Im Cache war Hoffnung

Irgendwie das Bedürfnis, etwas aufzuschreiben. In diversen Blogs ansatzweise Kommentare hinterlassen, sie wieder gelöscht, weitergelesen, auf einer Welle durch das weltweiteweb geschwappt, mich treiben lassen von hie nach da. Nun beschlossen, einfachen Tagebuchstil zu verfolgen, hier im heimischen Blog. Hoch lebe der Alltag. Hoch lebe das eigene kleine Leben. Es gibt nichts, was sich besser anfühlt, nichts, worum man andere beneiden müsste.

Frühmorgens rief Cache-Kollege O.H. an. Mein Geocache „Im Cache ist Hoffnung“ war seit 7:22 Uhr freigeschaltet. O.H. scheint direkt nach dem Aufstehen die Datenbank auf www.geocaching.com zu fleddern, um zu schauen, was es Neues gibt an der Schnitzeljagd-Front. Den zweiten Cache, den ich gestern in die Datenbank gestellt habe, „Hau Ruck“ ganz in der Nähe, würde er auch noch machen.

Später kam eine Mail, wir könnten uns bei „Im Cache ist Hoffnung“ treffen auf ein Feierabendbier. Da sagte ich natürlich nicht nein, schließlich liegt das Versteck an meiner Feierabend-Radelstrecke. „Im Cache ist Hoffnung“ hat was. Das Versteck ist in einem ehemaligen Freilichtaltar, kleine Tupperdose mit Logbuch und ein bisschen Kleinkram zum Tauschen, wie das in der Cacher-Szene so üblich ist. Eine friedliche Sache. 17 Uhr trafen wir uns vor Ort. Muss schon merkwürdig wirken: zwei Männer mitten in grüner Wiese lümmeln auf dem ehemaligen Altar.

Ein LKW näherte sich, und ein Allradauto. Sie überquerten die Wiese, kamen direkt auf uns zu. Auf dem LKW lag ein vier Meter großes Kreuz.

Im Cache war Hoffnung

Die werden den Betrieb hier doch nicht wieder aufnehmen wollen, raunte ich O.H. zu.

Natürlich nehmen die den Betrieb wieder auf. Die Männer kippten das Stahlkreuz von der Pritsche. Vermutlich wunderten sie sich, was wir dort zu suchen haben.

Nun habe ich ein Problem: das coole Versteck muss ich wohl aufgeben, weil diese Christen hier wieder beten wollen – schon am Vetertag, konnte ich dem Gespräch zwischen Pfarrer und Kreuzzulieferer entnehmen.

„Im Cache ist Hoffnung“ ist ein Geocache nach meinem Geschmack. Im Sockel des alten Kreuzes, welches von Vandalen vor einiger Zeit zerhackt wurde, habe ich die Kiste mit Logbuch etc. versteckt. Auf dem Sockel sind die Worte: „Im Kreuz ist Hoffnung“ eingemeißelt. Das fand ich witzig und den Ort prima geeignet für einen Geocache. Hoch über der Stadt mitten in einer Streuobstwiese, ideal, um sich feierabends auf ein Bier zu treffen und ein paar predigende Worte zu wechseln, nuja, nun wird bald wieder in echt gepredigt. Ist ja auch was.

Das Grießbrei-Milch-Dilemma

Panorama Rapsfeld und Obstbaumallee

Noch so ein brillianter Tag. Morgens habe ich bis zu den Kopfschmerzen „geHTMLt“. Die Omnibusseite. Gegen 15 Uhr ging nichts mehr. Draußen Sonne und Dolce Vita. Also aufs Radel gesetzt und zwei neue Geocaches ausgebracht. Das war ziemlich entspannend. Vorhin wollte ich an der Bus-Seite weiterschuften, aber der Kopf war leer, also habe ich die Caches in die Datenbank bei www.geocaching.com eingestellt, damit die werten Cache-Kolleginnen und Kollegen gleich morgen nach Feierabend hinausfahren können, um den abenteuerlichen Pfaden zu folgen.

Was noch? Mittags rief die Hauptstadtethnologin (HE) an und wir erörterten das Problem, verreisen zu müssen, aber noch zwei Liter Milch offen zu haben. Was tun? Milch trinken geht nicht, denn die HE trinkt kaum Milch.

