Schon um sechs Uhr baue ich das Zelt ab. Eine Mischung aus Unruhe und Vernunft. Die Unruhe generiert sich aus dem Gedanken, dass vielleicht die Schleuse benutzt wird, die Tore geöffnet werden, über deren Laufstege ich mein Rad schieben muss, um auf die Seite mit dem Radweg zu kommen.
Hier gibt es nur Wildnis und das zerfallende Schleusenhaus. In Gonderexange kurz nach der Kanalkreuzung Saar/Rhein-Marne, kaufe ich etwas Essen. Vor der Alimentation steht ein Hähnchengrill. Ein schwitzender Mann tütet die knusprigen Teile ein. Punkt acht. Der Laden ist geflutet mit Leuten. Anwohner, Touristen, die auf Booten vorbeischippern, ich. Aber der Besitzer hat, wie man so schön sagt, die Ruhe weg. Erzählt mit einem Kumpel. Weibergeschichten, vermute ich. „Das ist doch die Schwester von Demunddem?“, übersetze ich mir fetzenweise.
Die Gegend nennt sich das Teichland. Drei große Weiher und viele kleine Tümpel. Vorhin bin ich quasi durch den Stockweiher geradelt. Der Kanal, der ein paar Meter höher einbetoniert ist, führt über Brücken. Es gibt Hinweisschilder wie auf Straßen, zumindest an der Kanalkreuzung. Und auch Tafeln mit der touristischen Infrastruktur und wo sich die Schiffstankstellen befinden.
Durchquerung des Stockweihers
Radlerbrücke an der Kanalkreuzung Saar/Rhein-Rhône
aber über die grüne brücke auf dem zweiten bild musstest du nicht mit dem rad, oderrr?
Oh doch. Kollege T. hatte mich schon gewarnt. Er als Linkshänder musste sogar das Gepäck absatteln, weil es ja eine Rechtshänderbrücke ist.
Und für einen solchen Fluß-/Kanalübergang müßte ich Höhenschisser entweder ein Schlauchboot mitführen oder alles wasserdicht verpackt beim Durchschwimmen mitnehmen …
Junge, Du hast Dir da aber wieder Wege ausgesucht … ;-)