Unbedingt Journalist Sch. (… grrr)!

Notiz: unbedingt Journalist Sch. (… grrr), hat er doch mit den wichtigsten kulturellen Vertretern der Stadt ein Interview vereinbart. Heute früh um 10 Uhr. Wo? In meinem Atelier! Wie? Ohne mein Wissen! Ich bin die Jungfrau zum Kind der feinen Künste, ein Paparazzi-Opfer auf unterster Ebene. Ich bin der Lady Di und Dodi Lafayette der provinziellen Kunstszene.

So kam es, dass mich die wichtigsten kulturellen Vertreter um viertel vor zehn unter der Dusche hervor klingelten, nichts ahnend wie auch ich, und sich wunderten, wieso Herr Irgendlink, einer der weniger wichtigen Kulturvertreter der Stadt, denn nicht fein säuberlich im Anzug zum Pressetermin antritt. Herr Irgendlink, in Erklärungsnöten, ist fassungslos, macht gute Miene zum bitterbösen Spiel, führt alle in sein Atelier, wo man über dies und das schwadroniert für einen Bericht in der schlechteren der beiden führenden Tageszeitungen der Stadt.

Nun, da ich dies schreibe, ärgere ich mich ein wenig, dass ich nicht alle hochkant vom Hof gejagt habe – leider ist man Diplomat.

4 Antworten auf „Unbedingt Journalist Sch. (… grrr)!“

  1. Das sind so Situationen, wo man so überrascht, dass man nur noch anerzogen nett sein kann. Die Erziehung ist da wie ein Automatismus, weil man zum Ärgern erst mal Zeit braucht und den Überblick, was da gerade passiert. Letzteren hat man, wenn alles vorbei ist. Dann weiß man mehr und auch, wie man gleich hätte reagieren sollen.

    Auf den Bauch verlassen ? Was hättest Du getan, wenn Du auf Deinen ersten Impuls gehört hättest ? Auch Diplomatie oder vom Hof jagen ?

    Wenn Dich irgendwann nix mehr fassungslos machen kann, waren es solche Erfahrungen, die Dich abgehärtet haben ;).

    Schwamm drüber, für irgendetwas ist es gut. Alles ist für irgendetwas gut.

  2. ehehehe … tjaaaa, entweder hochkant vom hof jagen oder zur richtigen zeit den richtigen spruch richtung journalist sch.(…grrr) loslassen. das problem ist halt leider, dass die richtigen sprüche IMMER mit verspätung haben, IMMER! GRRR!!!

    im übrigen: die dummschul-wanderdingens-schwänzer könnten ja am end tatsächlich was verpassen, wenn der wanderweg beipielsweise tatsächlich mal entlang des jakobswegs gehen würde, wa?

    („herr ober, meine tastatur klappert!“ – schaumgummi servier – „bittschön, die dame“ – „oh, dankschön, wie aufmerksam!“ … aber das nur am rande)

    liebgrüß (um mal den ausdruck von dir zu übernehmen, weil er mir gefällt)
    u
    :)

  3. Engelbert, es war okay so. Die beiden Kulturvertreter – der große Vorsitzende des Kunstclubs und ein namhaftes Mitglied des hiesigen Lionsclubs – konnten ja nix dafür. Es war mir nur peinlich, dass sie mich in so „intimer“ Situation erwischen.
    Meerluft, ich war zum Glück erst halb ausgezogen.
    Liebe Unentwegt, das mit der Verspätung der richtigen Sprüche scheint ein Naturgesetz – die Schlagfertige-Antwort-Unschärfe.

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