Hochzeitsparty

Erstmal gabs Probleme, per Radel und Zug in die Nordpfalz zu gelangen. Der Kaiserslauterer Knoten war wegen eines elektrischen Defekts über eine Stunde abgeschnitten. Ich in Homburg. Regionalbahnen allesamt gecancelt. Auf Gleis vier lauerte der Pariser Zug. Schienenersatzverkehr wurde angeboten. Man sagte, „ein roter Bus wird kommen und alle mitnehmen.“ „Auch Fahrräder,“ fragte ich. „Dies ist eine Ausnahmesituation, auch Fahrräder,“ sagte der Schaffner.

Kam kein roter Bus. So überlegte ich, von Bahnsteig zu Bahnsteig radelnd, ob ich die 30 km per Rad erledigen sollte. Schon willens zum Sprung belauschte ich das Service-Personal des Eurocity, „wir starten bald,“ also fragte ich, „nehmt ihr mich mit,“ sie sagten ja.

Mit 200 Sachen nach Lautern, den Anschlusszug um haaresbreite verpasst. Stunde warten. Aus den Lautsprechern dröhnte, „lassen sie ihr Gepäck nicht unbeaufsichtigt, dont leave your baggage allone.“ Fragt ein verwirrter Typ mit Sporttasche, „welchen muss ich denn nun nehmen,“ sag ich, „kann ihnen auch nicht helfen, fragen sie am Schalter, “ geht er weg und lässt die Tasche stehn. Unbeaufsichtigt. Was mach ich nu? Richtig arabisch sieht er nicht aus.

Kamen zwei schwarze Sherrifs aus der Unterführung, denk ich, wenn die die Tasche sehen, gibts Bombenalarm und keiner kommt mehr weg hier. Was sag ich denen?

„Die Tasche gehört mir?“

„Die Tasche gehört einem hellhäutigen Fremden ohne Bart und Kaftan.“

„Wie könnt ihr nur so hysterisch sein?“

Vorsichtshalber hatte ich mich hinter dem Stahlträger versteckt. Wenn die Bombe hochginge, könnte ich vielleicht überleben.

Die schwarzen Sherriffs entpuppten sich als braunes Battailon. Bomberjacken und wadenhohe Springerstiefel mit weißen Schnürsenkeln. Sie stellten sich direkt neben den Bombenkoffer. Er zündete nicht.
Weiter gings in die Nordpfalz, wo ich QQlka traf, wir gemeinsam über den Löwenstein-Cache bis zum Moschellandsburg-Cache radelten. Verflixte Berge. Die Nordpfälzer Geocacher legen zudem die Messlatte ziemlich hoch. Die Caches sind verdammt gut versteckt. Ich musste die halbe Burg auseinander nehmen, um Hinweise auf das Erdversteck mit Logbuch zu finden.

Zeit genug war ja. Die Hochzeitsparty stieg direkt unter dem Bergfried der Moschellandsburg. Piratenflagge wurde gehisst. Feuerwerk. Man trank und tanzte im Burgverließ. Knapp 200 Gäste aus der ganzen Republik. Ein Holländer, der sich mit lustigem Mützchen einschmeichelte. Franzosen. Anwälte bis zum Abwinken. Ausgiebig mit Staatsanwältin geflirtet. Dann ab ins Verließ.
In der Morgendämmerung krochen wir ins Zelt. Um 10 Uhr früh verließen die letzten Partypeople das Kellerverließ. Ich glaube, sie sind nur gegangen, weil sie bis 11 Uhr die gebuchten Hotelzimmer verlassen mussten.

Heute relativ rekonvaleszent noch einen weiteren Burgencache gemacht, ein wahnsinniges Rätsel, welches man zum Teil im Internet lösen musste.

Nun wieder hier, zum Nachtmensch mutiert und vollfit.

Auf geht`s ins Wochenende

Puuh, das war ne harte Woche. Leider bin ich am Buch nicht viel weiter gekommen. Dafür aber ist das Bliestallabyrinth so gut wie fertig.

Ich finde wieder Spaß am Leben. Räume das Atelier auf, Entwickele die nötige Lust für die zwei Ereignisse in den nächsten Wochen. Ende August kommt der Schweizer Maler Marc Kuhn und macht eine so genannte Col-Aktion hier auf dem Gehöft. Vermutlich werden wir zusammen ein großes Bild malen, miteinander, umeinander, gegeneinander. Die Aktion ist sehr spirituell, vermute ich. Im September geht der Mainzer Kunstverein hinaus aufs Land. Wo ist das Land? Hier auf dem einsamen Gehöft natürlich. Ich erhoffe mir eine witzige Party bei bestem Wetter. Familiär soll es zugehn.

Deshalb muss ich das Atelier von Eulenscheiße befreien. Schließlich soll auch Kunst an den Wänden hängen.

Jetzt bin ich heilfroh, dass Wochenende ist. Ich werde nichts tun, absolut nichts. Kein Computer, keinen Foto in die Hand nehmen. Nur das GPS nehme ich mit in die Nordpfalz. Dort feiert die zweite Vorsitzende des Kunstvereins nämlich morgen ihre Hochzeitsparty auf einer Burgruine. Wetter soll ja anständig werden. Hab die vier Geocahces um die Ruine eingespeist ins GPS. Einer liegt sogar direkt vor Ort. Das wird ein guter Tag mit netten Menschen und vielversprechenden Erdverstecken. Zudem in meiner alten Heimat.

Wünsch Euch ein gutes Wochenende.

Euer Irgendlink

Pushklick

„benutzen pushklick alte syntheziser und musik-boxen aus den 60er, 70er und 80er jahren (casio…) und kombinieren diese mit modernen computergesteuerten sounds?“

Ohja, das tun sie! Absolute Wucht.

Streamhören kann man bei Lofigenerator 

Die neue Abends in der Bar gefällt mir besser als das erste Album.

Pushklick-Homepage

Cekados Buch

Habs bestellt. Heut kams per Post. Ich bin begeistert. Während der langen Rechnerzeiten an der 500 MB großen Bliestallabyinthkarte hab ich die sehr knappen und präzisen Kurzgeschichten genossen.

Das Buch heißt Übernächtliches absolut skuril. Soll mal noch jemand behaupten, was Literaten können, können nur Literaten. Auch Blogger können, was Literaten können.
Mehr über Übernächtliches und Bestellmöglichkeit (9,50 Euro) gibts auf Cekados Buchseite.

Fledermaus muss raus

Ist schon ein bisschen weired hier auf dem einsamen Gehöft. Tiere verschaffen sich Zugang zur Wohnung. Vor allem Insekten. man schlägt sie entweder tot, oder man wartet, bis sie eines natürlichen Tods sterben. Vögel sind etwas komplizierter. Zu groß für die Klatsche. Für sie öffnet man am Besten alle Türen Fenster.

Nun flattert eine Fledermaus. Vermutlich hat sie ihren Ultraschallsinn verloren. Alle drei Türen und das Fenster geöffnet. Sie belästigt mich nicht, wie etwa die Motten, welche man gut und gerne für ein klickbares Icon auf dem Monitor halten kann.