23. April anno 2000.
Mein neues Sprichwort: Auf Regen folgt Gegenwind – und umgekehrt! So, Kaffee ist fertig. Es dampft das Wasser, dampft das Zelt voll. Habe gestern extra haltbare Milch gekauft, keine frische, weil ich Angst hatte, sie würde sauer. Man sollte eben besser den Wetterbericht hören … Dieser Tag ist gut für meine Haut (Sonnenbrand). (…)
Ich habe keine Lust mehr, Schnecken abzurichten, ihnen beim Kriechen zuzusehen oder über Kunst nachzudenken.
Schnecken sollen sehr alt werden können – 13 Jahre hab ich mal gelesen.
Was ist ein Künstler? Christo? Ist er NOCH Künstler oder hat er sich von dieser Daseinsform weit entfernt? Einer, der heutzutage Hufeisen fabriziert, ist der ein Schmied? Oder hat er sich von Daseinsform des Schmiedes gelöst und ist Geschäftsmann? Einer, der auf Karten träumt und im Internet sich die Welt anschaut – ist er ein Reisender? (Tagebuch vom 23.4.2000)
Merke: Regen auf mein Zelt muss nicht bedeuten, dass man es nicht verlassen kann. Im Nieselregen fahre ich bis in den späten Abend noch etwa 40 Kilometer, kurz vor Sonnenuntergang lugt die „gelbe Sau“ doch tatsächlich zwischen dunklen Wolken hervor. Die Campingplatz-Suche gestaltet sich schwierig. In Feurs werde ich auf einem unverschämt billigen Platz für 7 Franc (ca 1,20 Euro) pro Nacht fündig. Die Disco nebenan daddelt bis 3 Uhr nachts, betrunkene Mädchen krähen mit einem verrückten Hahn um die Wette. Ich verstopfe mir die Ohren, verfluche das Partyvolk und billige Zeltplätze, Regen, sowie den Weg, der noch vor mir liegt ;-)
Tag 8 -> Villerest bis Feurs (ein absolut verregneter Tag)