Jakobsweg Testlauf – eine Rekapitulation des Erlebten

Höm? Ich hab die Dinge, glaub ich, ins Rollen gebracht. Nur noch der Tod kann mich vom Santiago-Trip abhalten – kleines Grinsen im Gesicht. Die gestrige Wanderung von 9 Kilometern mit mehr als vollem Gepäck ließ sich doch ganz gut an: 18 Kilo bergab und, nachdem ich Künstler H. die Stahlplatten für seine Kunstwerke abgeliefert hatte, nur noch 14 Kilo bergauf. Es ist psychologisch von Vorteil, wenn man den Weg, den man geht, schon kennt. Um Vieles schwerer werden 9 Kilometer ins Unbekannte sein. Hirn, dein Name sei Verrat.

Abends entpackte ich den nigelnagelneuen Rucksack in der Künstlerbude und dividierte von den flüchtig gepackten Gegenständen diejenigen, die ich nicht mitnehmen werde auf den Camino Frances, schrieb eilig eine Liste der Dinge, die zusätzlich in den Rucksack gepackt werden müssen und eine Liste derer, die ausgetauscht werden müssen gegen leichtere Gegenstände. Den Regenschirm, liebe rebellierenden FernwandererInnen, lasse ich natürlich daheim. Ich hatte mir nur die Illusion gemacht, dass es gut ist für die sündhaft teure D 300, sie unter einem Regenschirm im nassen Galizien zu bedienen. Aber vielleicht lasse ich auch die D 300 zu Hause. Was nützt mir die beste Hightech-Kamera, wenn ich mir wegen ihres Gewichts die Gelenke zu Schanden laufe?

Ihr seht, liebe Live-Blog-Lesende, ich hadere im Vorfeld dieser Reise mal wieder sehr mit den Möglichkeiten – und weiß gleichzeitig, dann, wenn alles begonnen hat, wird es ein Großes werden, und kein Hahn mehr, insbesondere ich selbst, wird danach krähen, woran man einst zweifelte.

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