Die Straße nach Gibraltar – Preview

Schon spät. Hab 1000 km Kunststraße durchgewalkt und in webgerechte Portionen verpackt. Demnächst wird es in der Galerie die Straße nach Gibraltar zu sehen geben. Ein Kunstprojekt aus dem Jahr 2000. Damals ist mein erstes Kultursommerprojekt gescheitert. Genug Zeit, um mich aufs Fahrrad zu setzen, nach Süden zu radeln und alle 5 km ein Foto der bereisten Strecke zu knipsen. Reisetagebuch gibts auch.

Die Schwrz-Weiß-Negative liegen nun schon seit fünf Jahren bei den Akten. Mit der neuen Galerie-Software soll sich das ändern.

Was noch? Das gescheiterte Kultursommerprojekt habe ich 2001 realisiert.

Und: heute Morgen habe ich einen ersten Artikel über Die Straße nach Gibraltar geschrieben. Vielleicht war es die Verzeiflung, die mich zum Schreiben trieb? Jene Tristesse wie sie wohl nur die Datenbank der Agentur für Arbeit ausströmt.

Die Straße nach Gibraltar gibts demnächst hier.

Les Blogitori te salutant – die Bloggeweihten grüßen Dich

Oder so Ähnlich. Asterix-Weißheiten.

Weiß nicht, wie oft dieses Blog schon todgeweiht war, ich es löschen wollte. Neulich mal wieder. Einer jener unendlich weißen Wintertage, an denen ich mich in einer Zone zwischen Sinn und Nichtsinn bewegte, was bedeutet, dass Nichtsinn und Sinn sich gegenseitig aufheben. Eine gefährliche Situation der Handlungsunfähigkeit. Keine rationale Entscheidung mehr möglich. Denn wenn eine Sache genauso wenig Sinn ergibt, wie nicht, dann hat man auch keine Möglichkeit, eine Entscheidung zu treffen. Man steht im Niemandsland zwischen den Dingen. Im Fall eines Blogs heißt das: Das Blog macht keinen Sinn vs. das Blog macht einen Sinn. Es ist vollkommen egal, ob es existiert oder nicht. Die Gründe für und wider heben sich gegenseitig auf. Der Statiker kennt so etwas als Nullstab in einem Fachwerk. Das Gebäude steht sowohl mit, als auch ohne diesen Stab.
Im Fall der Bloggerei bedeutet das, die Bloggosphäre als exemplarisches Fachwerk existiert weiter, egal ob mit oder ohne das Blog.

Derart in seltsame Gedanken versunken vergeht die Zeit. Ich surfe zwischen Blogs und Lehrseiten und durchforste die Datenbank der Arbeitsagentur. Dachdecker werden gesucht, und Kunststoffverarbeiter, auch ein Gärtnerjob hier ganz in der Nähe ist gelistet. Keine offenen Stellen als Blogger. Es ist frustrierend.
Aber was wäre der Held (das bin ich), wenn er sich nicht immer wieder aufrappeln würde und jegliche Bedenken bei Seite legen würde und einfach weitermachen.

Wenn der Weg das Ziel ist und somit zu Ende gegangen werden muss, hat man am Ende des Weges ein kleines Problem, weil dort auch ein Ziel ist und man somit mit zweierlei Zielen konfrontiert ist. Das ist die Schizophrenie ziwschen Stillstand und Bewegung. Man muss sich damit abfinden, dass das Ende des Weges grundsätzlich schwierig ist.

Der Statiker kennt so genannte Lastfälle. Im normalen Lastfall berechnet man ein Bauerk ohne jegliche speziell auftretenden Kräfte, wie z. B. Wind, der von der Seite drückt. Oder Erdbeben. Mag also sein, dass der eine oder andere Stab bei normalen Lasten ein Nullstab ist. Wenn sich die Situation aber ändert, erweißt er sich womöglich als ungemein wichtig, damit das Bauerk nicht zusammenstürzt.

Der Sinn der Dinge entsteht aus der jeweiligen Situation.

Auf ein Wort

Jaja, es ist still geworden. Was nicht daran liegt, dass es nichts zu berichten gäbe. Ich vertrete ja die Auffassung, es gibt grundsätzlich etwas zu erzählen. Selbst wenn in der Außenwelt scheinbar nichts passiert. Im Menscheninnern ereignet sich ALLES IMMER. Man muss aber nicht erzählen. Das ist auch klar.

