Bilder für die Ewigkeit

Hundertzwanzig Bilder für die Ewigkeit, archiviert im Weltkulturerbe in Hallstatt, in gewagter Livereise kreiert und direkt aus dem Smartphone in ein Hochsicherheitsarchiv übermittelt. Eine Idee, die wahr gemacht werden kann, muss unbedingt umgesetzt werden. Schon am zwanzigsten Juli soll es losgehen. Ich habe mich mit dem faszinierenden Archivprojekt Memory of Mankind (MOM) zusammengetan für eine konzertierte Livereise-Tour. Im diesjährigen Sommerurlaub wird wieder live gebloggt ala Nordseeumrundung und Jakobsweg 2.0. Ich will von Zweibrücken ins Weltkulturerbe Hallstatt in Österreich radeln, alle zehn Kilometer ein Streckenfoto schießen und unterwegs wieder ein live geschriebenes Buch verfassen. Unter dem Spannungsbogen Ewigkeit trifft Gegenwart wird mit Witz und Spritz am Mythos Vergänglichkeit gekratzt. Alle sind herzlich eingeladen die Reise in diesem Blog zu verfolgen. MOM brennt hundertzwanzig unikate Kunstwerke, die allesamt in den Salzstöcken von Hallstatt archiviert werden. Auch die Texte sollen archiviert werden.

Fälschungsmafia nimmt Mud-Art-Künstler Moorlander aufs Korn

Brüssel. Ein internationales Fotografenkollektiv sorgt unter dem Spottnamen Meiko Hoorlander mit konstruierten Konzeptfotos für Empörung unter den Sammlern des berühmtesten europäischen Mud-Art-Künstlers Heiko Moorlander.
Viel Wirbel verursachen täuschend echt gemachte Plagiate, die seit einigen Wochen im Web kursieren. Dabei hat diese Art aufspringen auf den fahrenden Zug der feinen Künste und der Literatur schon seit etlichen Jahren Tradition. Man denke nur an Barry Trotter oder auch die deftigen Neufassungen der Märchen der Brüder Grimm aus den 1980er Jahren.
Warum sollte es der Mud-Art-Legende Heiko Moorlander besser gehen, als anderen Berühmtheiten des Kulturlebens – munter wird sein Kunstkonzept kopiert, gecovert und imitiert. Er sitzt dabei mit Stieg Larsson im selben Boot, dessen Romantrilogie von einem Ghostwriter, der sich Lars Stiegsson nennt, verhonepipelt wird.
Meiko Hoorlander. Man mutmaßt, dass sich hinter dem Namen ein Kollektiv aus Hobby-Fotografen verbirgt, das sich im Internet zusammengefunden hat.
Ihre „Werke von erstaunlicher Oberflächlichkeit“, so Moorlander, sorgen derzeit in den sozialen Medien für viralen Aufruhr.
Meiko Hoorlander – Tubular Hells, erstveröffentlicht auf Facebook 2012.

Meiko Hoorlander - Tubular Hells, 2013, Gartenschlauch auf Beton

Die schiefste Bank der Stadt

Rue du Calvaire in Boulogne sur Mer.

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(Noch immer fiebrig erschöpft, poste ich dieses Bild, ein erschöpftes Wrack von Mensch, dennoch rastlos. Wie ich vorhin erfahre, sind auch andere Teilnehmende der Reisegesellschaft von dem Virus betroffen).

Die halbierten Spaziergänger vom Quai Gambetta

Zig Betonbarrieren, vielleicht zwanzig cm hoch und ein paar Meter lang markieren die Parkplatzzeile am Quai Gambetta in Boulogne sur Mer. Nur dieser eine Betonstreifen tanzt aus der Reihe. Es ist eines jener Motive, bei denen ich mir die Uhrzeit merke, um auszurechnen, wann das Licht am Günstigsten steht. Zum Fotozeitpunkt war die Schattenlage ungünstig. Leider war keine Neuaufnahme zu besserem Zeitpunkt (ich schätze, 14 Uhr) mehr möglich. Das Bild wurde noch während der Rückreise aus der Partnerstadt „verappt“. Zunächst mit Decim8 entfremdet, dann mit ProCamera beschnitten und entsättigt. Nun wäre noch ein Gimp-Handgriff zu tun – die halbierten Spaziergänger sollen raus. Aber dazu bin ich zu krank. Neben Schlechtwetter hatten wir nämlich auch einen Virus im Reisegepäck.

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