Übergewicht auf der Nein-Seite

Die letzten Tage sind von Arbeit geprägt wie sonst nur im Juli/August vor dem jährlichen großen Atelierfest. Zusammen mit Elektriker X. verstrome ich das Atelier. Da stehen gut und gerne 10.000 Watt an. Es wird brilliant. Angefangen hat alles vor zwei Wochen, als plötzlich ein anonymer Spender Kabelkanal und Steckdosen und Schalter im Vorraum abgelegt hat. (Beim Nachkauf von einigen Schaltern für 100 Euro stellte ich fest, dass das Material locker 1000 Euro wert ist). Das ist wirklich wahr und ich kenne nur den Anfangsbuchstaben des Vornamens des Spenders. Er heißt A. Mysteriöse Dinge tragen sich zu auf dem einsamen Gehöft.

Nun verwandelt sich das Kunstatelier in eine waschechten Ausstellungsraum. Heute haben wir etwa 200 Meter Kabel gehängt. Das musste ich kaufen – leider. Überall hängen nun die Strippen. Am Montag wird alles verklemmt. Dann sollte es brennen. Nächsten Samstag dann die Premiere mit etlichen Künstlerinnen und Künstlern aus der Umgebung. Hochkarätige Namen. Alles ergab sich per Zufall. Elektriker X. meinte, man könne doch vor Weihnachten noch eine kleine Kunstaktion bei Glühwein usw. starten.

Nun hänge ich voll in der Kunstmaloche. Deshalb gibts auch nur noch  sporadisch Blogeinträge. Nebenbei eine neue Homepage kreiert, denn das neue „Kind“ wird im Web und per Mundpropaganda und per Einladungskarten promotet.

Alles in Allem viiiiel Arbeit.

Eine schlimmere Sache steht nächste Woche an: der örtliche Kunstclub sucht einen neuen Vorsitzenden – was liegt näher, als dass der Zweite, das bin ich, nachrückt? Problem: es gibt kein Team.  Die Einzige, mit der ich mir gute Arbeit vorstellen könnte, Künstlerin W., hat kategorisch nein gesagt. Steh ich entweder alleine, oder arbeite mit einem quaseligen Kunsthistoriker zusammen oder – sehr wahrscheinlich – sage auch nein.

Die Waagschale erhält auf der Neinseite deutliches Übergewicht.

3 Antworten auf „Übergewicht auf der Nein-Seite“

  1. P. S. Das bezieht sich natürlich nicht aufs Kabellegen oder das illegale Anzapfen des nahe gelegenen Atomkraftwerks, damit überhaupt genug Strom für die Illumination vorhanden ist.

    Der Kommentar „Feigling“ (s. o.) hat mit dem zukünftigen ersten Vorsitzenden des illustren Kunstvereins im Nachbarstädtchen Z. zu tun. Nur Künstler Irgendlink kann nämlich die verfahrene Situation noch retten!

    meint um die Kunst bangend

    Journalist F.

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