Webzeugs, Soul und Fußball

Schon spät. Warn harter Tag. Verwaltungsarbeiten. Ich glaube, früh morgens habe ich mit Javascript begonnen und bin, wie es eben so ist im Netz, über XHTML nach SSI gestolpert, allesamt Webzeugs, welches man kennen muss, um dynamische Internetseiten zu bauen. Auf Javascript bin ich wegen des Bliestallabyrinths so scharf. Ich hatte diese Sprache immer abgelehnt, weil sie von verschiedenen Browsern unterschiedlich dargestellt wird und man somit nur schwer Kontrolle über die Internetseiten hat. Sie sind dann nicht mehr barriererfrei. Barrierefrei muss aber sein, um den Seiteninhalt einem Maximum an Websurfern zugänglich zu machen. Soll ja Leute geben, die mit reinen Text-Browsern im Web unterwegs sind. Die sollen auch etwas sehen.

Wie auch immer. Die Google-Map geht nur mit Javascript. Ich habe das Bliestallabyrinth (Link entfernt 2016-11-26) mit seinen 542 Bildpunkten nun roh fertig gestellt. Die Bildpunkte sind teilweise ungenau. Deshalb habe ich einen Koordinaten Picker (Link entfernt 2016-11-26) gebastelt. Falls Ihr in der Nähe von Zweibrücken lebt und die Koordinaten vor Eurer Haustür benötigt, schaut mal rein. Einfach die Karte anklicken und an der Stelle entsteht ein roter Bömbel und unter der Karte werden Latitude (Breitengrad) und Longitude (Längengrad) in dezimaler Form angezeigt. Wichtig sind die ersten fünf Nachkommastellen. Der Rest ist Zentimeterkram. Man kann auch von Karte auf Satellit umschalten und die Ansicht vergrößern und verkleinern.
Der Picker funktioniert nur, wenn Ihr Javascript erlaubt.

Gegen Abend war ich für die Zeitung unterwegs. Ich trete nämlich in die Fußstapfen des Gottvaters der Berichterstattung. Kein Geringerer als Journalist F. Sollte nun eigentlich den Artikel schreiben. Ähem. Da gibts jedoch ein Problem: Der Artikel soll von einem Soulkonzert handeln, welches unmittelbar vor der WM-Eröffnung stattfand, die Band quasi das letzte As im Ärmel der Großbildleinwand. Genauer Soulresearch. Hat mir prima gefallen. Aber die SRG-farbenen Zuschauer hatten Anderes im Sinn. Und so ging das Konzert unter im Fußballfieber.

Die Dokusoap “Frauentausch”

Nicht jeder meiner Leser mag die RTL2 Serie Frauentausch kennen: zwei Familien tauschen für eine Woche die Frau. Das heißt, Frau A zieht um zu Familie B. und umgekehrt. Dabei verlassen die Frauen zeitweilig ihren angestammten Lebensraum und tauchen ein in eine fremde, konfliktuöse Welt jenseits des Tellerrands. Biedere Hausfrauen werden mit fanatischen Fußballhaushalten konfrontiert. Nacktspülerinnen ziehen für eine Woche bei bibeltreuen Christen ein. Muslime springen ins eiskalte Wasser gottloser Minijobber.

Ich mag diese Dokusoap vor allem deswegen, weil sie exemplarisch steht für die Eingeschränktheit, in der jeder von uns ein bisschen lebt. Du und Du und ich. Jeder schustert an seiner eigenen Realität und festigt seine eigenen Regeln und Vorstellungen von Moral, wobei oft die Toleranz auf der Strecke bleibt. Deshalb kracht es ziemlich oft beim Frauentausch. Die Tauschpartner werden mit Welten konfrontiert, die sie selbst nur schwer akzeptieren können, ja, von denen sie womöglich gar keine Ahnung hatten, dass es sie geben könnte.

Unvergleichlich köstlich jene Folge, in der eine 45 jährige Hausfrau, die seit 17 jahren in einer Ehe ohne Sex auf dem Land lebt, die Rolle mit einer transsexuellen WG-Bewohnerin tauschte. Die Frau mit 17 jahre ohne Sex blühte förmlich auf, ließ sich von den homosexuellen Mitbewohnern ihrer Tauschpartnerin verwöhnen und in eine ungeahnt bizarre, spannende Welt der Subkultur entführen.

Die Menschen verstehen einander nicht. Deshalb ärgern sie sich übereinander. Wenn sie obendrein unzufrieden sind, laden sie ihren Frust ab beim nächsten Anderen, der ihnen begegnet. Das nennt sich Intoleranz oder Ignoranz. Wie in Schützengräben ducken sie sich hinterm Tellerrand des, in den letzten 17 Jahren abbezahlten Einfamilienhauses. Der Preis sind 17 Jahre ohne Sex mit dem falschen Mann. Zum Beispiel.

