Gestern Abend habe ich ernsthaft überlegt, mit dem Livebloggen aufzuhören. Ein bisschen komme ich mir vor, wie sich vielleicht ein Chirurg vor Kommen mag, der am offenen, pochenden Herzen operiert. Die direkt ererzählte Geschichte unter Kontrolle zu halten, ist unmöglich. Ich mache Fehler. Nicht nur, dass ich die Namen falsch schreibe und fipptehlere und auf Recherche verzichte – ich mache menschlich schwer vertretbare Fehler. Dass ich den Stinkmann ‚Stinkmann‘ genannt habe, ist das, was ich am meisten bereue. Ich sehe ihn noch vor mir in der kalten Stadtherberge.von Logroño, kalt, weil aus Betpn und weil sie sich anfühlt, wie die Gropiusstadt im Januar. Sehe seine müden Augen und erst jetzt und weil Thomas mich darauf gebracht hat, erkenne ich, dass es sich einfach um einen Menschen auf dem Weg zur Heilung handelt.
„Wenn er aber stinkt und ein Mann ist, kannst du ihn auch Stinkmann nennen. Das simd Tatsachen. Und dies ist ein Tatsachenbericht,“ würde wohl der pragmatische Konzeptkünstler R. sagen, “ auch ich war einst Stinkmann umd du wirst es auch bald sein, ja , sogar Laura wird irgendwann Stinkmann sein.“
Herrlicher Konzeptkünstler R.
Gestern SMSte Laura aus Sto Domingo, dass er bei ihr im Zimmer sei und dass es sein letzter Pilgertag sei. Thomas und ich waren ein bisschen traurig. Heilung soll man nicht unterbrechen.