Heute gibts mal wieder einen Twitter-Thread:
»Das Projekt #UmsLand (momentan Bayern) ist ein Langzeit-Literatur- und Kunstprojekt. Nah an den Grenzen der jeweiligen Regionen radelt der Künstler, bloggt und fotografiert das Rohmaterial für seine Kunstwerke. Hin und wieder überquert er die Grenze.
Ein Thread.
Der Grenzlinie folgend erhält man eine gute Übersicht über Land und Leute. Wie sie ticken, wie sie mit ihren Nachbarn und Fremden umgehen. #UmsLand/Bayern durchquert alle Regierungsbezirke. Dabei wird dem Reisenden schnell klar, Bayer ist nicht gleich Bayer.
Von Schwaben übers Allgäu, Ober- und Unterbayern nach Franken, die Menschen des Freistaats sind so unterschiedlich und individuell, wie das Land riesig ist.
Auch die geografische Betrachtung Bayerns verdeutlicht: Bayern ist nicht nur Berge. Wenn man einen Menschen am Inn aussetzen würde, ohne dass er weiß, wo er ist, würde er vielleicht vermuten, er befände sich im Deichland des Nordens.
Meine Reise wird von Außenstehenden gerne als Urlaub betrachtet, als Radtour bezeichnet. Mag sein, dass das hinkommt. Aber #UmsLand ist ein über viele Jahre angelegtes #Kunstprojekt. Knallharte Arbeit oftmals.
Die langsame Art der Fortbewegung mit dem Fahrrad, einem Verkehrsmittel, das man allzu leichtfertig als Freizeit- oder Sportgerät ansieht, dient dem Kreativen, ein Fundament zu schaffen, um Erlebtes in Bild und Text tagesfrisch ins Blog zu bringen.
Jeder Blogeintrag auf https://irgendlink.de bedeutet mindestens ein bis zwei Stunden hochkonzentrierte Schreibarbeit. Dazu gesellen sich weitere Stunden, in denen erlebt wird, worüber man schreibt, in denen das Künstlerhirn weichgeklopft wird.
Manchmal fragt man mich nach der Kontonummer und wie man denn das Projekt #UmsLand unterstützen kann. Das geht am einfachsten, indem man signierte Kunstwerke auf https://shop.irgendlink.de bestellt.
Wer gerne spenden möchte, kann auf den Preis etwas draufschlagen.
Die nächsten Kunstwerke werden Mitte Juni versendet. Der Künstler, moi-même, befindet sich ja gerade auf großer Expedition, um für Euch die faszinierenden Motive zu fischen, die in komplexen Prozessen zu Kunst verarbeitet werden.«
Heute Morgen ist Irgendlink wieder auf die deutsche Seite der Grenze geradelt und hat den Ort Mauth – samt Markttreiben – heimgesucht. Von dort ist er weiter nach Klingenbrunn und Frauenau geradelt und hat nun in der Zwieselau auf dem Camping Green Village sein Zelt aufgebaut.
+++
Das heutige Wegstück (Track) könnt ihr hier → gucken.
Oder hier (ungefähr):
Direkter Link zur ungefähren Karte. (Heute die Wanderversion, weil offenbar Tschechien keine kompatiblen Radwege bereitstellt.)
[Zum Tourplan geht es hier ⇒ lang.]
+++
Hier nun ein paar Bilder von Irgendlinks zwölftem, respektive zwanzigstem Reisetag:
Stacheldrahtverhau der ehemaligen Zonengrenze oberhalb Finsteraus auf knapp 1200 m Höhe. Hier beginnt der Nationalparkradweg.
Ruine nahe des Stacheldrahtverhaus. Der Morgennebel zieht durch den Bergwald. Eine unheimliche Athmosphäre. Ich begegne nur zwei Ebikern und einem Förster.
Der Nationalparkradweg führt fast ausschließlich auf Waldwegen und vermutlich Loipen. Hätte ich morgens nicht einen Abstecher nach Mauth gemacht und mit viel Glück einen Kaffee und Kuchen ergattert, wäre ich unterwegs nur ein paar Mountainbikern begegnet. Auf etwa halber Strecke zwischen Mauth und Spiegelau war das Nationalparkszentrum um die Mittagszeit gut besucht. In Spiegelau waren die Straßen voller Menschen auf dem Weg zum Football-Match. Ja, richtig, Football.
Ansonsten gabs an diesem Tourtag nur Wald und Hochsitze.
Allee.
+++
Herzlich aus der Homebase
Eure Sofasophia