Hasch mich! Ich bin Dein Jetzt. | #kursnord

Dank des Chipkartensystems können sie hier auf dem Camping in Malmö genau sehen, wann wir durch die Schranke ein- und ausfahren, wann wir das Badhaus betreten, wann wir wie lange duschen und es würde mich nicht wundern, wenn sie die Duschkabine, in deren jeder sich ein Sensor befindet, vor den man die Karte halten muss, um Heißwasser zu kriegen: Herr Irgendlink, Kabine sechs, fünf Minuten. Morgens im Zelt scherze ich mit Frau Soso, dass man doch auch einen Sensor neben den Klopapierabroller hängen könnte und immer wenn man ein Blatt abzieht, muss man die Chipkarte zur Hand haben.Der Junge an der Rezeption zuckte mitleidig mit den Schultern, als ich ihm eben beim Bezahlen etwas von Daten erzählte und er lächelt einverstehend, aber so ist das nunmal.

Vielleicht hat sich ohnehin viel geändert in Schweden, seit ich 2015 auf dem Weg das Land durchradelte. Man munkelt, das Bargeld sei so gut wie ausgestorben, überall und allerorten sind Kreditkarten nötig. Schon 2015 wunderten wir uns, dass man eigentlich ohne Kreditkarte in Dalarna, das ist irgendwo mitten drin zwischen Lappland- und Schonen, zwischen Nord und Süd, zwischen Stockholm und Norwegen, in Dalarna also kein Bus fahren darf, ohne Karte. Bargeld wird nicht akzeptiert. Für Ausländer dürfte Busfahren in Schweden ohnehin eine Wissenschaft sein.

Die Welt im Takt, präzise berechnet. Kaum noch Platz für ein Jetzt zwischen zwei Immers. Wir hetzen über unsere Autobahnen von A nach B. Wir alle und wir, Frau SoSo und ich tun das auch, ob wir wollen oder nicht. Immer und überall tickt eine Uhr und wenn man genau hinsieht, schaut auch immer und überall eine Videokamera, wo wir gerade sind, was wir gerade machen. In Laatzen kaufen wir samstagsmorgens noch ein paar Dinge ein, bezahlen mit Bargeld, vielleicht unbemerkt und unverfolgt, vielleicht auch nicht, stehen auf einer Einfallstraße nach Hannover gefühlt zwanzig Minuten an roten Ampeln, bis wir uns endlich in den Verkehrsstrom einführen können in einem Bypass wegen Staus auf der B3 parallel zu A7 via Celle und Soltau zu einem stautechnisch unbedenklichen Abschnitt der A7. Hör gut zu, Internet, Herr Irgendlink und Frau SoSo hielten sich eine knappe Stunde im beschaulichen Städtchen Celle auf. Fachwerk, sag ich nur. Vielleicht hat uns die Überwachungskamera in einem Altersheim dabei beobachtet, wie wir die Besuchertoiletten stürmten – Mann war das knapp – und anschließend vor dem kleinen Schlesien-Denkmal im Boden stehen blieben. Unter bruchsicherem Glas ist eine seltsame Art Landkarte in den Boden eingelassen. Mehrere beschriftete Sandsäcke, etwa fünf Liter groß, liegen verteilt, beschriftet mit verlorenen deutschen Landschaften. Ich fotografiere und wir schlingern durch die Stadt, wo mir der Gedanke mit dem Jetzt kommt. Dass Jetzt so unheimlich scher zu leben ist, weil man immer irgendwo in der Vergangenheit hängt oder mehr noch – so zumindest geht es mir – in der Zukunft: wann werde ich wo wie sein? Wird es schön? Und ich fabuliere irgendwie tweetreif: „Die Vergangenheit kann uns nichts geben, alles was einst war ist längst verloren wie so ein Schlesien und die Zukunft kommt mit ihren zahlreichen Möglichkeiten und lockt nach hie oder nach da und sie besteht aus realitätsähnlichen Möglichkeiten. Eine davon wird immer wahr und wenn nicht diese eine, dann die, an die man nicht gedacht hat. Und das Jetzt, die pure, unschuldige Gegenwart wird oft zermalmt zwischen dem Vergangenen und dem Möglichen. Eisschlecken und sonst nichts, das wärs und zwischen zwei Bussen auf der B3, die mitten durchs Fachwerkstädtchen führt ein bisschen Stille genießen.

