Die Straße nach Gibraltar – Preview

Schon spät. Hab 1000 km Kunststraße durchgewalkt und in webgerechte Portionen verpackt. Demnächst wird es in der Galerie die Straße nach Gibraltar zu sehen geben. Ein Kunstprojekt aus dem Jahr 2000. Damals ist mein erstes Kultursommerprojekt gescheitert. Genug Zeit, um mich aufs Fahrrad zu setzen, nach Süden zu radeln und alle 5 km ein Foto der bereisten Strecke zu knipsen. Reisetagebuch gibts auch.

Die Schwrz-Weiß-Negative liegen nun schon seit fünf Jahren bei den Akten. Mit der neuen Galerie-Software soll sich das ändern.

Was noch? Das gescheiterte Kultursommerprojekt habe ich 2001 realisiert.

Und: heute Morgen habe ich einen ersten Artikel über Die Straße nach Gibraltar geschrieben. Vielleicht war es die Verzeiflung, die mich zum Schreiben trieb? Jene Tristesse wie sie wohl nur die Datenbank der Agentur für Arbeit ausströmt.

Die Straße nach Gibraltar gibts demnächst hier.

Fotoblog – achwas, komplette Galerie

Nun isses so weit: Hier gehts zu meiner neuen, ständig wachsenden Galerie mit integriertem Fotoblog.

Im Fotoblog kann man auch kommentieren und Bewertungen für die Bilder abgeben.

Muss unbedingt was mit Fussball machen. Galerien ohne Fussball guckt nämlich kein Schwein ahahahahaha … Fussball, tststs, Fussball …

Nur ein Bild

Vorhin Holz gehackt. Mit einem schweren Spalthammer rückte ich Eichenstücken zu Leibe. Die Künstlerbude mal wieder 12 Grad kalt. Höllenschnee da draußen. Ich hob das Beil, schlug zu, die Fetzen flogen. Düstre Holzhalle am anderen Ende des einsamen Gehöfts, weshalb ich das Kleingehackte auf einen Schubkarren lud. Es darf als Intelligenzleistung angesehen werden, dass ich die besonders kleinen Stücke zunächst liegen ließ, damit sie später oben auf dem Schubkarren sind. Mit Ihnen würde ich das Feuer entfachen. Plötzlich wurde mir klar, dass ich die Holzstücke noch einmal umschichten muss. Kann ja den Schubkarren nicht die Treppe hinaufzerren bis ins Wohnzimmer. Das nun obenliegende Anfeuerholz würde also in der Weinkiste, welche ich fürs Hochschleppen nutze, ganz unten liegen.

Das wäre nicht weiter erwähnenswert, wäre nicht in diesem Augenblick ein Wildvogel durch den Holzschuppen geflogen und hätte mich auf metaphysische Weise an des Menschen Bestreben, die Dinge gradzurücken erinnert. Desinfektionsanlegen. Keulung, Stallpflicht  gaukelten in einer friedlichen Mischung mit Rechtschreibreform und Arbeitslosenzahlen in meinem Schädel. Ich stellte fest: Überall hat der Mensch die Finger im Spiel und reguliert nach neuesten Erkenntnissen das System. Alles was man tut hat einen Sinn. Der Sinn existiert innerhalb enger Grenzen. Des Menschen Horizont ist beschränkt. Der Mensch ist stets bestrebt seinen Horizont zu erweitern.  Er wundert sich dann, wie einfach es doch jenseits des Horizonts zugeht. Er wundert sich wie lang der Weg ist, den er zurückgelegt hat. Und er ist erstaunt, wie eng seine Sicht doch einst war.

Mühsam schleppte ich eine Weinkiste voller Holz in die Bude, packte alles aus, schichtete ein Anzündfeuer im Ofen und entfachte es. Man könnte sagen, der Horizont, der bisher von der Holzhalle bis zum Fuß der Treppe reichte, reicht nun bis in den Ofen.

Heyho

Das Feuer knistert. Draußen liegt Schnee, schneit es immer wieder. Nicht gerade warm dieser Tage. Soeben die Seite des Mainzer Kunstvereins validiert. Ich bin stolz. Es ist XHTML. Hab mich ja nie so sehr um sauberes Seitenschreiben gekümmert, weil die gängigen Browser so tolerant sind und alles Mögliche darstellen können. Aber diesmal – und weil es doch ein neues Projekt ist … da arbeitet es sich doch viel besser. Ist wie Neubau. In alten, denkmalgeschützen Häusern sind einem die Hände gebunden. Aber draußen auf der grünen Wiese darf man schön gerade.

Was red ich. Oft im Wald unterwegs gemeinsam mit Kokolores auf der Suche nach Kästchen. Geocaching hat sich als Hobby etabliert. Wir stehen kurz vor der Vollendung unseres ersten eigenen Verstecks. Ein sogenannter Multicache, von dem die Anfangskoordinaten bekannt sind. Den Weg zum Haupt-Versteck muss man dann vor Ort selbst suchen. Man spaziert dabei durch historisch interessante Orte, Burgen oder Klöster und informiert sich ganz nebenbei über die Geschichte. Irgendwo in Mauerritzen oder unter Steinen sind weitere Hinweise auf das Finale Versteck verborgen. Man muss die Koordinaten, die man unterwegs findet in das GPS-Empfangsgerät einprogrammieren und wird so weiter geleitet in einem Zick-Zack-Kurs, wie es dem jeweiligen Verstecker gerade in den Sinn kommt.

Ich wollte mich mal wieder melden, hiermit. Schöne Grüße an Euch alle da draußen.

Werbokratie

Ziemlich frustriert, weil ich nachts den Wecker auf neun Uhr gestellt hatte. Als er vorhin klingelte, einfach nochmal umgedreht. Somit müsste es jetzt halb zwölf sein.

Fakt ist jedoch, dass der Zweitwecker um sieben rasselte. Ein untrügliches Gefühl für die richtige Tageszeit scheint mir die Völle der Blase, die Gräue der Dämmerung, das Krähen des Hahns und noch so einiges – das Radio dudelt. Jetzt ist alles Fußball. Das Abdriften in die Werbokratie wird dieser Tage deutlich. Der Produzent putscht blutig gegen den Konsumenten. Jeglicher akustische, optische öffentliche Raum ist mit Marken gepflastert. Dreh- und Angelpunkt ist der Fußball. Man könnte sagen, die Werbung wird gleichgeschaltet. Jeder, der etwas auf sich hält macht in Fußball. Fußball ist ein knappes Gut. Fußball ist wichtig. Fußball ist gut. Fußball ist lieb. Ohne Fußball sitzt dein Haar nicht richtig. Ohne Fußball ist deine Verdauung gestört, alterst du schneller, wirst dick. Autos ohne Fußball sind nicht sicher. Versicherungen ohne Fußball kann man nicht vertrauen. Waschmittel ohne Fußball macht nichts weiß. Mobil ohne Fußball telefonieren ist sauteuer. Leg dein Geld bei Fußball an. Nur die Kartoffelchips von Fußball schmecken würzig knackig. Den Tatort solltest du dir von Fußball präsentieren lassen. Kauf deine Fußbälle bei Fußball. Und die Schuhe und die Socken. Nur Kondome von Fußball sind wirklich sicher. Massenunruhen wegen schmähender Fußballkarikaturen in Dortmund.

Wie kam ich jetzt auf das Thema? Wie oft musste ich Fußball schreiben?

Blogs ohne Fußball liest kein Schwein.