Großes muss passieren, damit sie es wagen, den Kopf über den Tellerrand zu heben. Und sei es auch nur eine Woche Tauschmutter für die Gage von 1500 Euro oder so.

Wissen ist flüchtig …

… vielmehr ist der korrekte Umgang mit Suchbegriffen, Management des Unbekannten, der entscheidende Faktor (für das Vorankommen eines Menschen).

Die Methode steht vor dem Ergebnis weil das Ergebnis, einmal erreicht, unflexibel auf der Strecke bleibt, während man die Methode wieder und wieder und wieder in den verschiedensten Sparten (Freizeit, Beruf, Zwischenmenschlichkeit) des Lebens anwenden kann.

Langstreckencache

Guter Tag heute. Der letzte Urlaubstag.

Kokolores und ich haben eine Serie von Multicaches in Angriff genommen. Von Zweibrücken den Schwarzbach hinauf. Alle 15 km ein Erdversteck mit einer Tupperdose, in der sich ein Logbuch befindet und Nippes, den die geneigten Mitspieler tauschen können. Wir sind ins 25 km entfernte Thaleischweiler geradelt und haben am Wegrand Rätsel hinterlassen, kleine Filmdöschen zum Beispiel, in denen man die Geokoordinaten für die Erdverstecke findet.

Vielleicht schaffen wir es, bis Sonntag die Strecke Zweibrücken-Landau zu legen, so dass man den 76 km langen Radweg zwischen den beiden Städten als Fahrrad-Schnitzeljagd erleben kann.

Zwischendurch sagte ich: „Wir gründen eine Spezialfirma für Touristencaches. Wenn jemand zum Beispiel ein tolles Hochzeitsgeschenk machen will, vielleicht alle 500 Meter einen Fünf-Euro-Schein verstecken möchte und dem Brautpaar ein GPS schenken möchte, dann erledigen wir das. Schnell, sauber, präzise. Das Brautpaar kriegt zur Hochzeit ein vorprogrammiertes GPS mit den Geopunkten, an denen die Kohle verbuddelt ist.“

Spinnerei?

Geocaching ist derzeit meine beste Ablenkung aus dem tristen Jobsuchenden-Alltag. Letzte Woche traf mich die Wucht zurückgeschickter Bewerbungen. Ziemlich unvorbereitet. Daran hatte ich nicht gedacht.

Man denkt die Welt – und ein paar Tage später erweist sie sich ganz anders, als man sie erträumt hat. Ich glaube, man nennt das Ernüchterung.
Falls jemand seine Homepage überarbeiten möchte oder eine neue braucht: ich kanns und bin noch zu haben.

Derweil denke ich wieder über Artfremdes nach. Ist ja egal, womit man Geld verdient. Nur eben: weil es egal ist, fristen die meisten Leute ihr Leben als Fehlbesetzung. Die Menschen tun die Arbeit nicht, weil sie genau die Arbeit tun wollen, sondern weil sie dafür Geld kriegen. Das ist ineffizient. Für Geld arbeitet man mit halber Kraft. Für eine „Sache“ gibt man alles.

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Heute Morgen den Router umgetauscht. Zum Glück innerhalb der 30-Tage-Frist, so dass alles ruck-zuck von Statten ging. Danach am System gefummelt und alles mögliche ausprobiert. Nun seit einigen Minuten wieder online. Das ist mirakulös.

Die letzten Tage zwischen HTML-Bastelei und Draußenarbeit verbracht. Für Kokolores Hund einen Hundeknast gebaut. Ein schöner großer Käfig mit tollen roten Stangen, den man ins Auto stellen kann auf dass dem Hundchen nix passiert bei einem Crash.

Um die Maße für den Hundeknast zu erhalten musste sich der Hund setzen stellen legen und den Kopf strecken, so dass wir auf ein gemütliches Maß von 1 Kubikmeter plus X kamen. gesagt gebaut, das Auto ist ja groß genug.

Als das Ding fertig war: reinsetzen zum Probeliegen. Selbst für einen Mensch ist er groß genug. Rein ins Auto – ohlala, wassen Ding. Wuchtig nimmt es die Hälfte der Ladefläche ein. Das Hundchen wirkte verloren in dem neuen Domizil.

Wir beschlossen, die Kiste an allen Seiten um 10 cm zu kürzen.

Was noch? Am Bliestallabyrinth weiter gearbeitet und die mühsam zusammengestoppelte Java-Script Elemente zerschossen. Dann Off, so dass ich das Script nicht wieder in Ordnung bringen konnte. Ich stelle fest: in allen Lagen befinde ich mich in einem Labyrinth. Das Kennzeichnende am Labyrinth ist, dass der Weg einen scheinbar direkt ans Ziel führt, aber auch nur scheinbar. Kurz vor dem Ziel stellst du fest, dass du umkehren musst, eine Schleife einbauen. Wenn es nur die Erkenntnis ist, dass man sich mit den Grundlagen von Java-Script vertraut machen sollte, ehe man es anwendet.