Wer im Glashaus sitzt, sollte nicht mit Schweinen werfen, dachte ich morgens. Mit Lächeln erwacht.

Die Straßen von Bern

mani-matter-stutz

Eine der kürzesten Straßen Berns. Benannt 2003.

st-peter-u-paul

Sankt Peter und Paul, direkt gegenüber dem Rathaus; dazwischen die Straße Mani-Matter-Stutz.

Die Bilder sind Teil meines Berner Stadt-Portraits. Begonnen im August 2009. Roter Faden des Portraits sind, wie bei den Portraits von Zweibrücken, Mainz, Berlin und St. Ingbert, die Straßennamen.

VerNullNullSiebene dein Blog

  • Octobloggi
  • Blog niemals nie
  • Blogfinger
  • Liebesgrüße aus Blogskau

Mit sowas Komischem im Sinn aufgewacht, das Thermometer neben dem Bett zeigt erbärmliche sieben Grad. Der beharrliche Ostwind tauscht die Luft in der Wohnung dank vieler Künstlerbudenritzen in Windeseile (ahahahaaa). Brauchs ganich lüften.

Bin froh, dass ich nun zur schönen warmen Arbeit mit den wunderbaren kuscheligen Loungemöbeln darf.

Gestern redete der Owner übrigens von Delta T, der Temperatursteigerung bei Warmluftheizungen, „Delta T ist bei unserer Heizung nicht größer als zwei“, sagte er, „das heißt, es wird pro Stunde höchstens zwei Grad wärmer.“ Der weinende Kollege T. bibberte bei molligen 12 Grad am ganzen Leib. Ich gab ihm einen meiner fünf übereinander gezogenen Pullover: „Iss ja nicht zum Aushalten diese Hitze“, und verriet mein wohl bestgehütetes Künstlerbudenbesitzer-Gehimnis: „zwei paar Socken, mindestens“, denn die Kälte kommt wie der Tod von Unten, höhlt dich aus …

Wie kam ich eigentlich auf die VerNullNullSiebenung des Blogs? Ach ja:

  • Der Blogger, der aus der Kälte kam.

James-Blog Fans sind gerne eingeladen, die VerNullNullSiebenung im Kommentarstrang voranzutreiben.

Eure Miss Bloggipenny

Hätte ich bloß niemals die lange Unterhose verlassen!

Unternehmen Leben, Abteilung Kunst

Erbarmenswürdiger Schlaf, wie man sich hin und her wälzt und von Möbeln träumt, die man in windeseile zusammen-tackert. Dabei die Zähne aufeinander beißt, immer wieder zur Uhr schaut, sie im Dunkel nur als schemenhaften Kreis wahrnimmt, manchmal wegdöst, aufwacht, glaubt, verschlafen zu haben, sich vergegenwärtigt, es ist Samstag, kannst so lange pennen wie du willst.

Gegen früh zieht ein Gewitter über die Stadt und in der Morgendämmerung wird klar, dass es geschneit hat. Verrückt. „Juhuuu, Schneeee,“ jubele ich, der erste Schnee des Sommers!“ Wobei mein Juhuuu und mein Schneeee sehr sehr, sehrsehrsehr lustlos klingen, johoh, Schnöööö, etwa würde sich das anhören und das Wörtchen Sommer klingt wie hochprozentige Ironie.

Das Wohnungsthermometer zeigt 10 Grad. Letzte Woche bin ich wegen der vielen Termine kaum zu Ofenschüren gekommen, da kühlt so eine Künstlerbude schon mal aus.

Irgendwann gegen 7 schlafe ich endlich ein, penne bis zehn, schütte ein paar Kaffee und überlege, ob ich mir heute ein I-Phone oder lieber einen neuen Ofen kaufen soll. Beides hat Vorteile. Vielleicht ist aber das I-Phone mit downloadbarer Ofen-App besser?

Auf Konzeptkünstler R.s Rat bringe ich die nötige Disziplin auf, wieder zu schreiben. „Denk immer dran, dein Leben ist das Unternehmen und deine Abteilung ist die Kunst,“ sagte er, „wenn du deine Ideen geschrieben sehen willst, musst du sie selbst aufschreiben, wenn du deine Fotoserien ausbelichtet haben willst und zwar gut, kannst nur du die nötige Arbeit dafür erledigen. Setz dich am Wochenende mal hin und definiere deine brenzligsten Ziele und berechne, wieviel Zeit du dafür benötigst und wann sie erledigt sein sollen. Definiere weiterhin so viele Ziele und Ideen, wie dir einfallen und rechne auch dafür die Zeit aus. Ich wette, du kommst selbst zu dem Schluiss, dass die Lohntackerei, neben deiner Gemächlichkeit und Arglosigkeit, neben dienem insgeheimen Manjana-tum, der größte Zeitfresser ist. Wenn du willst, reche ich deinen Konzern Leben mal nach unternehmerischen Gesichtspunkten durch.“

Seit Konzeptkünstler R. sich selbst zum Unternehmensberater deklariert hat und mit dem Wohnmobil durch die Lande tourt, um seine Kundschaft vor dem Ruin zu retten, ist er ziemlich penetrant. Ständig weiß er, was andere Leute falsch machen, wie sie es besser machen, wie sie gar ihr Glück maximieren können. Offenbar verdient er aber nicht schlecht, mit der Unternehmensretterei, hat er sich doch kürzlich erst eine mit Diamanten besetzte goldene Uhr geleistet: „Die war spottbillig, nur 800 Euro, kost normal das zehnfache“. „Dann ist sie falsch“, sagte ich, „als Unternehmensberater solltest du das wissen“. Dennoch sind 800 Euro für uns Noname-Künstler ein Haufen Geld.

Die aufgesetzten Beratersprüche gehen in der Regel spurlos an mir vorüber, ich bin fast allem gegenüber beratungsresistent, sowie dem Kauf goldener Uhren gegenüber auch konsumresistent (anders verhält es sich mit Öfen und I-Phones).

Nicht spurlos geht es an mir vorüber, wenn man mich mit meinen eigenen Ideen konfrontiert: „Ich darf dich mal zitieren“, provozierte mich Konzeptkünstler R., „‚Menschen ohne Ziel werden immer für Menschen mit Ziel arbeiten, hast du mal gesagt“.

„Hab ich nicht, das ist gar nicht von mir, das issen Spruch ausem Internet, gibts bestimmt hunderttausend Treffer für, wenn du danach suchst“.

„Na gut, stimmt, ich erinnere mich, das hast du sogar erwähnt, aber du hast den Spruch präzisiert: Menschen mit Ziel, aber ohne Mut, werden immer für Menschen mit anderen Zielen aber mit Mut arbeiten.“

Der gemeine R. weiß gut zu provozieren und er weiß, wo er mich trifft, aber, vermute ich, er tut es aus purer Freundschaft. Die Wahrheit, die einem Freunde nahe bringen ist schmerzhaft, die Wahrheit, die einem Fremde bringen kann man gerne als Lüge abtun.