Weichherzig und untätowiert

Oldenburg Hauptbahnhof Gleis 6. Tag 110 der Reise? Nachdem ich SoSo am Flughafen Hamburg abgesetzt habe und über die sonntagmorgendliche Autobahn nach Westen gegondelt bin, Stippvisite bei Freund Schlager, der mir mit der Mietwagenabgabe hilft, nun mit Puls auf Hochtouren im Regionalzug nach Emden.

Alle Radelabteile gut gefüllt. Ich quetsche den Drahtesel irgendwo zwischen die angeketteten Räder misstrauischer Tagestouristen und die vollgeladenen Velos zweier holländischer Jungs. Hoffe, dass ich in Emden wieder raus kann.

Mir macht die Übervölle und das Getümmel grundsätzlich Stress.

Am Bahnsteig beobachte ich ein Paar, das sich verabschiedet. Er, tätowiert, umarmt sie, Küsschen, und dreht sich im Gehen immer wieder um, bis er die Treppe runter in die Unterführung noch einmal zurücklächelt. Hach. Diese gefühlvollen Typen mit den rauhen Tattoos und den weichen Herzen.

So ähnlich haben auch SoSo und ich Tschüss gesagt am wimmelnden Flughafen. Nur ohne Tattoos.

7 Antworten auf „Weichherzig und untätowiert“

  1. Hallo, Ihr Lieben,
    mein erster Gedanke war ja gerade: „Juchhuu, endlich geht die Livereise wieder weiter und „wir“ sind wieder mit dem Rad unterwegs!“… aber im zweiten Gedanken komm ich mir dabei richtig mies vor, weil doch euer schöner gemeinsamer Urlaub jetzt schon wieder vorbei ist und ich euch den doch auch so sehr gegönnt hatte! :(
    Jedenfalls schön, dass ihr so einen tollen Urlaub hattet, und auch schön, dass ihr beide wieder gut angekommen seid, die eine zu Hause und der andere auf der Strecke! :)
    Viele Grüße,
    Andrea

  2. Schade für Euch – der Urlaub ist zuende. Er war sicher auch so geplant, daß er erst nach dem Ende der Tour um’s Meer stattfinden sollte … Nun, manchmal verläuft etwas anders als geplan.

    Euer Urlaub war vielleicht auch anders als geplant: schöner, intensiver …

    Und jetzt freue ich mich trotzdem auf die letzten Etappen einer großartigen Reise, bei der ich die Ehre und das Vergnügen habe, sie (beinahe) live mitzuerleben.

  3. … und doch nun auch gut wieder zu wissen, dass du liebe Soso gut daheim angekommen bist und Irgendlink nun auf der Schlussetappe ist. Klar, freue auch ich mich auf diesen Endspurt und gleichzeitig denke auch ich, dass zehn Tage doch wirklich kurz für einen Urlaub sind und das so mitten in einem Kunstprojekt.

    ich grüße euch heute besonders lieb
    eure Frau Blau

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