Frühmorgens. Neun Grad. Ich frage mich jeden Winter, wie lange das noch gut geht. Ich meine, man wird ja nicht jünger. Der Körper mit jedem Jahr empfindlicher. Die Zipperlein von Tag zu Tag zipperlicher. Ein verrenkter Knochen hier, etwas Merkwürdiges da und über allem breitet sich eine seltsame Müdigkeit aus.
Wenn Ihr mich fragt und einen Lebenstipp haben wollt, so orakele ich wie ich dies schon vor zehn Jahren tat:
Was du früher auf später verschiebst, wünscht du dir später, früher getan zu haben.
Zum Glück ist mir der Spruch früh genug eingefallen. Zwar verschob auch ich Dinge auf später, aber nicht nach dem ganz großen Lebensenthaltsamkeitsmotto, das manche sich vielleicht geben: Ich klotze ordentlich ran, mache Kohle, gehe mit 50 in Frührente und schippere über die Meere. Das ist eine Karrierebübchenrechnung, die man ohne die Vergänglichkeit des eigenen Körpers macht. In manchen Fällen klappt das. In manchen Fällen macht einem die Gesundheit ein Strich durch die Rechnung. Oder man verändert sich im Laufe des Karrieremachens so sehr, dass man gar nicht mehr aufhören kann damit oder es klappt einfach nicht mit der Karriere. Oder die gesellschaftlichen Rahmenbedingungen ändern sich, das Rentenalter und somit die Frühberentungsmöglichkeit wird verändert, der Generationenvertrag kümmert sich nicht um Einzelne. Im Ungünstigsten Fall gerät dein Land in einen Krieg. Dann ist vor dem 60sten Geburtstag ohnehin Wehrdienst angesagt. Tschüss Weltumsegelung.
Hmmm. Eigentlich wollte ich mit dem Beitrag ganz woanders hin. Hab das Hirn treiben lassen und sich an dem Früher-Später-Zitat festbeißen lassen.
Ich blogge wieder nächstes Jahr. Oder ich geb’s dran mit der Kunst und dem Schreiben. Momentan bin ich zwiegespalten. Die zehn Jahre als Freischaffender haben mich verändert.
Hab die Tasse zum Motto dieses Blogbeitrags mal bei Seedshirt eingestellt.
Wie Recht du hast – das mit der Verschieberei führt zu nix. Das war mir schon früh klar und hatte nun eben zur Folge, dass ich Bonsairentnerin bin, wie so schön eine Twitterin zu sagen pflegt. Aber das eine ist die kleine Rente, das andere alles andere, was ich so nie hätte erleben oder erfahren können wäre ich nur auf Glück und Geld aus gewesen.
Die Tasse mag ich, wenn nicht dieses rosa wäre … ;-)
Herzensgrüße an dich und ja, ich fänd es sehr schade, wenn ich nicht mehr von dir lesen oder anschauen könnte, aber das ist dir sicherlich bewusst.
Herzlichst, Ulli
@kibmib Oh, die hätte ich gern. Wie kuhl!
Weder zu früh noch zu spät wünsche ich Dir ein frohes Fest. Mögen die Zeiten sich zum Besseren wandeln.
Uwe
Dass die Zeiten sich zum Besseren wandeln hoffe ich auch sehr. Hab Dank lieber Uwe.