The Dutch Orange Hair Rape

So kurz vor dem Vorstellungsgespräch will sie sich noch die Haare färben lassen. Von mir! Alle meine Warnungen, was, wenn was schief geht, was, wenn es zu lange dauert, schlägt sie in den Wind und rührt die nach Ammoniak stinkende Brühe an, drückt mir Latex-Handschuhe in die Hand und sagt, mach!
Das ist Orange, sage ich, willst du orangene Haare?
Das wird schon schwarz, guck, auf der Packung steht schwarz.
Was, wenn nicht? Willst Du dem potentiellen Arbeitgeber dann erklären, ein bedrohlich wirkender Mann mit niederländischem Akzent habe dich überfallen und mit Nachdruck gesagt huie daag, ich mach dir jetzt orangene Haare, korrekt fiets.
Ich starte den Färbevorgang und wir spinnen gemeinsam an einem Selbsthilfeportal für Menschen, die von Holländern überfallen werden und denen die Haare zwangsorange gefärbt werden. Aufstieg und Fall eines Webportals.
Zwischendurch ein Exkurs in die mutmaßlichen Lerninhalte der Frisörsausbildung: Da haben wir aber einen gaanz schönen Wirbel, Frau Sophia, näsele ich. Das ist zweites Lehrjahr. Da lernt man den Wirbeltrick, der den zu Frisierenden suggerieren soll, man wisse alles über ihr Haar. Im ersten Lehrjahr lernt man, über das Wetter zu reden, und im Dritten ist „Dorftratsch – sexuelle Phantasien unter dem Haarbusch“ dran.

Mein alter Freund K. fällt mir ein. Er ist echter Frisör. Er erzählte mir, wie er stundenlang im Türrahmen das Scheren geübt hatte, flinke Hand, Luftgitarre der Barbiertums, quasi. Liebe Frisöre, bitte seid mir nicht böse über diesen verhonepipelnden Fachartikel. Ich weiß, was für ein harter Beruf das ist. Und ich liebe euren Slogan, was Frisöre können, können nur Frisöre.

Nun trocknet die Farbe, während ich den Artikel schnell in das Blog hacke.

Ich finde, Orange steht ihr.

2 Antworten auf „The Dutch Orange Hair Rape“

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