Ist schon eine Weile her, dass Kokolores beschlossen hatte, ein gelbes Auto zu kaufen. Ein Postauto, wie es zu tausenden ausgemustert und an windige Autogroßhandlungen in der Südpfalz abgeschoben wird. Nun ist das nicht so einfach, einen Gebrauchtwagen zu kaufen, denn Gebrauchtwagenhändler, das weiß jeder, sind die Rosstäuscher der Moderne. Trotzdem wollte sie den steinigen Weg zum besten gelben Auto der Welt gehen. Und ich mit meinem minimal männlichen Sachverstand sollte ihr zur Seite stehen. Nie hab ich größere Autodepots gesehen als in der Südpfalz. Auf Flächen von der Größe mehrerer Fußballfelder stehen dicht an dicht gelbe Karossen. Postautos, soweit das Auge reicht. Kokolores hatte klare Kriterien: zwei Sitze müssen drin sein und auch zwei Airbags. Das rührte mich, hatte sie doch beim Beifahrer-Airbag exklusiv an meine Sicherheit gedacht.
Problem: wähle aus 100 baugleichen gelben Autos das beste aus. Also hatten wir uns ein Prüfschema zurecht gelegt. Erstens: alle gelben Baugleichen mit Beifahrerairbag und Sitz ausfindig machen. Zwotens, alle mit groben Blechschäden aussortieren. Drittens Geruchstest und allgemeiner Eindruck. Viertens Motorraum auf Ölspuren sondieren. Fünftens war dann meine Aufgabe, drunterlegen und nach Schäden suchen.
So verbrachten wir viele Stunden bei einem russichen Rosstäuscher Nähe Landau. Weiß nicht wieviel Autos wir sechstens probe fuhren, um siebtens das beste gelbe Auto der Welt zum fairen Preis zu kaufen. Es heißt Beutel und Kokolores scheint hoch zufrieden zu sein mit dem Vehikel.