Was ich so bizarr finde am Bloggen, ist, dass man das Tagesgeschehen irgendwie in Worte fasst und dass das Tagesgeschehen oft einen Rattenschwanz an Möglichkeiten zurechtlegt, so dass, wenn man eine Situation beschreibt, sie, wenn man sie am nächsten Tag weiter beschreiben wollte, eine Unzahl von Möglichkeiten bietet, wie die Situation ausgehen könnte. Derzeit herrscht ein unmögliches Chaos in meinem Leben. Es könnte durchaus sein, dass ich schon Morgen für längere Zeit an dieser Stelle nicht mehr schreibe, weil ich unterwegs bin nach Süden. Alles ist offen. Es könnte genausogut sein, dass ich donnerstagfrüh um acht wieder tackere (mein Job als Möbelbauer). Nun, da ich dies schreibe, kann ich keinen Hinweis geben, wie die Zukunft aussieht. Allenfalls, dass ich plane, morgen früh um acht Uhr auszustehen.

Zig Bierflaschen stehen auf dem Tresen auf der Südterrasse. Ich habe sie nicht alleine leer getrunken. Kollege T. und sein Cousin B. waren zu Besuch. Wir hatten eine einstündige Radeltour über die Hügel der Sickinger Höhe und ich war bass erstaunt, wie viele Höhenmeter man als Radler in dieser Gegend so nebenbei zurücklegt. Journalist F. hat mir nämlich einen Höhenmesser geschenkt und ich habe auf unserer Feierabendtour gemessen: 260 Meter; einfach so nebenbei geklettert. Der Mythos vom Arbeitsweg ist endlich enttarnt: im letzten Jahr habe ich 40.000 Höhenmeter auf dem Weg zum Job erklommen, mindestens, denn die größte Steigung auf dem Arbeitsweg beträgt 125 Meter, nicht wie bisher geschätzt 80.

In der Regel neige ich zur maßlosen Selbstunterschätzung und entfalte mein Potential nur notdürftig.

Das mag charmant klingen, taugt aber nicht zur realistischen Lebensplanung.

Ich glaube, ich teile das Schicksal mit den meisten Menschen. Sie wissen einfach nicht, was in ihnen steckt, und welche Macht sie eigentlich haben. Was sie leisten. Um der lieben Sicherheit willen stecken sie gerne zurück und lassen anderen, schlechteren den Vortritt.

Großer Fehler, Mensch.

Kümmere dich nicht um das großkotzige Gejammere deines Nächsten, denn er tut dies nur, um sich einen materiellen Vorteil dir gegenüber zu erlügen. Insbesondere bei zum Beispiel Kunst-Gemeinschaftsausstellungen, die wenig bis gar nicht kuratiert werden, tritt dieser menschliche Zug hervor.

Wir alle sind gleich.

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