Verunechtung – was wird echt gewesen sein, was nicht?

Drüben im MudArt-Blog meines Alter Egos Heiko Moorlander gibt es auch ab und zu News aus dem Canigou Massiv. Ich frage mich, wie die Welt mit Abstand von ein paarhundert Jahren diese Epoche der „digitalen Frühgeschichte“ sehen wird. Ob durch das Überangebot an Information, weltweit und überall verfügbar, auch ein Überangebot an Fehlinformation entsteht und man letztlich Schwierigkeiten haben wird, „Echt“ von „Unecht“ zu unterscheiden?
Vielleicht arbeiten wir schon seit hunderten von Jahren an einer Verunechtung der Welt?
Kürzlich las ich einen Artikel zu diesem Thema, dessen Tenor genau der war: durch die unendlichen Möglichkeiten, die uns heutzutage verfügbar sind, um uns zu informieren, wirken wir auch gleichzeitig der Vernunft und Aufklärung entgegen. Was geglaubt werden kann, wird auch irgendwann – zumindest von einem Teil der sich Informierenden – geglaubt.
Frappierender Weise passt zu diesem Kurzblog der Glückskeks, den ich gerade geöffnet habe: „Alle Antworten liegen vor dir“.

3 Antworten auf „Verunechtung – was wird echt gewesen sein, was nicht?“

  1. Hallo Jürgen,
    eine ähnliche Frage [Was ist wirklich, was nicht?] wurde schon in „Die Welt am Draht“ 1973 aufgeworfen. Den Film fand und finde ich absolut faszinierend.
    Was die Macht der Desinformation im Internet angeht: das sehen wir hier mit den diversen Internetkampagnen gegen Obama – um nur ein Beispiel zu nennen – tagtäglich. Dazu kommt m.E. das, was ich als die „Gefahr der Anonymität“ bezeichnen würde: ich kann mich verstecken und muss nicht mehr mit Konsequenzen von falschen Behauptungen rechnen, selbst wenn ich diese bewusst in die Welt setze. Übrigens: hier in den USA ist das sogar lt. Verfassung NICHT strafbar. Hoch leben die absolute Freiheut der Meinungsäußerung! ;) Dazu kommt, dass wir Menschen wohl Nachrichten selektiv glauben: das, was mit unserer (vorgefassten) Meinung übereinstimmt, glauben wir eher.
    Liebe Grüße,
    Pit
    P.S.: Der Satz, „Es muss stimmen, es war ja im Internet zu finden“, ist gar nicht so selten.

  2. Das Wort „frappierend“ ist großartig.
    Deine Sicht der Welt ist überirdisch undergroundig, tief in den Nebeln der Sinnfindung. Matschfahrspuren – das muss man sich mal überlegen!
    Sich einfach nehmen, einfach nach Wildspontanien fahren, im Gebirge laufen – toll!

    1. Wildspontanien. Welch köstliches Wort/Urlaubsziel. Und ja, es war die richtige Entscheidung. Raus ausm Alltag. Noch ists warm hier. Wenn ich die Unwetterprognosen daheim richtig deute, wirds recht arg die nächsten Stunden – ich hoffe, das Dach der Künstlerbude hält durch.

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