Vernissage und der Rest

So, wie ziehe ich das nun auf? Ich bin müde. Es ist spät. Die Vernissage des Bliestallabyrinths geht gerade zu Ende. Und wie das bei Kunstvernissagen so üblich ist, gibt es jede Menge zu lästern.

Ich sollte am Besten stillschweigen und von der Tour nach Hause erzählen. Mit dem Fahrrad durchs Bliestallabyrinth. Ein wenig angetrunken, denn der Wein war umsonst.

Vielleicht bin ich seit heute gar kein Künstler mehr? Das Labyrinth war das Finale. Ich finde Ruhe. Durch die Nacht kurbelnd, dachte ich über das Leben nach, stellte fest, dass ich unglaublich fit bin und im Grunde genommen viel zu schade dafür, auf knapp 400 Metern Höhe zu radeln, sondern vielmehr sollte ich mich darauf vorbereiten, die Pyrenäen radelnd zu überqueren oder den Pico del Teide zu erklimmen. Das ist ein Traum. In Wirklichkeit kurbelte ich mühelos über den Bergrücken Weiße Triesch und bewunderte die Horizonte rings herum: Das Saarland mit seinen dampfenden Kohlekraftwerken und den Flughafen Ramstein mit den immertoten Irakveteranen, wie sie landen im Dunst von Hunderttausendwattstrahlern. Lothringen im Süden und die unheimliche Dunkelheit des Pfälzer Waldes.

Ist für die Bürofraktion montagfrüh. Ich wünsch Euch nen guten Wochenstart, Ihr Lieben. Ausführliche Berichte mit philosophischen Ausschweifungen werden folgen wenn mein Hirn wieder funktioniert.

Drupal, Spip und Seemann S.

Passiert ziemlich viel derzeit.

Seemann S. hat angerufen und seinen Besuch für nächste Woche angekündigt. Als er das letzte Mal auf Besuch war, fand ich mich zwei Wochen später auf einem schaukelnden Kahn in Lissabon wieder. Le Courant, der große Strom des Lebens machte es möglich.

Zum Glück gibts die Bliestallabyrinth-Ausstellung und damit verbunden zwei offizielle Termine. Ich kann also nicht weg.

Auf der Web-Ebene damit begonnen, die CMS Spip und Drupal zu erlernen. Erstes Resüme: Spip installiert sich fast von selbst und kommt im Standard mit einer teils deutschsprachigen Benutzeroberfläche daher. Ist nicht schön zu administrieren. Drupal ist etwas schwieriger zu installieren, brilliert aber in sauberstem Englisch mit schönen Designvorlagen. Beide auf Apache 1.3.xxx, was für eine Anwendung bei herkömmlichen Providern funktioniert. Zwei Arbeiten im Fortschreiten.
Nun auf in den Wald, ein paar Bäume fällen.

Unterschicht-TV

hehe, auch so ’ne Sache. Das Volk verarmt. Es glotzt das Gammelgfleisch der Information: unterhaltsames Gerichtszeug und sonstiges Material intermenschlicher Konfiktbewältigung. Das ist abgrundtief nieder. Aber es trifft den allgemeinen Geschmack. Mit dieser kulturellen Verarmung befindet sich sogar der Hochintellektuelle auf dem abschüssigen Pfad der Verdummung.

Mauntzie lebt!

Mauntzie ist erwähnenswert. Etwas fürs Herz. Mauntzie ist meine Katze. Ich kenne sie kaum. Sie taucht immer nur nachts auf. Deshalb ist sie grau. Sie streicht um die Möbel der Südterrasse auf der Suche nach Futter. Also habe ich ihr die Würste, die nach diversen Grillfesten übrig waren raus gelegt. Am Morgen waren sie weg. Als es kälter wurde und die Grillfeste weniger, musste Mauntzie hungern und ich hatte ein schlechtes Gewissen: „Mann, morgen kaufste aber mal Katzenfutter.“ Die Tage vergingen und immer vergaß ich, Katzenfutter zu kaufen. Mauntzie hungerte. Ich hatte eine Katze, aber kein Futter.

Vor ein paar Tagen habe ich Futter gekauft und einen Teller gerichtet, ganz wie in der 90er-Jahre-Sheba-Werbung mit Petersilie obendrauf. Am Morgen stand der Teller unberührt und ich konklusierte: „Ich habe Katzenfutter, aber keine Katze.“

Die Tage der Zweifel waren schlimm: womöglich hat mein Nachbar, der Jäger, die Katze erlegt? Wilde Mauntzies sind nicht sehr angesehen bei den Hütern des Wildes.

Am Nachmittag wurde Mauntzie gesichtet weit abseits des Gehöfts, so dass ich wieder einen Teller mit Futter und Petersilie obendrauf gerichtet habe. Nun ist er leer.

Mauntzie lebt!

Und die Liebe …

… ach, die Liebe. Die ist doch nur ein Gemenge wie die Sülze in einer Wuŕstkonserve, die zwischen uns Menschen schwimmt. Sie ist da bis zuletzt.