Unsere Zukunftsmöglichkeit Nummer eins ist jedenfalls an diesem gestrigen Reisetag die Brücke. DIE Brücke. Die Öresundbrücke zwischen Kopenhagen und Malmö. In meinen Eingeweide kann ich es spüren, wie mich der Gedanke, das wir – lass mich aufs Navi schauen – in drei Stunden und 59 Minuten in Malmö auf dem Campingplatz sind, wie mich dieser Gedanke aus der Gegenwart katapultiert. Doch das ist normal.

Eigentlich ist es wie auf einem Wildwasserbach, der manchmal forschere, manchmal sanftere Abschnitte hat. Gerade rauschen wir mit Wucht durch die Katarakte des gedanklich Höchstwahrscheinlichen und ich bin in diesem Moment, in Celle, eisleckend, an die Brücke denkend, überzeugt, dass auch wieder ruhigere Gefielde kommen. Småland-Skåne-Bummeltouren mit Wandereinlagen vielleicht.

Der dritte Finger der Gezeiten, der Zukunftsfinger weist wiederum züngelnde kleine Fingerchen namens Möglichkeiten auf.

Und so rauschen wir weiter durchs deutsche Autobahngemetzel mit einem Stau bei Hamburg-Harburg in ruhigere Gegenden nach Oldenburg in Holstein und schwupp: Fehmarn und nur fünf Minuten bevor die Fähre von Puttgarden nach Rødby anlegt, stehen wir am Fährhafen, Spur acht, konnten am Drive-In-Schalter ein Ticket durchbuchen bis Malmö. Also Fähre und Brückenmaut für 145 Euro, statt 155. Zehn Euro gespart, sagt der junge Fahrkartenverkäufer. Und schwupp Dänemark, wo wir mit konstant 110 Kilometer auf ruhiger Autobahn dahinrollen. Wie herrlich entspannend. Niemand drängelt. Auf der knapp zweistündigen Fahrt sehen wir nur etwa vier „Raser“, was heißt Raser. Etwas schneller fahrende Zeitgenossen nicht vergleichbar mit den exzessiven Massenmordversuchern auf deutschen Straßen. Vierspurig an Kopenhagen vorbei, rein in den Tunnel, durch unterm Meer, rauf auf die Brücke, DIE Brücke, rüber übers Meer, schwupp Malmö, check-in Camping 19:52, merks Dir, Internet, falls die Daten nicht längst mit meiner Bankkarte verknüpft sind, wir sind die mit dem überall verbeulten Auto, in dessen Fahrzeugschein steht, es sei grün, aber eigentlich sieht es so aus als wäre es silberfarben.

Das galoppierende Jetzt hat sich langsam ausgelaufen. Wie ein verschwitztes Pferd sitzt es neben mir am Picknicktisch. Ich muss es ein bisschen striegeln. Ankommen. Nichts tun. Nichts denken. Nichts wollen.

Auch Frau SoSo schreibt über DIE Brücke.

