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Aarewanderung – von Guttannen bis Meiringen | #flussnoten19 Tag vier
26. Juni 2019 Am Anfang der Reise tut sich eine große Leere auf. Sie besteht aus all den Dingen, die man zu Hause lassen musste. Aus menschlichem Komfortbedarf, aus einem unsichtbaren Skelett an Gewohnheiten, aus einem Tagesablauf, der einem Halt gibt. Wie kann etwas aus Dingen bestehen, die man nicht im Rucksack mit sich schleppt? Wie kann etwas Gestalt annehmen, das gar nicht ist, aber dennoch auf Dein Gemüt wirkt? Erst wenn Du die Leere mit dem füllst, was sie von Natur aus beinhalten sollte, wirst Du Deinen Frieden finden. Fülle die Leere mit Nichts! So ähnlich formulierte ich kürzlich die Gefühle der ersten Tage, die uns den Berg hinab…
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Flussnoten19 – Tag 1
23. Juni 2019 Der letzte Flussnoteneintrag liegt etwa drei Jahre zurück. Geschrieben an der Mündung des Rheins in die Nordsee bei Hoek van Holland. Wir hatten den Fluss von der Quelle bis zum Bodensee erwandert, ich ihn sodann alleine in zwei Abschnitten (Bodensee-Pfalz und Pfalz-Hoek) erradelt. Darüber geschrieben. Die Welt bankrott erklärt. Zu viel Lärm, zu viele Menschen, zu viel Landnahme, zu viel Zerstörung durch unsere Spezies mit dem implizierten, unterschwelligen Willen zur Sebstzerstörung. Das Ende der Flussnoten schwingt mit in diesen neuerlichen Flussnoten. Die Welt hat drei Jahre weiter gedreht. Umwelt ist endlich ein Großthema geworden. Es brodelt und kriselt an allen Ecken und Enden. Etliche Despoten mehr sind…
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Am Fluss mit den vielen Namen – #flussnoten19
Ein kurzes Lebenszeichen aus dem Outback der Reise. Status: irgendwo zwischen Thun und Beatenbucht, etwas außerhalb eines Dorfes auf einem Platz, über den sich nur sagen lässt, was für ein Glücksfall!Waren wir die letzten Tage stets weit außerhalb der Zivilisation und fern aller Infrastruktur, so trifft uns der Picknickplatz wie mit Kübeln von Glücksfällen überschüttet. Genau zum rechten Zeitpunkt der Reise. Am Zusammenfluss zweier Bäche liegt er, gesegnet mit gleich zwei Brunnen, blitzsauberer Toilette und vielen Picknickbänken, zum Teil überdacht. Was für eine Verschwendung, denke ich abends egoistisch: ein Brunnen zu viel, ein Bach zu viel, viele Picknickbänke zu viel, hätte man das nicht fein über unseren Weg verteilen können,…
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#flussnoten19 / #flussnoten
Seit Sonntag mit Frau SoSo Aare abwärts wandernd. Notizen von Tag 2 und 3 (Tag 1 gibt es auch als Textskizze, aber noch nicht öffentlich. Flussnoten19. Tag 2 Montag und Tag 3 Dienstag Die Grimselgegend als künstlich von Menschen geschaffener Organismus. Eine durchbohrte Felsmasse, mit Tunnels für Wasser und unterirdische Schmalspurbahnen, eine Kombination verschiedener Stauseen, eine Energiegewinnungsmaschine. Das Frankensteinmonster alpiner Durchbohrtheit. In Guttannen können wir den Eingang zum Stollen bewundern, der hinauf führt zu den Seen. Rätherischboden und Grimsel im Haupttal und Gelmersee östlich, abseits, 1860 Meter hoch. Der Tunnel mit der Versorgungsbahn führt von Guttannen hinauf nach Handeck. Die Geschicchte dazu konnte man auf einer Tafel beim Gelmersee lesen.…