Was ich bisher nicht erwähnt habe: zunächst hielt ich die Breg für die Brigach. Jeder weiß: Brigach und Breg bringen die Donau zu weg. Erst in Furtwangen bei der Überquerung des Flüsschens lese ich Breg. Der Radweg führt zunächst über die kaum befahrene Landstraße. In Furtwangen mache ich eine Pause in einem Telekom-Hotspot, um einige Bildtafeln ins Memory of Mankind zu übermitteln. Am Busbahnhof hocke ich auf dem Borstein und lasse das Morgenleben an mir vorbei flanieren. Gerade versuche ich, eine komplizierte Bildtafel auf dem Smartphone zusammen zu setzen, als zwei Studentinnen der hiesiegen Hochschule sich neben mich setzen. Die eine spielt ein Smartpohnespiel, das ständig lauthals Aufmerksamkeit fordert und mir mit einem künstlichen Zwitschern den Nerv raubt. Ich gerate durcheinander mit meiner Arbeit, belausche schließlich das Gespräch der beiden. Eine scheint so eine Art Wunderkind zu sein: in alle Klausuren geht sie grundsätzlich unvorbereitet und heimst trotzdem nur Einser ein.
Der Himmel zieht sich zu und es beginnt zu regnen, weshalb ich mich in den Nasswerdkönnen-Klamotten aufs Radel schwinge und weiter abwärts rolle. Der Radweg führt ab Furtwangen über Waldwege meist direkt am Fluss, eigentlich recht schön, aber als es Kilometer um Kilometer immer so weiter geht und nicht einmal eine Parkbank in Aussicht ist, auf der man mal ruhen könnte, werde ich zunehmend schlechter gelaunt, verteufele irgendwann dieses lieblose Ding, das bar jeglicher touristischer Infrastruktur scheinbar nur sich selbst genügt. In Donaueschingen wird mächtig gebaut. Somit ist auch der Zugang zur Quelle der Donau nicht ohne weiteres möglich. Überall Baumaschinen, Lärm, Staub, Arbeiter, Gerüste. Die Donauquelle, lerne ich später, ist eine Karstaufstiegsquelle. Sie sprudelt einfach so aus der Erde, gefasst in einem etwa fünfzehn Meter durchmessenden Becken. Dann fließt sie ein paar zig Meter bis zur Brigach, die sich anschließend mit dem kanalähnlichen Rinnsal, das von der Breg übrig ist, vereint. Versteh einer die Flussbenamung. Schon stelle ich mir vor, dass die Donau der Topmanager unter den Flüssen sein muss, der gegen fettes Gehalt für vergleichsweise leichte Arbeit zu Macht und Ruhm gelangt.
Jetzt bin ich gespannt, ob Du auch versunkene Donau passierst….
Und vielleicht kannst Du ein Stück Boot fahren?
Drücke die Daumen für kooperative Wetter und wenig Baustellen.
Dir und der Homebase gutes Durchhalten und liebe Wünsche !
Gestern stand ich tatsächlich trockenen Fußes mitten im Fluss :-) siehe Blogartikel. Bootfahren, sehr gute Idee. Aber wie dann zehn Kilometerfotos machen?