Bitte Bitte Birkensee #kursnord

Die Jeans ist falsch. Eigentlich müsste da eine labbrige, samtweiche Wanderhose an den Beinen schlabbern. Hochgekrempelt bis zu den Knien. Dazu Barfüße mit Dreck zwischen den Zehen, nach karierter Picknickdecke kraulend. Wackelige Angelegenheit auf dreibeinigem Campingstuhl, Zelt im Rücken, ein kleiner See vorne. Das Summen eines Kühlaggregats vorm Verwaltungsgebäude des Campings übertönt das Malmen der A7. Noch wenige zig Minuten zuvor erwachte Gregor Irgend aus unruhigen Träumen, weil direkt neben dem Zelt zwei Krähen einen akustischen Kampf fochten. Da waren es die Singvögel, die den Klangteppich untermalten. Ab und an das Gurren einer Taube, ach und die Autobahn, die natürlich. Der Ewigmalmer unter den Geräuschen.Laatzen. Man kennt es von den Staumeldungen rings um Hannover. Der See heißt Birkensee. Der Campingplatz dito. Lass uns da raus fahren, sagte Frau Soso gestern gegen 19 Uhr. Seit sieben Stunden unterwegs. Ausfahrt soundsoviel. Vier Minuten bis zum Platz, sagt das Navi, sagt Frau Soso.

Der Tag war lang und abenteuerlich und der Tag davor, als Frau SoSo zu mir gefahren kam, war noch abenteuerlicher: was mussten wir nicht alles für Hürden nehmen und wie sehr wollten wir eigentlich ans Meer.

Doch zunächst: plötzlich war da dieser Staubsauger und gemeinsam rücken wir dem uralten Auto, genannt #Autolie zu Leibe, klappen die Sitze um. Seit dem Notkauf der Schrottschüssel vor gut einem halben Jahr wurde es nicht geputzt und davor jahrelang auch nicht, wie wir feststellen konnten. Uralte Coffetogo-Becher und Bonbons unter den Sitzen, die Haare mehrerer Generationen Hunde. Mein Gott, Autolie, was musst Du durchlitten haben in deinem bisherigen Leben. Immerhin haben wir Dir nach fast zwanzig Jahren und über 130.000 km endlich einen neuen Zahnriemen spendiert und die Ventideckeldichtung scheint auch wieder okay. Darfs auch eine Haarwurzelmassage sein (feat. Staubsaugen, die Haarwurzelmassage des KFZs). Okay, geputzt, gepackt, sogar ein ausgewachsener Mann kann in dem Kombi schlafen, falls nötig, morgen gehts los, sagten wir. Aber erst noch iPhone Akku wechseln an Frau SoSos altem 5s. Was soll ich sagen, ein Graus. Mit Kleber wie er scheinbar auch für die Hitzekacheln des Spaceshuttles verwendet wurde, ist der labbrige Lithiumakku eingeklebt, so dass man ihn mit Brachialgewalt entfernen muss. Ein Wunder, dass nichts schief ging – das alles vorgestern. Inklusive des eigentlichen, vagen Plans: nach Antwerpen, das ist der kürzeste Weg zum Meer ab Zweibrücken und wie wähnten wir uns mal hier, mal da, mal in Luxemburg, mal in Belgien oder gar in Hoek van Holland auf einem feinen Zeltplatz und plötzlich, zack, Gegenwart, hopp komm, lass uns direkt nach Norden fahren. Die Brücke ruft. DIE Brücke! Wir waren so lange nicht in Schweden. Wir haben ein Auto, das fährt, vielleicht, und ein paarhundert Euro. Fahren bis zum Ende des Tanks, wieder tanken, hoffen, dass es reicht mit der Kohle und am Point of no Return, wenn der Geldspeicher halbleer ist – nein nein, denke positiv, nur noch halb voll – da überlegen wir erstmal wie weiter. Wenn das uralte Autolie durchhält. Aber das ist eine andere, etwas peinliche Geschichte, die Frau SoSo erzählt.

Linksammlung DSGVO

Meine Linksammlung im Zusammenhang mit der DSGVO.

Du brauchst ab 25. Mai 2018 eine Seite Datenschutz, theoretisch auf jeder Webseite, auch auf statischen, denn persönliche Daten werden immer übertragen – seien es auch nur die IP-Adressen und Browsertypen, die per Standard in den Logfiles der Server bei den Providern gespeichert werden.

Hier ein Generator für den Datenschutz: https://datenschutz-generator.de/ – es gibt deren viele weitere im Netz.

