Squirrel, tot

QQlka hat sein malerisches Schaffen voll und ganz den Traktorkatastrophen gewidmet. Nur so lässt sich erklären, dass das neue Bild (siehe untigen Beitrag) überdimensionale Traktorspuren zeigt. Und ein Kind im gelben Regenmantel, das die Arme ausbreitet wie Jesus am Kreuz.

„Das ist Ballett,“ sagte QQlka, „es ist ein einfacher Plier, Schritt nach rechts, abbiegen, zupp, fertig.“

Nun ist das natürlich alles nicht ganz einfach, denn wir sind tiefsinnig. Gasprom und die 125 Wasweißichnochwas hängen über der Sache (natürlich beschäftigt einen solch 04-Fuffzehn-Alltagsgeschehen).

Kunst ist ein magisches Pflaster. Kunst ist manchmal gegenläufig mit Geld, was kein Nachteil ist, sondern es ist einfach da. Ein Zustand. Man muss ihn hinnehmen.

Den gelben Regenmantel hat er prima ausgearbeitet. Weiß nicht, welche Farben er mischte, um die Kontour des Friesennnetzes so darzustellen. Sie ist braun mit einem Tick Gelb.

Ich bewundere diese Geduld und schäme mich ein bisschen, dass ich meine fotografischen Kunstwerke in 1/125tel Sekunde dahin rotze.

Das tote Eichhörnchen, welches ich am Nachmittag fotografierte, wäre zu nennen. Es sieht brilliant aus, wie es im Abfluss des Kneipp-Beckens von Bechhofen liegt. Unfähig, hinab gesaugt zu werden in die Kanalisation. Ich erschrak am Nachmittag, als ich im Storchenschritt, die Beine kühlend, durch das Becken stapfte. Da lag das Vieh mit offenen Augen am Beckenrand . Es hing über dem Rohr, durch das das eiskalte Wasser floss. Ich aß Caramel- Schokolade und genoss die letzten Sonnenstrahlen des Jahres. Das Tier schwamm tot im Wasser. Natürlich knipste ich ein paar Bilder. Kost‘ ja nix. Legte mir eine Szene vom Tod zurecht, welche recht anmutig war (schließlich hatte das Vieh die Augen weit geöffnet, sah recht lebendig aus. In gewisser Weise wirkte es wie Plier). Vielleicht war es erst vor ein paar Stunden ins Becken gestürzt.

„Eine Traktorkatastrophe,“ suggerierte QQlka, „das Eichhörnchen ist vor dem Getöse eines riesigen Fendt-Traktors geflüchtet und ins Kneippbecken gefallen, jämmerlich ersoffen.“

Schalke 0 Gasprom

War gestern. Das Radio meldete, eventuell steht auf den Schalke-T- Shirts demnächst Gasprom. Das kostet dann 125 Millionen Euro. Das ist eine Hundertfünfundzwanzig mit sechs Nullen und einem € hintendran. QQlka, ganz Nachtschwärmer, stand im Atelier und fabrizierte die Skizze für ein neues Gemälde.
Er lachte.
Ich war erstaunt.
Also diskutierten wir, was wir für 125 Millionen Euro alles tun würden. Natürlich sind wir keine Fußballmannschaft, aber wir könnten uns Gasprom auf die Stirn tätowieren lassen.

„Das würd ich im Leben nicht tun,“ sagte ich, „das Gesicht ist heilig.“

„Auf den Hintern?“ fragte QQlka.

„Schon eher, aber nur, um einem nahen Verwandten mit einer sündhaft teuren Operation in einer Spezialklinik in den USA das Leben zu retten. Einem sehr nahen Verwandten.“

Somit ist klar, dass wir nicht käuflich sind.

Heute ist QQlkas Bild fast fertig. Es zeigt eine, von Traktorspuren zerfurchte Landschaft, in der ein Kind mit gelbem Regenmantel steht. Es hat die Arme ausgebreitet wie gekreuzigt. Die Wälder im Hintergrund sind sehr gelungen und auch die Traktorfurchen. Nur: dem Kind fehlt noch das Gesicht. Sein Antlitz ist nur daumennagelgroß.
„Ich lasse das Gesicht einfach weg,“ sagte QQlka.

„Schreib‘ Gasprom drauf,“ forderte ich, „dann kriegst du 125 Millionen Euro.

Bruno der Woche

Ein ganz unkonventionelles Blog, wenn man so möchte: Der Comic-Zeichner Christoph Rickert kredenzt immer montags den „Bruno der Woche„. Absolut klasse finde ich, wie der Zeichner mit seiner Figur aufs skurrilste kommuniziert: „Bruno wähnte sich auf dem Weg in die richtige Richtung – Diese Formulierung gefiel ihm allerdings ganz und gar nicht – Aber er konnte nichts machen: Wohin er läuft bestimme immer noch ich.“ (aus Nr. 217). Bruno ist so eine Art Huhn.
Nebenbei: diese Woche feiert mein Onkel B. Geburtstag.

Erdverstecke und andere Kleinigkeiten

Puuh, verpennt. Seit der Hahn nicht mehr ist, schaffe ich es einfach nicht, früh aus dem Bett zu kommen. Heute stehen Aufräumarbeiten an und vielleicht ein Häubchen Steuererklärung oben drauf? Das Erdversteck Nummer eins werd ich wohl ausbringen. Es wird, mbnnsxthp hf Cqnr vfjzq Gxnfateh, am Waldrand drapiert.

200 Seiten Love-Ding und zwei Tonnen Sandstein

Hab ich doch glatt einen Eintrag verschusselt, der „Ah, das Liebesding“ heißen sollte und heute geblogt werden sollte. Versehentlich in die Rubrik „Privat“ einsortiert, weshalb er nicht öffentlich in der Datenbank gelistet wird. Das ist noch gemeiner, als die Texte mit der Vigenère-Methode zu verschlüsseln.
Nun bin ich aber ganz froh, dass das Liebesding nicht veröffentlicht wurde, weil es doch recht privat ist.

In dieser heißen Phase habe ich keine Chance, zu entscheiden, ob ein Artikel fürs Blog taugt oder nicht.

Heute zwar Sonntag, aber A krank und B doch gearbeitet. Die Arbeit war angenehm. Unter schräg stehender Sonne die Bilderrahmen für die acht Erdverstecke geschustert und mich diebisch darauf gefreut, die Kunst nächste Woche in der Erde zu verwühlen. Sie muss nur noch wasserdicht verpackt werden. Das wird eine Herausforderung.

Nachmittags die Stadtrincks zu Gast. Worüber haben wir uns noch gleich unterhalten? Ah, das Loveding natürlich, ein 200 Seitenbuch meiner Cousine, das derzeit auf der Buchmesse gefeiert wird. Mit Fernsehen, Radio und und und. Wurde auch langsam Zeit. Mein Cousin, ihr Bruder macht sich morgen per German Wings mit 2 Tonnen Sandstein im Gepäck auf in die Hauptstadt, und das war es, was ich schreiben wollte, weil ich das lustig finde. So sind wir Pfälzer nunmal. Skulpturen hauen wir nur aus dem heimischen, roten Sandstein. Er will versuchen, es als Handgepäck zu deklarieren.