, die aussieht, wie ein Campingplatz an der Adria, steht ein riesiges Monument, auf dem Johannes Paul II modelliert ist. Man sagt, wenn man den Monte de Gozo erreicht hat und hinunter schaut nach Santiago, kann man vor Rührung kaum weiter laufen. 800 km Leiden, Lachen, Hoffen entladen sich in einem einzigen Augenblick. Deshalb erwarte ich einen panoramesken Blick über Santiago und die Kathedrale gut sichtbar mitten drin. Aber der Blick hat nichts Besonderes. Bebautes Land, von Straßen zerschnitten und von der Kathedrale keine Spur. Dunkle Wolken drängen von Westen. Vielleicht werden wir nicht trocken ankommen. Das Ortsschild von Santiago…
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Kathedrale von Santiago
Kathedrale in Santiago de Compostela
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Georgium Link erhält die Compostela
Gegen vier bis fast sechs im Restaurant Jacobeo versumpft. Dann ins Büro, in dem etwa fünf emsige CompostellistInnen die Urkunden ausstellen. Vom 18. November 2010 abends um Acht bis 20. Dezember 2010 gegen Sechs Uhr abends bin ich somit höchst verbrieft gepilgert.Ist Stolz eine der Todsünden? Egal. Ist ja heiliges Jahr und mir werden in der Messe gleich um halb Acht bestimmt alle Sünden vergeben. Warum war ich nur immer so ein braver Junge? Noch druckfeucht: die Compostella mit Irgendlinks latinisiertem Vornamen: Irgend leitet sich von Georg ab, georg, der Landmann, Georgium, wie der/die LateinerIn zu sagen pflegt.