Hier erfährst Du ungefähr, was auf Deiner Webseite an Daten übertragen wird – all das solltest Du in Deiner Datenschutzerklärung berücksichtigen (oder abschalten): https://webbkoll.dataskydd.net/en – auch davon gibt es sicher diverse andere Seiten im Netz, die die Datenströme untersuchen.

Technische Vorbereitung  der Seite:

Alles Abschalten, was nicht unbedingt benötigt wird. So komisch es klingt, aber man hat ja viele nette Features eingebaut in sein Blog oder seine statische Seite. Sei es nur ein Besucherzähler. Wenn Du ihn nicht unbedingt brauchst, weil Du geschäftlich die Tollheit Deiner Seite nachweisen musst, weg damit.

Hier ein Artikel mit einer Auflistung von WordPress-Plugins sortiert nach Bedenklichkeit bzgl. der DSGVO: https://wp-ninjas.de/wordpress-plugins-dsgvo

Im Blog sollte man alle Widgets und Plugins überprüfen, ob sie nötig sind. Bei WordPress kann man das Jetpack deinstallieren, oder falls man es weiter verwendet, es mit dem o. g. Generator in die Datenschutzerklärung aufnehmen. Ebenso die Googlefonts in die Datenschutzerklärung aufnehmen, den die meisten WordPress-Themes nutzen Googlefonts und kommunizieren somit mit den Google-Servern.

Hier wird erklärt, wie man die Googlefonts auf dem eigenen Server lagern kann, was eine Aufnahme in die Datenschutzerklärung erübrigt, da ja dann die Daten nicht an Google übertragen werden: https://wp-ninjas.de/wordpress-google-fonts

Man muss dann aber das folgende Plugin zur Unterbindung von Google Fonts installieren: https://wordpress.org/plugins/remove-google-fonts-references/ (Empfehlung aus wp-ninjas)

Wer nicht möchte, dass Suchmaschinen sein Impressum und die Datenschutzerklärung indizieren (und somit per schlichter Websuche Standardfloskeln auffindbar machen, wie sie von Generatoren verwendet werden, muss für die entsprechende Seite im unsichtbaren Head des Quelltextes den folgenden Metatag einfügen:

<meta name="robots" content="noindex,nofollow">

Wie man das für nur eine einzelne Seite in WordPress mit sogenannten Custom Fields macht, wird hier erklärt (ist auch interessant für Suchmaschinenoptimierung ohne SEO-Plugin, wrs puristisch mag): http://www.video-flash.de/index/wordpress-code-auf-einzelner-seite-in-den-html-header-einfugen/

Die oben genannte Untersuchungsseite https://webbkoll.dataskydd.net/en gibt übrigens eine Warnung aus bei den Referrern, die normalerweise immer mitgesendet werden, sowie auch eine Empfehlung, wie man sie unterbindet. Nämlich auch mit einem Metatag im unsichtbaren Head der Webseite. Wer das verhindern will, kann den folgenden Metatag in die header.php seines Blogs einfügen (da es nicht mit der Custom Fields Methode geschieht, wird es auf jeder Seite und in jedem Artikel des Blogs eingebunden):

<meta name="referrer" content="no-referrer">

Das Gute zu Schluss. Hier gibts den Gesetzestext: https://dsgvo-gesetz.de/

Wann wird eigentlich ein Gesetz erlassen, das die Gesetzgebenden dazu verpflichtet, Gesetze in Einfacher Sprache zu verfassen?

Noch ein paar Infos zum Jetpack-Plugin, falls man es abschalten will: Wenn man Portfolioseiten genutzt hat, werden sie nach Löschung des Jetpacks nicht mehr erreichbar sein. Man muss sie mit einem Plugin in Seiten oder Beiträge konvertieren, bevor man das Jetpack löscht. Zum Beispiel dieser hier: Post Type Switcher

Außerdem gehen die bedingten Widgets verloren. Hatte man zum Beispiel Widtgets im Einsatz, die nur auf bestimmten Seiten oder in bestimmten Kategorien eingeblendet werden, so sind sie nach Abschaltung des Jetpacks auf allen Seiten verfügbar. Das ist sicher ein guter Grund, das Jetpack zu behalten, da doch mitunter massive Veränderungen auf den Webseiten zu sehen sind, wenn man sie auf diese Weise eingerichtet hat.

