Vielleicht noch diese Szene vom gestrigen Tag: Ich komme heim mit 75 Radelkilometern in den Beinen und freue mich auf mein Feierabendbier. Es dämmert. Ein fremdes Auto mit Alzeyer Kennzeichen steht auf dem Hof. Mir schwant nichts Gutes, aber auch nichts Böses. Biege um die Ecke, ächze mit letzter Kraft den Hügel zur Südterrasse hinauf und finde folgendes Bild vor: QQlkas Bruder steht im Arbeitskittel auf der Leiter und repariert die Außenbeleuchtung, wofür ich ihm allergrößten Dank einräume. „Die brauchen wir, weil wir nachher noch dies und das machen wollen.“
Ist ja egal, was sie tun wollen. Ist ja ein freies Land. Also freue ich mich, dass endlich jemand aus dem fernen Rheinhessen angereist ist, um die Lampe zu reparieren. Im Kühlschrank haben sie Grillfleisch deponiert. Mixgetränke stehen auf dem Tresen. Das Lagerfeuer lodert. Unzählige Hunde wuseln umher, denn QQlkas Bruder hat nicht nur zwei Hunde, sondern obendrein eine Freundin mit noch viel mehr Hunden. Nachdem er die Leuchte ersetzt hat, geht es familiär zu. Wir fläzen in der Freilandcouch, naja, ich eher im Sessel, aber QQlkas Bruder und seine Freundin und die unzähligen Hunde fläzen in der Couch. Ein bizarres Bild: Couch unter Mensch unter unzähligen Hunden.
Aber solche Dinge können passieren, wenn man das Gehöft mal eine Weile verlässt.
Zwei der Hunde waren ungemein zerknautschte, faustgroße französische Bulldoggen und die vielen Dinge, weshalb man das Licht repariert hat, wurden auf ein Andermal vertagt.
Das ist ja mal eine gute Nachricht. Endlich ist das in den letzten Wochen schmerzlich entstandene Hundevakuum auf dem einsamen Gehöft, hoch über dem Nachbarstädtchen Z., nahe der Kreisstadt H. aufgefüllt. Künstler Irgendlink sollte unbedingt darauf achten, dass nicht der ein oder andere Hund aus Versehen zurück bleibt und zum einsamen Gehöfthund wird.
das ist ein schöner text. wegen der drei doppel-Qs und des letzten satzes, der das zerknautschte tierische mit dem menschlichen nichttun konjugiert, einfach so.
bei der zersörung des elefanten war ich übrigens nicht dabei, und jetzt fällt mir auf, dass da ja menschliches tun mit einem zerknautschen des tierischen konjugiert wurde. aber es ist scheinbar anders als es auf den ersten blick schien: nicht die reine zerstörungswut – der künstler hätte den elefanten gern einfach da stehen lassen, wo er stand, aber kommunale intigen nahmen ihn den platz weg und schließlich kann so ein ungetüm nicht überall stehen. so ungefähr der hintergrund, der sehr mühsam zu rekonstruieren war.