Tag 71 | Am Kap

19:21 ist es, als die kleine Threema-SMS eintrifft: Bin da.

Passt irgendwie. Nein, kein Countdown mit Pauken und Trompeten,  keine Bilder, kein Lärm. Nur fünf Kilometer vorher die Angabe wie lange noch; und zwei Kilometer vorher nochmals.

Dabei sind wir auf Twitter doch alle ganz aufgeregt. Alle Menschen sind da, die in den letzten Wochen mitgefiebert haben. Die Daumen gedrückt, die gehofft und gebangt haben. Alle jubeln, als ich schreibe, dass er da ist. Und ich freu mich so. So sehr, dass alles andere in den Hintergrund rückt. Alle Dramen dieser Welt werden in diesem Augenblick winzig klein.

Er hat es geschafft.

Jetzt zählt nur das. Wie ich mich mitfreue! Wo er sein Zelt aufbauen wird? Oh, da wird sich bestimmt ein Plätzchen finden.

Zur heutigen Tagesstrecke? Aber klar doch. Bitte sehr, einfach hier → klicken.

Und wer noch ein bisschen Streetview mag, klicke genau dort drauf.

Ein paar Tagestweets? Aber ja, gerne. Den Rest könnt ihr HIER selbst nachlesen.

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Ähm, und ach übrigens … die gestrige Wette *hüstel*  habe  ich gewonnen. Irgendlink hat genau 10 RadlerInnen getroffen unterwegs auf den letzten 140 km ans Kap. Zuerst hatte ich ja 9 schreiben wollen, doch dann schrieb ich 11. Am nächsten dran von allen. So kuhl … und bin ich ja mal echt gespannt, was ich gewinnen werde. (Grinsend ab).

Tag 70 | Zehn Wochen auf dem Rad

Zehn Wochen ist er nun unterwegs, unser Artist in Motion. Siebzig Tage. Das Kap ist nun fast zum Greifen nah. Noch 78 km sind es bis ans Ende der Welt. Morgen oder übermorgen wird es unser Kapmann erreichen. Wenn alles gut geht.

Hier → kannst du klicken zum heutigen Streckenlink. Für Fahrräder gibt’s nun nichts mehr eigenes. Räder gelten bei Guugl ab sofort auf dem Weg #ansKap als Autos.

Sein Zelt hat Irgendlink soeben aufgebaut und smst vom Stellplatz: „Starkwindend. Es regnet ab und zu. Kraftwerk brummt. Bach plätschert. Straße säuselt.“

Alles im grünen Bereich also. Möge es so bleiben.

Mit den Tweets von heute wünsche ich euch einen schönen Sonntagabend und einen guten Wochenstart.

 

 

Tag 69 | Fjorde vom feinsten #ansKap

Zur heutigen Strecke habe ich ein paar tolle Bilder auf Google Streetview für euch gefunden. Dazu bitte hier → klicken.

Zur zweiten Hälfte der heutigen Radelstrecke sage ich nur: Norwegische Fjorde!

Meine Erinnerungen an die vor fünf Jahren auf der Straße Nummer 17 erfahrene  norwegische Westküste, einer Fjorde-Landschaft vom feinsten, bestehen aus lauter Aaaahs! und stecken voller OOoohs! So ähnlich ist es Irgendlink heute wieder ergangen. Mit offenem Mund ist er stetig weiter nordwärts geradelt und hat nun sein Zelt in einer Art Steinbruch aufgebaut. Kurz darauf hat er begriffen, dass der Zeltplatz des Dorfes ganz in der Nähe ist. Nun denn … er steht gut da. Relativ mückenfrei sogar. So what?

Die Tagesstrecke sieht heute ungefähr so aus: hier → klicken.

Ein paar Tagestweets gefällig?

… und alle weiteren Tweets von heute, gestern und überhaupt gibt’s wie immer hier: Irgendlinks Tweets.

