Tag 4 in Bildern | #UmsLand/Bayern

Hier ein paar Bilder vom gestrigen Tag. Die genauen Standorte findet ihr hier auf der UmsLand-Bayern-Karte.

In Zwiesel Hauptstraße mit riesigem Maibaum auf dem Grünstreifen

Neue Radelhose, Kai sei Dank

Motorradmodell beim Tiermuseum

Dekorad am Wegrand

Radweg Ende in Ludwigsthal

Kirche in Bayrisch Eisenstein

Nach einer knappen Stunde Schieben in Brennes auf knapp 1000 m Höhe. Im Hintergrund der Große Arber. Noch ahne ich nicht, dass ein Gewitter naht.

In Lam in einer Eisdiele nahe des Campingplatzes gönne ich mir ein Eis, noch immer das nahe Unwetter blauäugig ignorierend. Der Camping ist hundert Meter entfernt gleich nebenan.

Tag 5 der 3. Etappe (Tag 26) im Rückblick | #UmsLand/Bayern

Heute halte ich mich kurz, denn das Sofa ruft. Es war ein langer und ein voller Tag. Auch bei Irgendlink. Er kommt gut voran und sucht nun bei Treffenstein sein nächstes Nachtlager.

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Auf Mastodon und Twitter trötet und twittert Irgendlink seine Reise direkt und unmittelbar. Lest dort über seinen heutigen Tag – und über alle kommenden.
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https://twitter.com/irgendlink

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Hier die nur sehr ungefähr geradelte Strecke bei Guugl

Den heutigen Track im Gesamtkontext seht ihr hier (Ausschnitt).

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Das ganze Projekt auf einen Blick (Opencycle-Karte) gibt es hier zu sehen:
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Der höchste Dan der Verwieung – von Lam nach Treffelstein #UmsLand/Bayern

Die ‚VerWIEung‘ der Welt mit zunehmendem Lebenslauf steht mir im Sinn am Morgen nach dem Gewitter in Lam. Die Nacht war WIE eine Nacht vor vielen Jahren auf einem Zeltplatz auf Norddeich, erinnere ich mich. Freund Ray und ich durften unsere Zelte in einem Festzelt aufbauen. Ich weiß zwar nicht, ob auch in der damaligen Situation, die sich ein bisschen ähnelte mit der jetzigen, auch Regen runter ging, die Kongruenz Zelt in Zelt war jedenfalls da.

Frau SoSo und ich scherzen oft, Gegenden durchquerend, da siehts ja aus wie im Berner Oberland. Ein running Gag, zweifellos. Es ist nunmal so, dass die zunehmende Lebenserfahrung abnehmend Neues mit sich bringt, dass sich Situationen wiederholen, man sich an Ähnliches erinnert, dass einem Menschen begegnen, die anderen Menschen ähneln, die man mal kannte, dass ein Gericht dieses Namens in der Gegend einem Gericht anderen Namens in jener Gegend in der Rezeptur verdammt ähnlich ist und so weiter und so fort.

Die Gegend um Lam erinnert zunächst an den Schwarzwald, später finde ich mich auf kargen Höhen wieder, die der heimischen Sickinger Höhe ähneln, ein bisscchen Cevennen hier, ein bisschen ‚Weites Grünes Land‘ da. Das ist der Werbeslogan des Donnersbergkreises in der Pfalz.

Was Deutschland oder Europa betrifft, habe ich wohl einen hohen Grad der VerWIEung erreicht, was aber der Lebensfreude und der Freude am Radeln keinen Abbruch tut. Zum Glück. Einziger Wermutstropfen ist, dass das Gefühl des ersten Mals nahezu abhanden gekommen ist. Das ist nämlich ein ganz besonderes Gefühl, das sich zwischen einer gewissen Unruhe ob des gerade stattfindenden Unbekannten (wird die Situation gut oder schlecht) und dem, den inneren Abenteurer herausfordernden, Gefühl, gerade etwas nie Dagewesenes zu erleben, ansiedelt.

Tendenziell radele ich den gestrigen Tag abwärts, folge dem Weißen Regen bis zu seiner Mündung in den Regen – ich nenne ihn den Regen ohne Eigenschaften, frei nach Musil, alle anderen Regen sind schwarz, groß und weiß.

Auf dem Regen reger Kanubetrieb. Paddelklatschgeräusche und das hohle Rumpeln der Bootskörper, während ich nahe Mitlach eine Mittagspause im Kies liegend mache und vor mich hin döse. Der Fluss stinkt. Schöne Steinensembles zieren das Gewässer. Gut ausgebauter Flussradweg und ziemlich gute Beschilderung. Ich folge stets dem Radweg Grünes Dach, dessen Symbol stilisierten Fichtenzweigen ähnelt, die wie ein Dach ausschauen.

