UmsLandBayern3
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Wie Kunstpriesterinnen in der Kutte ungebändigt losgelassener Kreativität
Immer wieder erstaunt, wie die Herbstsonne ihren Schabernack mit uns treibt, indem sie sich schräg stehend zwischen Pflanzen und Gebäudeteilen durchzwängt. Als bräche das Licht, eine Alltäglichkeit, durch die feinsten Ritzen der alten Scheune, durch kleine Löcher im Dach, sich bewegend wie der rote Punkt eines Gewehrs mit Langdistanzzielfunktion in einem Agententhriller; selbst der alte Nussbaum, Garant für ewigen Schatten, der weder Pflanzen noch Licht unter sich duldet, ist durchlässig für das Herbstsonnenlicht. Auf dem Tisch liegt ein Stapel Papier. Zu fünft sitzen wir im Kreis. T., von mir aus gesehen auf 13 Uhr fängt an, greift sich eines der Blätter, beäugt es sorgsam, hebt die Augenbrauen, schmunzelt, schüttelt unmerklich…
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Eine Abhängigkeitsmaschine
Im Shop gibt es neue, limitierte Kunst: https://shop.irgendlink.de Sowie das Flussnoten-Poster und das Dukommsthiernichtrein-Poster zum Ausgabepreis. Nur für kurze Zeit. Nachdem mit dem überkandidelten, von Javascripts und allmöglichem programmiertechnischem Zeug strotzenden Storefront-Theme zu viele Ausfälle diagnostiziert waren, habe ich ein bisschen gedowngradet und ein weniger schickes Theme installiert. Keine Lust, mich in die hochtechnischen Dinge zu denken und Probleme zu lösen … eigentlich verhält es sich mit Software ähnlich wie mit technischen Geräten: ein Werdegang, der in die Abhängigkeit führt. Was waren das noch Zeiten, als etwa ein Fahrrad noch aus simpler Technik bestand, die man mit bezahlbaren Werkzeugen und einigem Mut selbst reparieren konnte. Selbst als die Technik komplizierter…
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Oh seltene Perle des Mitdenkens und der Empathie
Galoppierende Zeit. Noch vor fünf Uhr hatte ich mich in ein knappes Dutzend Webseiten eingeloggt, um Wartungsarbeiten zu tätigen. Installation eines Plugins, das ein Loch stopft, das ein Plugin riss, welches ein Loch stopft, das wiederum von einem Plugin gerissen … doch halt, halt, halt, so ist es nicht und dies ist auch nur ein Bild dafür, wie man sich, insbesondere im Software-Bereich immer mehr in Abhängigkeiten verstrickt. Was nicht unbedingt übel wäre, es aber ist, denn die Mitmenschen haben nun einmal die Tendenz, vor allem auf ihr eigenes, kleines, privates Wohl bedacht zu sein, denn das Wohl der Masse, in der sie existieren im Auge zu halten und sich…
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Endstation Tweetsucht
Ringsum zieht man in die Schlacht. Es ist ein faszinierendes Phänomen. Ein Wirbel an Wut, Anklage, Widerrede, Gewalt mitunter. Jeder Mensch kennt seine eigene kleine Lösung und bläst sie in diversen sozialen Kanälen ungeniert hinaus in die Welt. Es kommt mir vor wie ein Schwarzes Loch an Streitthemen, in das man unweigerlich hinein gesaugt wird und zum Mitstreiten verurteilt wird, wenn man sich darauf einlässt. Selbst friedlichste Zeitgenossinnen und Zeitgenossen (Typen wie ich eigentlich) geraten in den Strom, mischen sich in sinnlose Taubenschachdiskussionen ein und ziehen ihre Freundinnen und Freunde mit hinein. Von Facebook hatte ich mich schon vor zwei Monaten zurückgezogen und das klappt auch recht gut. Instagram dito.…
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Von Stechmücken, Tyrannen, von Viertaktgebrumm und Elend in zehntausender Potenz
Ich erschlug die einzige Stechmücke am Hof. Ich reparierte die Pumpe um einen übrig gebliebenen Kubikmeter Wasser aus einem Fass zu saugen und im Garten zu verbringen. Ich dachte über Permakultur nach. Über Wandel, Hoffnung, Zukunft, Perspektive jeder Art. Über Despoten, und abgrundtief ungerechte Gerichtsurteile (dass es überhaupt eine Anklage geben kann, wenn jemand Kritik übt, ist am Abscheulichsten), die es mir per Nachrichten ins Hirn spülte. Der Weg vom autoritären Tyrannen zum Thema Geld mag einem schwer nachvollziehbar sein. Ein paar Balkenmäherrunden später sinniere ich jedenfalls über Geld und Wirtschaftskreisläufe und darüber, wie schmutzig die wirtschaftliche Interaktion ist. Das onkeldagoberteske Geldbad, das in den Lustigen Taschenbüchern so niedlich wirkte,…