Flussnoten für das Memory of Mankind – Langzeitarchivierung | #flussnoten

Das soeben zu Ende geschriebene Liveblogbuch Flussnoten ist ein heißer Kandidat, um es im Memory of Mankind in den Salzwelten in Hallstatt einzulagern. Auf 20×20 Zentimeter großen Keramikfließen kann man in den Tiefen des Salzstocks, der auch Weltkulturerbe ist, die verschiedensten Botschaften und Infos hinterlassen. Sicher vor Druck und Umwelteinflüssen überdauert das Archiv in den stabilen Stollen tief in den Alpen Hitze, Druck, Umweltkatastrophen, Atombomben. Tausende Jahre lang.
Die Intention des Memory of Mankind ist, einer fernen forschenden Zivilisation so viel unterschiedliche Information wie möglich über unsere heutige Welt zu hinterlassen (vor allem im Hinblick auf drohenden Datenverlust durch unseren intensiven Einsatz von untauglichen digitalen Datenträgern).

Das bedeutet, dass neben vielen wissenschaftlichen Archiv-Keramiken auch private Inhalte beigesteuert werden können: wie sah in unserer Zeit eine Hochzeit aus? Wie lebten wir? Wie organisierten wir uns als Gesellschaft, unseren Alltag – all die Fragen, die sich heutige Archäologen zu den alten Griechen und Römern stellen und die sie oft anhand von Müllkippenfunden rekonstruieren können, sollen ins Memory of Mankind Einlass finden.

Das ehemalige Salzbergwerk ist groß genug für zehntausende Tonfließen. Auch gibt es Fließen, auf die Mikroschrift gebrannt wird und die auf der winzigen Größe einen ganzen vierhundertseitigen Roman beherbergen können.

Auch Kunstprojekte bereichern die Informationspallette. 2013 habe ich eine Fahrradtour von Zweibrücken durch Süddeutschland bis in die Salzwelten auf 17 Kacheln archiviert. Schwerpunkt war ein persönlicher Text über die Reise, der zukünftigen Archäologen einen Einblick ins Individualreiseleben unserer Zeit gibt, sowie eine Art Zustandsbeschreibung der Gesellschaft 2013 im Elsass, der Pfalz, Süddeutschland und Österreich (der durchreisten Gegend). Ein bewusst subjektiver Bericht über Kunst, Reise(-Literatur), Konzepte und Denkweisen unserer Zeit, angereichert mit Fakten, die vor Ort unterwegs recherchiert wurden und ins Blog einflossen.

Das Projekt Memory of Mankind, initiiert von Martin Kunze, geht momentan in eine neue Phase. Die Webseite befindet sich im Umbau, aber man kann sich hier schon ein Bild davon machen.

Das Flussnotenprojekt, das sich intensiv mit einem der wichtigsten Flüsse Europas beschäftigt, scheint mir ein geeigneter Stoff, den ich für das Langzeitarchiv aufbereiten möchte.

Folgende Kunstwerke und Texte konnte ich bisher im Memory of Mankind archivieren:

North Sea Cycle Route auf Keramik
Bilder auf Keramik lagern zu hunderten im Salzstock im Weltkulturerbe Hallstatt

Pilotkachel als Test mit einer Reise aus dem Jahr 2012 (Umrundung der Nordsee per Fahrrad „Ums Meer„.

Martin Kunze sendete sie mir als Muster, damit ich mir vorstellen kann, wie Kunst auf Keramik aussieht.

Neben etlichen Fotos, die während der viermonatigen Liveblogreise entstanden, ist auf dem künstlerisch gestalteten Objekt auch der Umriss der Nordsee verzeichnet (rote Linie).
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Das Projekt „Bilder für die Ewigkeit“ auf Keramik. Sowohl der live geschriebene Blogtext, als auch einige exemplarische (Kunst-)Fotos wurden auf den folgenden siebzehn Keramiken archiviert.
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5 Antworten auf „Flussnoten für das Memory of Mankind – Langzeitarchivierung | #flussnoten“

  1. wow, bist du fleissig, ich habe mir jetzt erst die Bilderkachel angeschaut- sehr schön, alles andere gleich …
    du hattest ja schon einmal darüber berichtet, aber irgendwie hatte ich die Idee vergessen. Schön, dass du daran erinnerst! Merci vielmals und hab einen feinen Abend
    herzlichst
    Ulli

    1. P.S. wie wird es in 2000 Jahren sein, ob dann die „Menschen“ uns noch lesen können? Na ja, wir enträtseln ja auch die Ägypter, wobei ich da ja manchmal so meine Zweifel haben … ;o)

      1. Das MOM hat dafür Vorkehrungen getroffen. Leicht wirds nicht für die Archäologen der Zukunft, aber sie müssen wenigstens nicht auf Müllkippen wühlen.

    2. Ich finde das MoM eines der faszinierendsten Projekte und will versuchen, meine Livereisen als so eine Art Botschafter einzubringen. Mal schauen, ob wir zusammenkommen und uns gegenseitig helfen können.

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