Ratschlag an die Mitbloggenden: wenn ein Artikel erst einmal kommentiert wurde, ist es umso schwerer, ihn noch einmal umzuschreiben. Hätte ich mit dem gestrigen Artikel gerne gemacht, aber die werten Kommentatoren, allen voran AxeAge, haben durch geschickte Zitierung im Kommentar dieses Unterfangen zunichte gemacht (ich kann ja die zitierte Passage nicht im Artikel löschen).
Bleibt eigentlich nur noch Möglichkeit zwei, um Brisantes vergessen zu machen: durch nachhaltiges Bloggen den Artikel möglichst schnell nach Unten bringen, so dass normale Leser ihn erst gar nicht zu Gesicht bekommen.
Warum bin ich nur immer so nassforsch. Schnitt.
Die derzeitigen Kollegen sehen mein Bloggebaren sicher nicht so entspannt, wie die Ex-Kollegen (von denen ich ja nie gedacht hätte, dass sie mein kleines Geheimnis entdecken). Aber wie das so ist im Leben diesertage. Es gibt zwei Möglichkeiten, ein Geheimnis zu ergründen: Verrat und Suchmaschine. Der gute alte Verrat. Wer ein Geheimnis hüten will, darf es niemandem erzählen und er sollte auch alleine schlafen, damit er es nicht im Schlaf ausplaudert. Jedes Wort, das du in die Welt schickst, ist anfällig für Verrat.
Die Suchmaschine hingegen ist gnadenlos. Sie macht Dinge sichtbar, von denen man nie gedacht hätte, dass sie jemals sichtbar werden können. Basserstaunt, dass man in Kombination diverser Begriffe mit Irgendlinks echtem Namen auf diese Seite kommt. Ich mache Fehler. Kürzlich etwa habe ich den Namen der Stadt Z. ausgeschrieben. Und sicher steht mein echter Name im Titel eines der Bilder. Der Suchmaschine ist es scheißegal, ob sie die Information aus einem einfachen Absatz oder aus einem Bildnamen hat. Sie merkt sich mein Gesicht, sie weiß wo ich wohne, sie kennt meine Gewohnheiten. (Ich glaube, dass die Suchmaschine Infos aus Bildtiteln höher bewertet, als aus einfachen Text-Absätzen).
Im Zeitalter der Suchmaschinenoptimierung, kann ich nur jedem investigativ tätigen Blogger, der nicht gleich enttarnt werden will, empfehlen eine SuchmaschinenDEoptimierung durchzuführen: alle Namen und Ortsnamen abkürzen, alles, was irgendwie eindeutig ist, vernebeln, umformen, unkenntlich machen.
Das hat auch etwas Gutes: wenn man mein Weblog mit der Eingabe des Suchbegriffs Stadt Z. finden würde, würde es einem nichts nützen, da es hier keine Infos über die Stadt Z. gibt. Ich bin noch immer etwas beklommen, dass viele Suchmaschinentreffer wegen des Begriffs „Hodentritt“ gelandet werden. Dabei enthält das Blog doch gar keine Infos über Hodentritte. Schnitt.
Ich verquassele mich mal wieder, ist aber auch gut so, ich muss ja den Eintrag untendrunter in tiefere Sedimente bloggen.
Lieber Irgendlink,
das ist ein Dilemma beim Bloggen. Ich habe mich von Anfang an dafür entschieden, meinen Namen zu nennen und bekannt zu geben, wo ich wohne. Das bedingt natürlich, dass ich nicht über alles schreiben kann, was ich so erlebe, bzw. wenn ich es tue, muss ich es „geschickt“ tun.
Andere Blogger, wie zum Beispiel Modeste, bleiben anonym, kürzen jeden Namen ab und können dann natürlich auch pikantes und intimes preisgeben, ohne gleich befürchten zu müssen, was angehängt zu bekommen.
Bei Dir ist es inzwischen so eine vermischte Sache geworden. Einerseits Irgendlink andererseits …
Tut mir leid, wenn ich Dich da in eine missliche Lage gebracht habe, aber ich fand den zitierten Satz so humanistisch (im positivsten und keinesfalls zynischen Sinne), dass ich ihn einfach bringen musste.
sich selber und sein aka hin und wieder zu gugggeln, ist nicht mal schlecht. ob es allerdinx wirklich wasserdichte pseudonyme gibt?
meins dient nicht dazu, mir einen freipass zu geben, um über alles – was immer das heisst – schreiben zu können, sondern privates, verspieltes und geschäftliches trennen zu können. warum auch immer … obwohl ich das ja eigentlich fragwürdig finde … tja … dass meine arbeitskolleginnen und -kollegen von meinem blog wissen, glaube ich nicht. oder ich tue jedenfalls so. :-)
tja, wer unter euch ohne ambivalenz sei, werfe den ersten link … oder so.