2 Uhr nachts. Jazzfest ist aus. Heute spielte Jazzikone Paul K. nebst Bigband. Die Hütte brechend voll, alle Hände voll zu tun. Räumlich am nächsten kam ich Paul K. wohl, als ich ihm eine Flasche Rotwein in den Backstageraum brachte. Also ungefähr 30 cm. Ich schenkte ein und wünschte zum Wohl. Dann hat der 80-jährige über zwei Stunden Spitzenklasse-gejazzt. Die gut 1200 Gäste waren höchst ergriffen, standing Ovations, Jubelrufe, das Klatschen wollte und wollte nicht enden. Nach der Show hatte der Securitymann alle Hände voll zu tun, unzählige angebliche Presseleute, Freunde von Freunden und so weiter fernzuhalten.
Das diesjährige Jazzfestival hat alle Rekorde gebrochen. Auch menschlich gabs so einiges – sei es nur, dass der Vater von Tourmanager G. an Krebs erkrankt ist, dass der ärmste Mitarbeiter auf dem Fest mir ein Sturmfeuerzeug geschenkt hat, dass die Chefin des Caterings, noch während sie sich über den paartausend Euro großen Auftrag die Hände rieb ihren Koch ankeifte, wo die acht (abgewetzten) Handtücher sind, die sie gnädiger Weise für das Ensemble auf der Bühne ausgeliehen hatte. Naja, wer das schmutzige Handtuch nicht ehrt, ist des 10.000 Euro-Auftrags nicht wert ;-)
Und da wäre noch die Ehe zu nennen, die ich gerettet habe. Und und und.
Aber ich bin müde. Das Thermometer in der Bude zeigt acht Grad. Es haben sich nicht sehr erfreuliche Dinge ereignet, während ich mir mit Jazz-Ikonen die Nächte um die Ohren geschlagen habe. Die nächste Woche wird nicht schön.
Drei Dinge:
1. Es ist völlig okay! Hallo zurück! ;)
2. Nee, wir haben zurzeit keinen Drummer, können also auch nicht spielen. Aber der Liebste und ich gehen in ein Konzert in Berlin.
3. Das ganze Leben ist eine Einstellungssache. Ich habe „Ja!“ dazu gesagt (hat sich übrigens gefreut) und kann mich da so schnell nix aus der Ruhe bringen!
Liebe Grüße!!!
Kati
lieber irgend,
das war schade, dass ich heute nicht da war, als du anriefst! (auf der jagd nach noten und nach ’nem teppich für den flur; beides unglaublich umständlich, aber trotz no-nicotin war’s nur nervig und nicht zum-aus-der-haut-fahren.)
och, so’n jazz-konzert würd‘ ich auch gerne mal wieder erleben; ich denke da gerade an das jazz-festival in moers, wo ich ein paar jahre hintereinander war und das ich sehr genossen habe … hach!
und ansonsten hoffe ich, dass deine woche nicht wirklich ganz rabenschwarz wird ob der dinge, die sich da sonst noch so ereignet haben!
liebe grüße und gute nacht
unentwegt
:)