Weil’s schon fast eine schöne Tradition geworden ist, gibt es heute wieder einen irgendlinkschen Früher Morgen-Twitter-Thread als Betthupferl:
»Wer weiß, vielleicht hatte Benedikt als kleiner Racker hier Fußball gespielt und von einer Karriere als Fußballstar geträumt? [Gemeint ist ein Papst, der von hier stammt, Anm. der Homebase]
Was wir werden, nein, wie wir wachsen, hängt neben der gestrengen Hand des Mahlstroms unseres Alltags auch von unscheinbaren Impulsen ab. Jeden Tag. Jede Minute. Ein Leben lang.
Dass ich kraft der Impulse noch einmal Papst, Priester oder Torwart beim aufblasbaren FC Bayern werde, ist jedoch höchst unwahrscheinlich.
Ein Hahn kräht.
Viel eher laufe ich weiter angepflockt wie ein Mühleneselchen einer Karotte hinterher rings #UmsLand/Bayern und schreibe ein Buch über den Freistaat.
Kaffee. Kaffee und Bloggen. Kaffee und Bloggen und ein Bewunderer.«
Am späten Nachmittag twittert er:
»Die Entdeckung. Gen Passau denkt man gar nicht, dass das Bayern ist. Topfebenes (Inn)Deichland.«
»Derweil hatte mein Hirn Freigang und hat DEN forensische Pathologie-Witz zum Thema Radfahren erfunden: Woran erkennt man einen Radfahrer, der mit einem Lächeln auf den Lippen gestorben ist?«
Offenbar tut auch dem Gemüt eines allwettergewohnten reiseradelnden Konzeptkünstlers ein bisschen Sonne gut.
Sein Zelt durfte er heute auf einem privaten Anwesen zwischen Neuhaus und Neuburg aufbauen. Inklusive Dusche frei.
Man darf auch einmal Glück haben. Und manchmal sind übrigens die Dinge jenseits der Grenze tatsächlich besser als jene diesseits. Ich sage nur Funknetz und Österreich.
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Das heutige Wegstück (Track) könnt ihr hier → gucken.
Oder hier (ungefähr):
Direkter Link zur ungefähren Karte
[Zum Tourplan geht es hier ⇒ lang.]
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Hier nun ein paar Bilder von Irgendlinks neuntem, respektive siebzehntem Reisetag:
Gerade noch rechtzeitig komme ich zum Abriss des Gasthofs Strasser in Marktl. Wegen der Baustelle ist der Radweg gesperrt.
Dukommsthiernichtrein, kannst aber Briefe einwerfen in Kirchdorf am Inn. Gutes Motiv für meine Serie vermauerter Türen.
Hintereinander geschichtete Bänke in Simbach mit Blick nach Braunau.
‚Aenus reitet auf einem Huchen‘ von Dominikus Dengl steht am Brückenkopf der Innbrücke zwischen Simbach und Braunau.
Auf einem Kreisel in Ering steht ein Wegweiser nach verschiedenen Metropolen: München, Brüssel, Berlin und andere.
Das vom Wetter niedergewalzte Gerstenfeld in Ering war so malerisch, dass ich es fotografisch in Szene setzte.
Alle zweihundert Meter wird der Inn mit solchen betonenen Steinen markiert. Hier 40,8 bei Bad Füssing. Sie sind oft die einzige Abwechslung am Radweg auf dem Damm. Mal abgesehen davon, dass die üppige Natur, ihr Konzert aus Frosch- und Vogelstimmen, Insekten und Wasserrauschen äußerst erquickend ist. Ich sah auch zwei Myriametersteine, wie es sie auch am Rhein gibt, die in zehn Kilometer Abständen den Fluss vermessen. Weiße runde Säulen mit schnörkeliger Schrift.
Ein Schiffsrestaurant in Neuhaus. Gleich dahinter stürzt der Inn in Stromschnellen unter der Brücke nach Österreich hindurch.
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Herzlich aus der Homebase
Eure Sofasophia