Beim Ausstellungsbauen sind insbesondere die Konzeptkunstgeschichten wahre Ideenquellen, so dass ein gedachtes Projekt immer größer ist, als das, was am Ende tatsächlich zu sehen ist. Ist wie Eisberg. Das Meiste verbirgt sich unter der Wasserlinie. Da eigentlich immer zu wenig Zeit ist, um alle Ideen umzusetzen, habe ich schon vor langer Zeit eine Art Schichtenmodell des Ausstellungsbaus entwickelt, welches zwiebelschalenähnlich theoretisch alles umsetzbar macht, was das Künstlerhirn sich einfallen lässt. Theoretisch. Wegen Zeitmangels verzichte ich fast immer auf Feinheiten. So funktioniert es auch mit dem Putzen der Künstlerbude, der ich heute wegen Damenbesuchs mit Eimer und Lappen zu Leibe rücken musste. Theoretisch wäre Pikobello möglich gewesen. Aber da ich der Dame, SoSo, auch beim Umzug helfen wollte, hab ich die Ecken generös übersehen. Nun ist SoSos Wohnung ins Umzugsauto verpackt und sie haust bei mir in der Künstlerbude.
Ich sollte verzichten, nächsten Montag auf die Reise ums Meer zu starten. Manchmal denke ich, ich sollte ganz auf die Reise verzichten. Hab mal wieder drei Leben in eins gepackt. Das ist Kräftezehrend bis mörderisch.
a.) ich guck nicht in die ecken! versprochen!
b.) oh, ach :-) nichts gemerkt. bin zu geblendet. daaanke!
drei leben? hoffentlich kannst du alles gut integrieren und immer das tun, was nur du tun kannst.
Ich frage mich manchmal auch, wie es denn aussähe, wenn einem gelänge, was man so anstrebt. Dazu müsste man splitten: willst du eine ordentliche Wohnung, mache nix andres usw
Blinky und SoSo, es gibt dazu glaub ich, intressante Untersuchungen, wonach die letzten X Prozent Perfektion einer Arbeit mit Y Prozent Aufwand verbunden ist. X und Y stehen dabei in keinem wirtschaftlichen Verhältnis zueinander. Da beginnt quasi die Kunst.