Die Kapelle des evangelischen Krankenhauses Z. Auf einem Tischlein vor der Tür liegt allerlei Lesbares, Prospekte, Karten etc. Und ein Teller mit gefalteten Zetteln. Kluge Sprüche drauf gedruckt. Ich öffnete einen Psalm soundsoviel, faltete ihn wieder zusammen, weil es mir nichts sagte, öffnete den nächsten, faltete ihn wieder zusammen und wiederholte das Spiel ein paarmal. Schließlich packte ich einen letzten Zettel. Der ist für mich bestimmt: „Sei du selbst die Veränderung, die du dir wünschst für dein Leben“ stand drauf, Ghandi habe das gesagt.
„Sei du selbst die Veränderung, die du dir wünschst für dein Leben“
Was für ein Satz … Er hallt nach.
Ich verändere, also bin ich?
Ich wünsche, also bin ich?
Oder bin ich einfach? – echt und ganz?
menschenskinder- und ich warte und warte und warte…
es tut wohl, unverschämt wohl, andere zu beschuldigen, dass ich dies und jenes nicht ändern kann.
bleibt man halt ein opfer.
nicht mit mir und nicht mit dir!
wenn man auf olle marktplätze im sprühregen guckt, dann sind halt DIE schuld…
lieber herr gandhi, lass es nie so weit kommen…