Alltagsphilosophie
Skurile Einträge, seltsame Ansichten, Dinge, die einem 'im Moment des Schreibens' atemberaubend wichtig scheinen.
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Das labyrinthische Türendilemma
Eisige Tage. Raureif auf den Bäumen. Hänge zwischen Blog und Geocache. Ein bisschen besorgt wegen der materiellen Dinge. Aber was wäre der Künstler, zumindest der Nonamekünstler, wenn er sich nicht ständig in der Krise befände? Und Geld, naja? Ach, man hat doch als Europäer sowieso alles was man sich wünscht. Manchmal frage ich mich, wie ich arbeiten würde – mit Geld. Wie sähe dann meine Kunst aus? Geld ist ein bestimmender Faktor für das Aussehen der Dinge. Vermutlich besäße ich eine 100-Megapixelkamera mit 10.000 Gigabyte Speicher und permanenter GPS-Funktion ahahaha. Das Problem ist: wenn ich von Anfang an unter guten materiellen Bedingungen gearbeitet hätte, wäre ich mit der Kunst nicht…
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Worte jenseits des Tellerrands
Nu hocke ich ganz demütig in der Künstlerbude. Kopf noch ein wenig matsche weil erkältet, aber hey, das wird schon wieder. Ich habe zum Glück eine äußerst spannende Beschäftigung: WordPress. Wenn man sich in der Administration von WordPress anmeldet, taucht als erstes ein Tableau Tellerrand auf, welches einige Links bereithält. Jener Tellerrand, den zu überwinden es gilt. Das Experiment boxt einen weit in die Welt des weltweiten Netzes. Will sagen: nachdem ich mit meinem Bloggerraumschiff den Planet Myblog verlassen habe, stoße ich in ganz neue Sphären vor. Kugelsternhaufen wie RSS und die unverschämte Kälte der XHTML-validierbaren Internetseiten. Das ist nicht negativ gemeint. Wie auch immer. Zwischen den Jahren putzte ich…
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Vom Wert des Menschen
Gestern wäre viel zu berichten gewesen. Ich erinnere mich, mehr oder weniger, den ganzen Tag am PC verbracht zu haben. Zwischendruch kam Konzeptkünstler R. zu Besuch. Er hatte seinen Kopf mit Moos und Flechten geschmückt. An der Wolljacke waren ganze Äste befestigt. So betrat er die Wohnung, setzte sich auf die Treppe und ich weiß nicht mehr wie, aber wir gerieten in Streit um den Wert des Menschen. R. provozierte mich mit den Worten: „Na, noch immer Steuererklärung? Das wäre doch nicht nötig. Wenn alle so leben würden wie ich, bräuchte es solchen Quatsch nicht.“ Schon war ich versucht beizupflichten, fühlte mich aber durch seine Aussage provoziert. Ich schaltete auf…