Ich weise gerne noch auf den vierten Zeitungsartikel in der Zweibrücker Zeitung Rheinpfalz hin. Alle mir bekannten Links zu Blog- und Presseerwähnungen gibts in der rechten Seitenleiste. Falls ich etwas übersehen habe, schreibt doch bitte an homebase(at)europenner.de.

Danke!

Tag 68 | Durch die Toskana Skandinaviens #ansKap

Ein geradezu berauschend schöner Tag durch Birkenwälder war das. Finnmark vom feinsten. Alle Lebenszeichen, die ich heute von Irgendlink bekommen habe, wecken mein Fernweh mit einer schier unerträglichen Vehemenz. Ihr kennt das? Ich freue mich einfach total, dass es unserm Kapman unterwegs so gut geht.

Sein Zelt hat er heute auch wieder ganz schnell aufbauen müssen. Ich sage nur: Mücken. Etwas ist doch immer …

Seine Tagesstrecke findet ihr, wenn ihr hier → klickt.

Auch heute wieder ein paar Tweets des Tages, kleine Momentaufnahmen – in Worte gepackt:

Tag 67 | Über die Nordkap-Prokrastination und die Fremdheit von Reisen

Am folgenden Tweet habe ich heute regelrecht gekaut. Und gedacht, wie viel Wahrheit man doch mit ganz wenig Zeichen hinbekommen kann:

Fremdsein müsste man seine lieben Mitmenschen lehren. Wie verstörend es ist, nicht ein Wort zu verstehen, Gebräuche nicht zu kennen. — Irgendlink (@irgendlink) 20. August 2015

 

Geschrieben hat er diesen Tweet irgendwo in der Universitätsstadt Kautokeino, eingetaucht in diesem norwegischen Ort am Rand der Welt. Nach seinem Ausflug dorthin hat sich Irgendlink heute entschieden – statt wie vor 20 Jahren über Alta – diesmal Richtung Karasjok ans Kap zu radeln. Unterwegs hat er bei angenehmem Sonnenschein in einem warmen See gebadet und jetzt hat er an einem weiteren schönen Platz sein Zelt aufgebaut. Die hundert Gramm Mücken, die er nicht aus dem Zelt aussperren konnte, musste er … nein, das wollt ihr gar nicht wissen.

Zur heutigen Tour (ohne den Ausflug) geht’s hier → lang.

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Die ersten Tweets des Tages zeige ich euch mal in ganz normaler Darstellung. Denn Twitter ist ja auch nur ein Mix aus Buchstaben und Herz-Kopf-Bauch-Zöix:

  • Die Finnen haben meine Handyuhr vorgestellt und die Norweger haben sie nicht zurückgestellt und der Fahrradttacho hat noch immer Winterzeit.
  • Radlerkollege Tim hat ne Bayernflagge dabei für , ich hab ne schwedische Flagge aus dem Straßengraben, die aussieht wie ukrainisch.
  • Kurz vor der Abzweigung, die Radlerkollege Recumbent T. vor Wochen passierte.
  • Die Weltachs‘ im Pfälzer Wald ist der Startpunkt meiner nächsten Kunst-Radel-Reise. Ich will Euch meine Heimat, die #Pfalz zeigen.
  • 2003 ist das Hotelrestaurant, in dem QQlka und ich 1995 gastierten abgebrannt. 2008 wurde es neu gebaut. Hoch über Kautokeino.
  • Die Katarakte der Zeit. Wie sie alles zermalmen, durchmischen, neuaufsetzen. Dazwischen Erinnerung wie Fels. Auch er vergeht langsam.
  • Aus nostalgischen Gründen bin ich 3 km retour geradelt nach Kautokeino. Werde einen Urban Artwalk versuchen. mich treiben lassen.
  • Es gibt ein samisches College/University mit ca. 150 Studentinnen und Studenten in Kautokeino. Es erwacht gerade menschenmurmelnd