Auch steht der Gefälltmir-Knopf nicht mehr zur Verfügung.

Kommentare: hier sollte man ein Plugin installieren, das das Double Opt In Verfahren umsetzt, falls man Benachrichtigungen abonnieren kann, falls jemand kommentiert. Zum Biespiel dieses: https://de.wordpress.org/plugins/subscribe-to-double-opt-in-comments/

Das Gesicht in der Lücke zwischen den Pappeln

Im Nachhinein, muss ich sagen, hat sichs gelohnt, den gestrigen feinen Sonntag vorm PC zu verbraten und alle möglichen Spielarten des Datenschutzes in Kombination mit akrobatischen technischen Dingen auszujonglieren. Von der Datenschleuder heruntergeschrumpft auf ein gänzlich verstümmeltes Blog ohne jegliche Kommentarfunktion und gefälltmir-liebich-Trallalas zurück zur irgendwie angepassten Webdingens mit hoffentlich vernünftigen Funktionen habe ich alles durchgespielt, nebenbei ein Child-Theme installiert, damit ich im unsichtbaren Blog-Kopf und im Fuß des Blogs auch herzhaft arbeiten kann, ohne dass das nächste Systemupdate  meine Einstellungen überschreibt.

Derweil die Pappeln, denen ich 2015 eine grausame Lücke zugefügt hatte, mich mit einem fiktiven, frech grinsenden Gesicht anstarren, wenn ich das Haus verlasse. Die Lücke, die zwischen den beiden Bäumen entstanden ist, seit der mittlere gefällt wurde, sieht mit etwas Phantasie tatsächlich aus wie ein birnenförmiges Gesicht mit zwei meterlangen, zu Schlitzen geformten Augen. Eine Art Barbapapa ohne Hals, ein Rumpfköpfler aus tausenden zitternden Ästen und Blättern, nein aus den Zwischenräumen tausender zitternder Äste und Blätter.

Denn es ist ja das Nichtvorhandene, was das Gesicht ausmacht.

Und so saß ich vorgestern in die Nacht dämmernd hinter einem riesigen Lagerfeuer aus dürren Ästen und bewunderte die Baumreihe an der Südseite des einsamen Gehöfts. Die beiden sechzigjährigen Pappeln sind bestimmt zwanzig dreißig Meter hoch und ein paar Erlen eifern ihnen nach und im Hintergrund ducken sich Birken und ein paar Eichen und über allem gaukelt das Gesicht, das erst durch die Lücke entstand und der Ostwind rauscht in den jungen Blättern und ich wundere mich halbstundenlang, wieso die beiden Pappeln, die doch nur etwa fünf sechs Meter höher sind als die Erlen, so sehr im Wind wiegen, während die Erlen mitsamt Laub und Zweigen scheinbar unberührt starr dastehen … und nichts.

Mein Hirn ist derweil zweispurig belagert wie so ein Bahngleis, auf dem ein Güterzug auf eine historische Spaßeisenbahn zu rast und es gibt eigentlich kein Ausweichen, denn genau wie Züge nutzen die Gedanken beide das gleiche Gleis. So einspurig, so engstirnig, so konfrontativ rast die Sorge um das oben genannte Technikzeugs (mit zig Blogs, das ich, also mein Hirn, erledigen müsste müsste müsste), auf den friedlich dahin tutenden Gedankenzug zu, der sich mit dem Gesicht in der Lücke zwischen den Pappeln beschäftigt. Und hey, denkst du dann, darüber sollteste schreiben, darüber sollteste nachdenken, über die Eigenartigkeiten der Natur, statt dich um von Menschen für Menschen gemachte Regulierungen selbst zu Kreuze zu tragen. Und das jungnassforsche Hirn verleitet sich noch zu einer bissigen Bemerkung, die aber gar nicht so dumm ist, wie man auf den ersten Blick vielleicht denken könnte: wir brauchen mehr rechtsfreie Räume. Räume ohne Barrieren, aber voller Respekt, anarchisch enthemmte, friedvolle Sphären, in denen man sich  sicher und wohl fühlen kann.

