So, wie ziehe ich das nun auf? Ich bin müde. Es ist spät. Die Vernissage des Bliestallabyrinths geht gerade zu Ende. Und wie das bei Kunstvernissagen so üblich ist, gibt es jede Menge zu lästern.
Ich sollte am Besten stillschweigen und von der Tour nach Hause erzählen. Mit dem Fahrrad durchs Bliestallabyrinth. Ein wenig angetrunken, denn der Wein war umsonst.
Vielleicht bin ich seit heute gar kein Künstler mehr? Das Labyrinth war das Finale. Ich finde Ruhe. Durch die Nacht kurbelnd, dachte ich über das Leben nach, stellte fest, dass ich unglaublich fit bin und im Grunde genommen viel zu schade dafür, auf knapp 400 Metern Höhe zu radeln, sondern vielmehr sollte ich mich darauf vorbereiten, die Pyrenäen radelnd zu überqueren oder den Pico del Teide zu erklimmen. Das ist ein Traum. In Wirklichkeit kurbelte ich mühelos über den Bergrücken Weiße Triesch und bewunderte die Horizonte rings herum: Das Saarland mit seinen dampfenden Kohlekraftwerken und den Flughafen Ramstein mit den immertoten Irakveteranen, wie sie landen im Dunst von Hunderttausendwattstrahlern. Lothringen im Süden und die unheimliche Dunkelheit des Pfälzer Waldes.
Ist für die Bürofraktion montagfrüh. Ich wünsch Euch nen guten Wochenstart, Ihr Lieben. Ausführliche Berichte mit philosophischen Ausschweifungen werden folgen wenn mein Hirn wieder funktioniert.