• UmsLandSchweiz

    Dies und das, jedenfalls Arbeit zur Nöche

    Wie üblich im Herbst gehts drunter und drüber. Sooo viel zu tun. Und kaum Zeit und Muse, zu bloggen. Zudem: Es gibt auch nichts, was gesagt werden müsste. Eventuell ist die „Bloggerkarriere“ ohnehin vorbei und ich wende mich dem sogenannten Vlogging zu, dem Video-Bloggen. Die jüngste Tour #UmsLand Schweiz spülte jede Menge Gopro-Filmmaterial auf die Festplatten und ich habe die Maschinen drangesetzt, Clips zu produzieren … hey, das wäre einen Blogbeitrag wert: Wie ich einmal etwas wollte und plötzlich bereit war, alles zu geben, Geld, Daten, Sicherheit und nun von monströsen Softwaremechanismen wie ferngesteuert werde, auf ewig überwacht, in die Abhängigkeit der eigenen kleinen Hoffnung auf Ruhm in die Rampensäuigkeit…

  • Radweg entlang eines Kanals. Frühling, noch jungknospende Pflanzen. Ein Rennradler auf dem schmalen geteerten Weg, der rechts vom Kanal verläuft.
    Allgemein,  Alltag,  Alltagsphilosophie

    Draußen im freien Raum, der immer lieb zu dir ist

    It’s a holiday by accident. Der Nieselregen manifestierte sich in der Morgendämmerung. Vehementes Hämmern aufs Zelt wie mit tausend kleinen Uhrmacherhämmerchen, die den halbkupfernen Deckel einer verbeulten, uralten Taschenuhr dengeln und wieder in Form bringen. Einer jener Tage zum nicht-Aufstehen, zum nicht aus dem Zelt gehen, zum zum-Buch-greifen, es aufschlagen, an einer Stelle weiter lesen. Donnerstag. Oder Mittwoch? Die Turmuhr schlägt. In der Gegend, in der ich mich befinde schlagen die Kirchturmuhren zur vollen Stunde immer zwei Mal: eins zwei drei vier fünf sechs und ein paar Minuten später noch einmal eins zwei drei vier fünf sechs, zähle ich. Drehe mich noch einmal um. Die Isomatte knartzt. Unheimlich bequemes Ding,…

  • Offene Ateliers 2014 Rinckenhof - Polaroid-Installation - Selfie
    Allgemein,  UmsLandSchweiz

    Stehen auf der Betonkante des eigenen Lebensgemäuers

    Die ‚Nachreisedepression‘ hatte dieses Mal lange auf sich warten lassen. Ich dachte schon, ich wäre ‚geheilt‘. „Ich habe etwas mitgenommen,“ postulierte ich kürzlich im Gespräch mit Frau SoSo und Schauspielerin S., „die Ruhe habe ich mitgenommen von meiner letzten Reise, die Reisegelassenheit, das Gefühl, nichts und niemand kann mir etwas“. Ein beschwingter, sehr gelassener Allgemeinzustand des eigenen Seins, am Ehesten zu vergleichen mit dem GEFÜHL, das mir etwa 2016 abhanden gekommen ist. Ich stehe damals auf der Betonkante unterm Nussbaum auf der Südterrasse und schaue durchs lichte, herbstliche Geäst Richtung Süden, suche Sterne in der Weite. Gefüttert mit der Dunkelheit der Unendlichkeit das Weltalls. Stelle mir vor, wie ich über…

  • Dekorad im Profil mit zwei Geranienblumenkörben linke Bildseite vor dem Lenker, rechta auf dem Gepäckträger.
    UmsLandSchweiz

    Ballast abwerfen, sich selbst einschlanken

    Gegen Mittag das Telefon. Zweiter Tag nach Ende der Tour rund um die Schweiz. Ich bin noch immer hundskaputt. Dauermüde, sehr entspannt zwar, aber nicht wirklich zu etwas zu brauchen. Den Reise-lass-auf-dich-zukommen-Flow habe ich bewahrt. Somit ist es ein Leichtes, ans Telefon zu gehen, Künstlerfreund A. ist dran. Eine Vorlesung sei ihm ausgefallen, weil die Studierenden schlicht nicht aufgetaucht seien und ob wir eine Tasse Kaffee bei mir im Atelier … mal wieder plaudern. Aber natürlich! Im verhärteten Normalalltag hätte ich womöglich nein gesagt, weil die Kette der zu Tuns recht hart ist. Im Nachreisealltag ist immer noch alles möglich, kann ich mich treiben lassen. Ein bisschen fühle ich mich…

  • UmsLandSchweiz

    Strasbourg en passant

    Da hinten ist der Spielplatz, ein paar Fitnessgeräte, eine Infotafel. Frühe Radler rauschen vorbei. Ich höre das Surren ihrer Ketten, unterbrochen vom Schreddern des Freilaufs. Manche Menschen, denke ich, können Freiläufe an Hand der Geräusche erkennen. Das wäre durchaus mal eine Wette für ‚Wetten, dass …?‘ wert. Wetten, dass ich hundert verschiedene Fahrräder an Hand der Vorbeifahrgeräusche erkenne …? Keine Ahnung, was das für Vögel sind, die da zwitschern. Mein Übernachtungsplatz auf dem Parc de Sante-Spielplatz ist jedenfalls ein guter. Die Nacht blieb ruhig. Die geargwöhnte Jugendbande mit Knattermopeds, Kreise im Sand auf dem Parkplatz ziehend, ist ausgeblieben. Ich bin mutterseelenallein. Der kleine Spielplatz ist so typisch französisch. Aus gehobelten…