Während der Arbeit rette ich heute früh folgenden Satz ins Notizbuch des iPhones:
Ein großes Problem des Menschen liegt im Impuls, dazugehören zu wollen. Unmöglich die Vorstellung, als Einzelgänger neben einer „Gruppe“ stehen zu müssen. Es kostet viel Kraft, zu etwas gehören zu können, Besitzer von irgendetwas zu sein, eine Gesinnung zu haben, so-und-so sich zu kleiden, zu schminken, auszusehen, diese oder jene Musik zu hören, Gefallen an dem zu finden, was auch anderen gefällt. Aber auch dann, wenn der Mensch bewusst nicht wozu-auch-immer gehören will, muss er eine immense Kraft aufwenden, nicht dazugehören zu müssen. Der erstrebenswerte Zustand ist vermutlich, dass es ihm egal ist, ob er dazugehört, oder nicht.
Überall, wo Menschen sich versammeln und einer Meinung oder geteilter Meinung sind, entstehen Oppositionen, in denen sich die Individuen zusammenschließen, nur, um dieses elende Gefühl, alleine dazustehen, nicht zu ertragen. Beinahe „instinktesk“ bilden sich auf diese Weise Gruppen, Parteien, Vereine, Interessengemeinschaften: die mit den rosa Pullovern, die mit den gelben Gummistiefeln, diejenigen, die diesen Musikgeschmack haben, jene Tierart retten wollen etc. Unikate gibt es nicht.
Die Notiz wäre in den Tiefen des Smartphones versunken, wenn nicht SoSo ähnliche Gedanken gehegt hätte und wir am Abend nicht darüber diskutiert hätten.
oh, dann sind wir sozusagen zusammengehörig :-)
bloggende. denkende. schnittmengen sind der zucker auf dem brot der gefangenen. sinnloser satz, steht einfach da, weil die finger ihn getippt haben. die machen auch schon, was sie wollen. :-)
Neu in der elften Klasse hieß vor zig Jahren, sich mühsam in einen Kreis von Jungs und Mädels drängen – tatsächlich genau das Bild auf dem Pausenhof, wie sie alle im Kreis stehen und sich schon Jahre kennen, schwatzen, an Früheres anknüpfen, während der Außenstehende erstmal etwas finden muss, wie er an der makellosen Form des Kreises kratzen kann, um ihn zu weiten. Als Jugendlicher ist das verdammt schwer.