Ein Manko gibts immer. Gegenwind. Den ganzen Tag lang bei meist strahlender Sonne, weshalb der Zentimeter Haut, der zwischen der kürzeren neuen Radelhose und der alten frei liegt, unbemerkt verbrennt. Ich friere und schwitze zugleich. Eine seltsame Wetterlage, bei der man nie genau weiß, was man anziehen soll. Das Dauerrauschen des Winds in den Ohren stört mich mehr, als das langsame Vorankommen.

Es ist faszinierend, wie das eigene Befinden, durch Kleinigkeiten beeinflusst, größere Läufe verändert. Demut hilft mir, an dem Tag dennoch gut voranzukommen. In Cham drei Pubertierende, die gröhlend über eine der vielen Brücken laufen. Eigentlich müsste ich auch da lang, um in der Stadt eine Einkaufsmöglichkeit zu finden. Samstag Nachmittag. Das Bubengegröhle ist einer jener winzigen Stachel, die den Lauf ändern, mich veranlasst, stupid den Radwegschildern zu folgen rings um die Stadt, statt mittendurch. Draußen nur Brückchen. Keine Lädchen. Eine merkwürdige Stadt. So viele Brücken im flachen Land aus Wiesen und einem chaotischen Gewusel aus Gewässern. Ein Fluss heißt glaube ich Cham, wie die Stadt, alle anderen sind wohl Regens verschiedener Eigenschaften.

Durch die Hintertür, ein rotes Stadttor, komme ich doch noch ins Städtchen, schaue, treibe, fotografiere, finde einen noch offenen Laden, kaufe ein. Den Buben begegne ich auch wieder. Sie haben sich beruhigt. Ich habe mich beruhigt.

Raus aus der Stadt wie irgendwo im Elsass auf die Nacht zuradeln wie irgendwo am Niederrhein und nicht zu wissen, wohin mit sich, dem Zelt wie schon so oft. Der Einkauf war so klug, so wichtig. Kilometerweit hinter Cham keine Läden mehr in Sicht, noch nicht einmal Automaten oder Hofkühlschränke.

Ich friere, stelle ich bei sinkender Sonne fest. Der Wind hat mich ausgelaugt. Hinter Treffelstein baue ich das Zelt auf einer Wiese auf, ganz schamlos neben einer alten Scheune.

Über 90 Kilometer stehen auf dem Tacho, die ich dem heimischen Stadtradeln gutschreibe.

Tag 5 in Bildern | #UmsLand/Bayern

Vorhin habe ich die UmsLand-Bayern-Karte mit neuen Bildern bestückt. Klickt einfach auf die Stecknadeln, um die Bilder an ihren Originalstandorten betrachten zu können, klein oder groß – ganz wie ihr mögt.

Das hier ist ein Screenshot der Karte. Beim Draufklicken kommt ihr direkt dorthin …

Screenshot der Karte mit der gefahrenen Strecke
Hier gibt es die Bilder aber auch noch im klassischen Blogformat.

Stege führen durchs Arracher Moor

Kirche in Bad Kötzing

Der Weiße Regen

Hauswand in Mitlach

Der Regen ohne Eigenschaften :-) Hier hab ich gerade gedöst. Das Wasser stinkt bissel. Viele Kanuten klappern mit den Paddeln.

Stadttor in Cham

Vermauerte Tür in Cham

Rostiges, altes Dekorad vor zweifarbiger Wand mit Cham-Tafel

Unterwegs viel Weite in geschwungener Mischlandschaft aus Wald, Wiesen und Gerstenfeldern.

Drachenturm in Treffelstein

Tag 6 der 3. Etappe (Tag 27) im Rückblick | #UmsLand/Bayern

Wie schrieb Irgendlink heute Morgen auf Mastodon? »Stille! Nahezu absolute Stille, also die Art Stille, die nicht von Menschen gebrochen wird. Nur die Flugroute dröhnt ab und zu. Aus Tier’scher Sicht muss ich sagen, wir hätten das den Menschen nie erlauben dürfen.
Für die Akten: Das ist der „unmenschlichste“ Lagerplatz, den ich seit 2016 erlebt habe. /Bayern nahe Nur in Lappland und jenseits der Sierra Nevada in Andalusien erlebte ich ähnliche Stille.«

Später, auf Twitter, dann allerdings so: »Aus dem Wald, aus der Stille kommend, von der du noch bis vor Kurzem annahmst, das sei Normalität, holt dich der breiige Lärm Gummis auf Teer der Bundesstraße neben dem zurück. DAS ist Normalität, du Mensch.
/Bayern«

Unterwegs hat er heute wenig geschrieben. Jenseits von Bärnau hat er nun einen Lagerplatz gefunden, wo er heute sein müdes Haupt hinlegen wird. Hoffentlich ist das heute wieder so ein ruhiger Platz wie gestern.

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Hier die nur sehr ungefähr geradelte Strecke bei Guugl

Den heutigen Track im Gesamtkontext seht ihr hier (Ausschnitt).

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