Radleralltag

Mittlerweile hat sich ein recht streng getakteter Alltag eingependelt, der jedoch ohne minutiös festgeschnürtes Zeitkorsett auskommt, wie das im Festangestellten-Sektor üblich ist. Die Kunstmaschine steht niemals still. Aber ich merke, wie sehr ich seit der Jakobsweg-Live-Begehung im Winter 2010 an Kraft verloren habe. Nächtliche Blogorgien, in denen ich das täglich Erlebte noch kochfrisch serviere, gelingen hier nicht. Liegt es daran, dass man alleine, draußen wildzeltend, besser schläft? War das Jakobswegbuch nur ein Produkt ungünstiger Umstände? Eine Kumluierung von Schnarchtweets?
So sieht er aus, der Reisealltag Bilder für die Ewigkeit 2013:

  • Bei Sonnenaufgang aufstehen, Zelt packen, ungefrühstückt
  • zehn bis dreißig Kilometer radeln und die ersten Streckenfotos schießen solange, bis der Hunger oder die Hitze kommen
  • Frühstücken und auf schnelles Mobilnetzwerk hoffen; falls ja, Bilder ins MOM-Archiv übertragen, wo sie auf Ton gebrannt werden
  • Falls nein, radeln, bis ein 3G-Netz oder ein Hotspot kommen, (was um Beuron ziemlich lange dauern kann) :-)
  • Immer wieder gesammelte Energie aus den Zwischenakkus, von denen einer per Sonne, der andere per Nabendynamo gespeist wird, ins Fon füllen
  • Flussbaden
  • Erlebtes in schöne Worte fassen
  • Fipptehler suchen und emilinieren :-)
  • Essen kaufen, was bei der derzeitigen Ernährung mit Wasser und Brot, recht schnell geht
  • Die Auswahl des Lebensmittelladens gerät zur Kür. Meide Läden um achtzehn Uhr
  • Bildtafeln auf dem winzigen Touchscreen generieren
  • Alle Wasserflaschen auffüllen bis spätestens die Sonne eine handbreit über dem Horizont steht.
  • Lagerplatz suchen bis spätestens die Sonne hinter dem Horizont verschwindet
  • Lageraufbau, Abendessen (Wasser und Brot plus X – gestern gabs gefüllte Weinblätter und kalte Tomatensuppe)
  • Mit der Homebase telefonieren und Koordinaten durchgeben, jammern :-)
  • Gute Nacht, Johnboy

9 Antworten auf „Radleralltag“

  1. eigentlich schon verrückt irgendwie, dass wir immer ganz schnell eine art rhythmus schaffen, wo immer wir unterwegs sind. vielleicht brauchen wir die struktur, um das leben „fassbarer“ zu machen?
    habs gut!

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