Beruf Tackerqueen – Nebenjob Kleinkunstbewacher

Nächte und Tage, wenn man sie sich um die Ohren schlägt, sind wie schmutzige Lappen, die man achtlos auf den Altwäschestapel wirft.

Solche Worte fallen einem nur spät nachts ein. Herr Irgendlink hat gerade den Kleinkunstkontest im Nachbarstädtchen S. hinter sich gelassen – als Arbeiter, nicht als Künstler: fünf Tage, 15 Künstler, die um die Gunst des Publikums buhlten. Von Arroganz bis Charmanz war alles vertreten. Postmoderne Arschlöcher gaben sich ebenso die Ehre wie Poetry-Slamer und Clowns.

Wer es beruflich mit Künstlern zu tun hat, trägt ein schweres Kreuz. Insbesondere Bühnenkünstler gebärden sich manchmal äußerst anspruchsvoll, zickig, neigen zu Selbstüberschätzung – an dieser Stelle tun sich besonders hervor die Bühnenkünstler, deren Eltern auch schon Bühnenkünstler waren, und die nun in den viel zu großen Fußstapfen der Eltern bei einem schockierten Publikum um Anerkennung buhlen.

Müde und leer sitzt Herr Irgendlink in der Wohnung, Led Zeppelin lullt. Am Freitag nimmt das Festival sein Finale. Man darf gespannt sein, wer das Rennen macht.

Das Bild zeigt die beiden symphatischen und herrlich pflegeleichten Schwaben G. (links) und M. in ihrer bizarren Clownshow, im Team sicher einer der Favoriten für den begehrten Kleinkunstpreis.

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