Nun sind zwei Tage vergangen und ich habe die Blogs und Seiten etlicher Freunde halbwegs ins Lot gebracht und auch meine wichtigste Seite, diese hier irgendwie hoffentlich gut an die Gesetzgebung angepasst. Und was liegt denn dann näher, als mal wieder über Pappeln zu schreiben.

Jetpackverzicht – wie verwandele ich die Portfolioseiten in normale Seiten.

Viel Arbeit bei der Überdenkung der Datenverwendung in Blogs. Zum Beispiel die Frage, ob man tatsächlich das Jetpack-Plugin von WordPress benötigt: neben schicker Statistik bietet es noch andere Merkmale, die ich bisher nutzte: Social Media Verknüpfung, Portfolioseiten und schickes Bildgaleriedesign.

Schwer, die Jetpack-Datenkrake loszuwerden. Man kann sie natürlich behalten und in seine Datenverarbeitungsseite einbauen. Die gängigen Generatoren berücksichtigen Jetpack.

Das Gute an dem ganzen Rummel um die Datenschutzverordnung ist ja, dass man sich überhaupt mal Gedanken macht, was man da tut, wenn man bloggt. Wenn man sein Blog mit Maschinen wie etwa Dataskydd testet auf die Datenverteilung, wird sicher alles rot, wie damals beim Kariestest in der Werbung.

Ich arbeite derzeit an zwölf eigenen Blogs und einer handvoll Freundesblogs, um sie datenschutzfit zu kriegen. Alles andere als juristisch gesichert – ich konzentriere mich auf die technischen Dinge, mit denen ich mich zum Glück auskenne, werde einige Seiten in klassischem HTML archivieren, und grundsätzlich alle Seiten datenverarbeitungstechnisch etwas schlanken.

Das heißt auch, Jetpack kann bei vielen Seiten weg. Satistik ist unnötig (für mich als nichtkommerzieller Privatmensch) und hat eher bauchpinselnden Charakter. Schade um die schicken Galerien in diversen Blogs und kniffelig wird es, wenn man Portfolioseiten im Einsatz hat. Die muss man nämlich in normale Seiten konvertieren, bevor man das Jetpack-Plugin löscht, sonst werden sie nicht mehr angezeigt.

Abhilfe schafft das Plugin Post Type Switcher, mit dem man Seiten in Beiträge verwandeln kann und umgekehrt, aber auch Portfolios in Seiten usw. Sogar die Links im Menü werden automatisch angepasst. Nachtrag: man muss die verwandelten Seiten doch händisch zum Menü hinzufügen, für Sie getestet :-). Einmal installiert, findet sich in der Beitragsbearbeitungsansicht im Veröffentlichen-Kasten eine Option, mit der man den Beitragstyp nachträglich bearbeiten kann (beim erstmaligen Schreiben eines Beitrags, einer Seite oder eines Portfolios, ist er unsichtbar).

Nachtrag: Beim Deaktivieren des Jetpacks verliert man auch die Sichbrakeitseinstellungen der Widgets. Ein Problem, das sich wohl nicht auf einfache, seitenadministrationsweise lösen lässt, sondern mühsamen Eingriff in die Steuerungsdateien des Blogs erfordern. Somit wird die Seite ihr Aussehen einschneidend verändern, wenn man mittels Widgets maßgeschneiderte Informationssektionen im Blog eingerichtet hat.