Am folgenden Tweet habe ich heute regelrecht gekaut. Und gedacht, wie viel Wahrheit man doch mit ganz wenig Zeichen hinbekommen kann:
Fremdsein müsste man seine lieben Mitmenschen lehren. Wie verstörend es ist, nicht ein Wort zu verstehen, Gebräuche nicht zu kennen. — Irgendlink (@irgendlink) 20. August 2015
Geschrieben hat er diesen Tweet irgendwo in der Universitätsstadt Kautokeino, eingetaucht in diesem norwegischen Ort am Rand der Welt. Nach seinem Ausflug dorthin hat sich Irgendlink heute entschieden – statt wie vor 20 Jahren über Alta – diesmal Richtung Karasjok ans Kap zu radeln. Unterwegs hat er bei angenehmem Sonnenschein in einem warmen See gebadet und jetzt hat er an einem weiteren schönen Platz sein Zelt aufgebaut. Die hundert Gramm Mücken, die er nicht aus dem Zelt aussperren konnte, musste er … nein, das wollt ihr gar nicht wissen.
Zur heutigen Tour (ohne den Ausflug) geht’s hier → lang.
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Die ersten Tweets des Tages zeige ich euch mal in ganz normaler Darstellung. Denn Twitter ist ja auch nur ein Mix aus Buchstaben und Herz-Kopf-Bauch-Zöix:
- Die Finnen haben meine Handyuhr vorgestellt und die Norweger haben sie nicht zurückgestellt und der Fahrradttacho hat noch immer Winterzeit.
- Radlerkollege Tim hat ne Bayernflagge dabei für #AnsKap, ich hab ne schwedische Flagge aus dem Straßengraben, die aussieht wie ukrainisch.
- Kurz vor der Abzweigung, die Radlerkollege Recumbent T. vor Wochen passierte. #AnsKap
- Die Weltachs‘ im Pfälzer Wald ist der Startpunkt meiner nächsten Kunst-Radel-Reise. Ich will Euch meine Heimat, die #Pfalz zeigen.
- 2003 ist das Hotelrestaurant, in dem QQlka und ich 1995 #AnsKap gastierten abgebrannt. 2008 wurde es neu gebaut. Hoch über Kautokeino.
- Die Katarakte der Zeit. Wie sie alles zermalmen, durchmischen, neuaufsetzen. Dazwischen Erinnerung wie Fels. Auch er vergeht langsam. #AnsKap
- Aus nostalgischen Gründen bin ich 3 km retour geradelt nach Kautokeino. Werde einen Urban Artwalk versuchen. #AnsKap mich treiben lassen.
- Es gibt ein samisches College/University mit ca. 150 Studentinnen und Studenten in Kautokeino. Es erwacht gerade menschenmurmelnd #AnsKap
Rot-grün melierte Felsen auch als Grabsteine auf dem Friedhof von Kautokeino. Hätte ich bloß mehr Packtaschen :-) pic.twitter.com/Zu12flYFln
— Irgendlink (@irgendlink) 20. August 2015
Mit ein bisschen Phantasie gehen Lapplands Birken als Orangenbäume durch. Die Sonne geht auch ohne Phantasie als ’spanisch‘ durch. #AnsKap — Irgendlink (@irgendlink) 20. August 2015
Neunzig Kilometer bis Karasjok. Einsam ist das hier. Die Geschichte der Einsamkeit muss neu geschrieben werden. #AnsKap — Irgendlink (@irgendlink) 20. August 2015
Bach murmelt. Sonne sticht. Karl May hätte sich den Llano Estakado nicht besser ausdenken können. Ne. Stopp. Ist ja noch grün hier. #AnsKap — Irgendlink (@irgendlink) 20. August 2015
Gebt es zu, all die Leute, die ich auf dem Weg nach Karasjok #AnsKap treffe, die habt Ihr bestellt. Die nette Holländerin, den Quadfahrer.
— Irgendlink (@irgendlink) 20. August 2015