Eine Liebeserklärung an die Welt

Eine Liebeserklärung an die Welt lag mir auf den Lippen, als dünne Wolken vor Blau, Grau und Weiß die Pappeln an der Westgrenze passierten. Ein Geschmack von Norwegen ’88, lag in der Luft. Meine erste große Radeltour. Ich sah Mitternachtssonne, Fjorde, Gletscher und Wasserfälle. Einmal an irgendeinem Tag der Tour, lief ich über eine sumpfige Wiese zum Fluss, dessen Namen ich vergessen habe, rasierte und wusch mich. Da wurde mir klar, dass wir Menschen aus winzigen Teilchen bestehen, Bartstoppeln zum Beispiel, und dass unsere winzigen Teilchen sich mit dem Planeten mischen und der Planet sich mit uns. Jeder Atemzug ein wildfremdes Inhalat, vielleicht nur kurz zuvor von einem Anderen oder einem Tier ausgeatmet. Die Welt pumpt ununterbrochen. Winzig wirkt der Mensch, wenn er nicht der Mensch ist, sondern Gott in sich.

Schon weit im Norden durchquerte ich einen 5 km langen Tunnel und glaubte,sterben zu müssen, weil ein Laster mich gegen die rohe Tunnelwand quetscht, doch am Ende des Tunnels tat sich ein phantastisches Land auf mit glänzendem See – vielleicht war es Mayavatten – im Hintergrund Schneeplacken in den nach Norden gewandten Mulden.

Eine Liebeserklärung an die Welt wollte ich also gestern schreiben, aber es gibt ja noch so viel zu tun. So viele Dinge, die einen ablenken, weiterführen, an anderer Stelle und in anderer Zeit neu gebären.

Ich habe zu Malen begonnen. Abends sitze ich im neuen Atelier und pinsele kleine Bildchen auf große Leinwände, erforsche so das Metier. Die Technik ist denkbar einfach: wenn du Angst hast vor großen weißen Flächen – und das ist beim Malen oft der Fall – zerteile sie in kleine Stücke und knöpfe dir Stück um Stück vor. Der Maler Kuhn hat mich mit seiner COL- Art darauf gebracht.

Gemeinsam mit QQlka habe ich eine GPL-Tafel begonnen, Darauf sind die Logos von Software zu sehen, die unter General Public Licence lizensiert sind. Die GPL setzt dem Copyright das Copyleft entgegen. Eine menschliche Sache.

Jedenfalls: diese kleinen Logos zu malen ist eine prima Übung. Als nächstes wollen wir uns Biermarken vorknüpfen.

Nun steht eine besonders leidige Woche an, in der ich nicht viel zu tun habe außer warten, warten, warten. Da werde ich mir den Kompaktkurs Zeichnen einpacken, Stift und Papier und mich im Skizzieren üben.

Hmm. Ich schicke den Beitrag mal unkorrigiert. Habe meine Brille nicht griffbereit und kann gar nicht lesen, was ich hier schreibe.

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