Ist schon ein paar Tage her, da saß ich bei Kokolores am Tisch und kritzelte auf einen Zettel so etwas Ähnliches wie mein Passwort-Imperium. Zunächst listete ich alle Anbieter auf, bei denen ich im Internet gehostet bin, dann notierte ich die dazu gehörigen Webadressen und meinen Benutzernamen, nur so, um mir mal einen Überblick zu verschaffen. Ruck-Zuck war ein DIN A 4 Blatt beidseitig mit Accounts vollgekritzelt. Kein Mensch kann das überschauen und mir graute davor, all die Passworte zu ändern. E-Mail, E-Bay, E-wasweißichnochalles. Wie auch immer. Ich sichtete die Liste nach Überflüssigem und beschloss sämtliche Accounts, die ich seit Monaten nicht mehr benutzt habe, abzumelden. Das mache ich beim Aufräumen in der realen Welt auch manchmal: alles, was du seit X Wochen nicht mehr in der Hand gehabt hast, brauchst du nicht, du kannst es wegwerfen. Es wird dir nur wehtun, wenn du es betrachtest und denkst, „achjeh, das Ding, wie lange liegt es jetzt da und verstaubt und weder ich noch sonst ein Mensch auf der Welt kann es gebrauchen.“ Eine kitschige Uhr aus Porzellan mit Engelsflügeln zum Beispiel.

Doch zurück ins Web: Etliche Mail-Accounts mussten dran glauben, ein uralter ISDN-Zugang, sowie, naja, eben auch diverse Myblog-Leichen. Dazu zählte auch das gute, alte, werbefreie Europenner-Weblog mit vielen 100 Seiten Spontangeschwätz, der Vorgänger dieser WordPress-Impression, auf der Ihr gerade lest.

Ich habs nicht gerne gelöscht. Aber die Vernunft sagte mir: Blogs sind Kommunikationsinstrumente. Ungenutzte Blogs sind wie schweigende Menschen. Sie stören den natürlichen Fluss. Der aktuelle Eintrag ist immer der wichtigste. Wir leben hier im Jetzt. Und so weiter und so fort. Kurzum: myblog.de/europenner musste gehn, nicht zu Letzt wegen der einfachen Formel: Kein Account, kein Passwort, keine Sicherheitslücke.

Nun ist dieses neue Blog für Myblog-Verwöhnte nicht ganz einfach, weil man sich zunächst einen – mein Gott, was hab ich getan?! – einen Account mit Passwort anlegen muss. Um ein Passwort zu sparen, entstehen zig neue?

Ich mach jetzt erstmal Wochenend und Geocache.

Fotoblog – achwas, komplette Galerie

Nun isses so weit: Hier gehts zu meiner neuen, ständig wachsenden Galerie mit integriertem Fotoblog.

Im Fotoblog kann man auch kommentieren und Bewertungen für die Bilder abgeben.

Muss unbedingt was mit Fussball machen. Galerien ohne Fussball guckt nämlich kein Schwein ahahahahaha … Fussball, tststs, Fussball …

Nur ein Bild

Vorhin Holz gehackt. Mit einem schweren Spalthammer rückte ich Eichenstücken zu Leibe. Die Künstlerbude mal wieder 12 Grad kalt. Höllenschnee da draußen. Ich hob das Beil, schlug zu, die Fetzen flogen. Düstre Holzhalle am anderen Ende des einsamen Gehöfts, weshalb ich das Kleingehackte auf einen Schubkarren lud. Es darf als Intelligenzleistung angesehen werden, dass ich die besonders kleinen Stücke zunächst liegen ließ, damit sie später oben auf dem Schubkarren sind. Mit Ihnen würde ich das Feuer entfachen. Plötzlich wurde mir klar, dass ich die Holzstücke noch einmal umschichten muss. Kann ja den Schubkarren nicht die Treppe hinaufzerren bis ins Wohnzimmer. Das nun obenliegende Anfeuerholz würde also in der Weinkiste, welche ich fürs Hochschleppen nutze, ganz unten liegen.

Das wäre nicht weiter erwähnenswert, wäre nicht in diesem Augenblick ein Wildvogel durch den Holzschuppen geflogen und hätte mich auf metaphysische Weise an des Menschen Bestreben, die Dinge gradzurücken erinnert. Desinfektionsanlegen. Keulung, Stallpflicht  gaukelten in einer friedlichen Mischung mit Rechtschreibreform und Arbeitslosenzahlen in meinem Schädel. Ich stellte fest: Überall hat der Mensch die Finger im Spiel und reguliert nach neuesten Erkenntnissen das System. Alles was man tut hat einen Sinn. Der Sinn existiert innerhalb enger Grenzen. Des Menschen Horizont ist beschränkt. Der Mensch ist stets bestrebt seinen Horizont zu erweitern.  Er wundert sich dann, wie einfach es doch jenseits des Horizonts zugeht. Er wundert sich wie lang der Weg ist, den er zurückgelegt hat. Und er ist erstaunt, wie eng seine Sicht doch einst war.

Mühsam schleppte ich eine Weinkiste voller Holz in die Bude, packte alles aus, schichtete ein Anzündfeuer im Ofen und entfachte es. Man könnte sagen, der Horizont, der bisher von der Holzhalle bis zum Fuß der Treppe reichte, reicht nun bis in den Ofen.