Man könnte Grießbrei davon kochen, und ihn einfrieren, sagte die Hauptstadtethnologin. Das warf das Problem auf, der Gefrierschrank ist voller Brötchen. Dann taue die Brötchen auf und iss sie, sagte ich. Soviel packe ich aber nicht, erwiderte die HE.

Dilemma.

Immerhin ist deine Gefriertruhe nicht voller Vögel, Hamster und Marder, so wie der von Frau Kokolores, witzelte ich.

Das Milchproblem: Du könntest die Milch in Plastiktüten füllen und sie zwischen die Brötchen in die Lücken quetschen, sagte ich.

Eine Möglichkeit, zweifellos.

Nimm besser Kondome, die sind stärker als Plastiktüten.

Die haben aber eine Feuchtfromm-Beschichtung.

Auswaschen?

Immer noch Dilemma.

Die Milch an Nachbarn zu verschenken schien der HE etwas verschroben – was sollen die denn denken?

Es stellte sich heraus, das einer der beiden Liter Milch eigentlich gar nicht ihr gehört, sondern ihrem Freund.

Ein Verlagertes Problem.

Dank Flatrate konnten wir die Sache bis ins kleinste Detail erörtern – ich erspare meinen Lesern weitere Einzelheiten.

Am Ende beschlossen wir die Grießbrei-Lösung, den Grießbrei kann man auch prima im Flieger mitnehmen, weil er nicht so flüssig ist wie Milch und sich auch länger hält.

Nun erwarte ich am Wochenende eine Lieferung Hauptstadtethnologin nebst Grießbrei – wenn der Raps (siehe oben) nicht mehr so stark blüht und die geschädigten Bronchien der HE mit Pollen überflutet.

 

The Kunst must go on

Dieser brilliante Frühling! Wenn es wahr ist, dass man auf dem Höhepunkt sterben sollte oder abdanken oder aufhören, dann wär’s wohl im Herbst vorbei. Besser als jetzt kann das Leben nicht mehr werden. Alles brummt: die Bienen, die Wirtschaft, Motoren, das Leben pulsiert, so dass man die Adern – wo auch immer – sich heben und senken sieht.

Guter Tag.Während Ubuntu 7.04 (das heißt, dass die Distribution 2007 im April ausgegeben wurde) herrunterlädt dusche ich mich, rasieren glaub ich auch, um mich fein zu machen für den Kulturtrip mit Journalist F. Zuerst: langweilige Fotoausstellung zum Thema Minirock mit perfekten Fotos auf Aludibond, dann Ausstellung im örtlichen Altenheim. Von der hab ich allerdings nichts mitgekriegt, weil ich meinem Onkel W. einen Kurzbesuch abgestattet habe. Lange nicht gesehen, das Befinden des alten Herrn liegt mir am Herzen – ich kann mich mit seiner Lone-Wolf-Mentalität gut identifzieren.

Später nach Pirmasens zur Aktion Kunstprozesse, eine Wohlfühlausstellung, die in den nächsten beiden Wochen wachsen wird. Fühlte mich an meine subkulturelle Zeit in Mainz erinnert und so etwas öffnet das Herz.

Wie tief muss man sinken, um Einlass in den langweiligen siebten Himmel der Kunst zu erhalten, muss all dem Coolen, Schmutzigen, Gottlosen, Unehrenhaften, Nienieniebezahlten entsagen. Ein bisschen sehne ich mich zurück in die gute alte Hungerleider-Zeit, in der man noch nicht rechnete und auf Profit aus war.

Gut, so schlimm ist es nun auch wieder nicht.

Seit ich für den örtlichen Omnibusgiganten arbeite, fühlt sich jedoch Zeit ein bisschen anders an und man wird nachdenklich, wenn man Dinge tut, mit denen man kaum etwas verdient.

Trotzdem The Kunst will go on.

Irgendwann.

Sex ohne Ende

Endlich zeigt er sein wahres Gesicht, der Herr Irgendschmutzfink!

Brilliert mit einer nagelneuen Fotogalerie Titel „Sex“ (Link entfernt 2016-11-26).

Sexpictures worldwide, mittels Satellitennavigation metergenau eingemessen.