Ich bin froh mit den Systemen (Drupal rulez). Sie nähren ihren Mann. Also mich. Sie bringen die Kunst voran. Die Kunststraße. das Geotagging. Sie schränken natürlich auch ein. Aber man kann nicht immer den Hallodri spielen, der leichtfüßig durch die Welt tanzt. Dann stehen diese Tage voller Pixel-Kopfzerbrechen direkt neben den Erinnerungen. Getrennt durch dünne Haut flaniert das Abenteuer, das man einst erlebte.
Manchmal erinnere ich mich nicht an Früher, sondern denke an hexadezimale Farbewerte oder ob es sinnvoll ist eine Unsorted List in einer Unsorted List zu notieren. Definitiv ja.
Aber die murmelnden Gebirgsbäche, die mich einst begleiteten auf meinen einsamen Wegen durch Europa, sind auch da. Die Luft schmeckt nach Düften, die von Bergen strömen wie Gras. Oder nach dem schweren Gestank von Seetang voller fauliger Kadaver an exorbitantem Strand ganz im Westen.
Wie auch immer.
Eine gute Zeit.
Vorgestern rief C. an, mein Freund der gute Gartenplaner und erinnerte mich, dass sich die alte Garde wieder trifft. Dieses Mal nicht genau an Pfingsten, sondern eine Woche später. Drunten im Jura-Gebirge. Das hat Tradition. Und es ist ein Glücksfall, denn eventuell muss ich im Tourbus der örtlichen Kulturdelegation an Pfingsten mitfahren in die Partnerstadt. Das darf natürlich mein anarchistischer Freund C. nicht wissen, dass ich so unglaublich konform geworden bin. Und die Kulturdelegation wäre bestimmt erschreckt, wenn sie mich mit meinen anarchistischen Freunden auf den Mauern der Burgruine St. Denis über der Loue (jenem Fluss, der in einem Wasserfall aus einer 12 Meter hohen Höhle spritzt) hocken sehen würde, Rotwein schlürfend.
Aber so sind wir Künstler, unglaublich schizophren, jedoch stets bei vollem Bewusstsein aller Daseinsformen.