Nun wirkt die Pressearbeit zum kommenden Projekt Bilder für die Ewigkeit – und bestätigt einmal mehr, dass das Unbekannte immer größer ist, als das Bekannte. Just, als ich das marode Telefon repariert hatte, klingelt es auch schon und am anderen Ende ist eine Redakteurin, die Monsieur Irgendlink für eine Livesendung im Fernsehen am Freitagabend einladen möchte. Das einzige Problem: der weit umher gekommene Reisekünstler kann leider kein rheinland-pfälzisches Kunstprojekt vorweisen. Ansonsten wäre die Idee mit der Reisekunst wirklich super, versichert die Redakteurin.
Liebe Pfälzerinnen und Pfälzer! Natürlich habe ich Projekte aus meiner Heimat. Nur liegen die entweder weit in der Vergangenheit, wie die Kunststraße Nummer 11, die im Kultursommer 2001 präsentiert wurde, oder sie schlummern als in Keimung begriffene Ideen in meinem Kopf.
Die Pälzer Weltachs als Dreh- und Angelpunkt für eine 561 Kilometer lange Kunststraße
Schon letztes Jahr hatte ich die Weltachs ausgespäht als Startpunkt für eine spiralförmige Tour durch die Pfalz. Der Dichter Paul Münch besang einst diesen Felsen südlich von Kaiserslautern:
Do werd die Weltachs inngeschmeert – unn uffgepasst, dass nix passeert!
Bisher blieb die Idee unverwirklicht, ab der Weltachs nahe Waldleiningen wieder und wieder durch die Pfalz zu radeln, in alter Kunststraßenmanier alle 10 Kilometer die Straße zu fotografieren und mich ansonsten durch den Reisealltag treiben zu lassen. Es gab schlicht noch keinen offiziellen Auftrag. Nichts ist schlimmer, als Künstler ohne Auftrag. Die machen nämlich was sie wollen. Dennoch. Die Idee existiert. Die Strecke würde wie ein galaktischer Spiralnebel sich rund um das Herz der Pfalz drehen, um den Pfälzer Wald. Ein künstlerisch-literarisches Portrait der Region, das mit modernsten Mitteln erzeugt wird
Ich hab da mal was skizziert:
Die Weltachs-Spirale – Interpretation von Paul Münchs Gedicht mit den Mitteln des digitalen Zeitalters
Spiralförmig vier Mal rund um die Pfalz
Von Waldleiningen führt die 561 Kilometer lange Strecke vier mal im Uhrzeigersinn rund um die Weltachs und berührt dabei sämtliche größeren und kleineren Städte und Orte der Pfalz und des angrenzenden Rheinhessens: Kaiserslautern, Landau, Pirmasens, Zweibrücken, Rockenhausen, Ludwigshafen, Speyer, und die Brauereistadt, in der Monsieur Irgendlinks leckeres Mutterbrustbier gebraut wird: Winnweiler :-)
Zur Einstimmung in die schöne „pälzer“ Mundart hier eine fünfminütige Dichterlesung mit Paul Münchs Weltachs.
die idee mit der spirale ist einfach klasse. nun kann ich es mir sogar vorstellen. schön! das wird dann wohl das nächste projekt? :-)
Ja, wäre schön. Und der Saarlandradweg steht auch auf dem Programm. Und Frankreich und und und. Habe in den Privateinträgen eine Roadmap skizziert. Aber wenn jetzt ein Anruf kommt von einer der Stellen, auf die ich mich beworben habe, kann alles kippen. Fast wie Roths Nemesis.
<Oberlehrer>
Gegen den Uhrzeigersinn- Es sei denn, Du bist Bajuwar …
<lt;/Oberlehrer>
<Oberlehrer>
Selber zu dämlich, ein & zu tippen …
</Oberlehrer>
Aber diese flüchtigen kleinen Schnitzer machen uns doch so menschlich. &&& :-) Wie rum die Spirale läuft ist im Prinzip egal. Ich habe mich schon mit der Sache angefreundet. Das ist etwas für den Tagestouristen: morgens mit dem Zug hinfahren, eine Runde drehen und abends wieder heim pendeln. Täglich neu beim jeweiligen Ende der Spirale einsetzen und so ein Portrait ins Land ritzen. Könnte man eigentlich auch an anderen Stellen dieser Erde realisieren.
Tagespendler … Hm. Oder der Kunstbub entdeckt die Langsamkeit und radelt täglich nicht mehr als 60 km und macht neben der Kunststraß‘ noch eine Zeitenstrecke mit einem Bild aller zwei (drei?) Stunden immer genau nach Osten oder Süden oder Westen oder Norden. Und vielleicht … und … oder oder oder und …
Hach, da kommen Ideen, die aber allesamt nicht solche sind, die ich umsetzen könnte und werde.