Alle Hände voll zu tun, mich zu resozialisieren. Die Happy Family ist in der Albergue Ultreia in Arzua abgestiegen. 30 Bett Zimmer für uns Sieben, die Rosen, Thomas, Rodrigo, Chaeuk, Carlos und ich. Als letzter erreiche ich gegen Sonnenuntergamg die Herberge am Stadtanfang. Ein wahrer Herbergsstrich ist das hier: schräg gegenüber ist die Donquijote, paar Häuser weiter eine Santiago-Blablabla mit schöner rosa Neonröhrenwerbung. Eine japanische Pilgerin schleppt sich hinkend vorbei an eoner Tankstelle. Miguel aus La Mancha, dem ich immer wieder begegne und dem ich eine Concha geschenkt habe, läuft gemütlich ohne Gepäck. Er hat einen Taxidienst mit dem Rucksack beauftragt. Ich muss schmunzeln über das Wort Pilgerabschaum, das ich ironischer Weise gestern in dem Zusammenhang gebraucht habe. Wir alle simd groß.
Die Bar, die zum Ultreia gehört ist kahl. Der Kühlschrank rattert. An den Wänden Drucke von Stilleben. Blumen und Korn in Vase, pastellfarben. Glotze läuft. Barcelona spielt gegen Espanol Barcelona. Ein katalanisches Lokalderby. Wir trinken Bier, bestellen Nudeln, Salat, Suppe. Barcelona schießt das 1:0. Resozialisieren ist einfach, wenn man wold drauflos bestellen kann. Halbzeitpause.
Nun noch in den Supermarkt, der spanisch großstädtisch bis Halbzehn auf hat.