Schon wieder ein Jakobsweg – live bloggend auf dem Camino Frances

Buchcover Schon wieder ein Jakobsweg
Buchcover Schon wieder ein Jakobsweg

Schon wieder ein Jakobsweg – auf dem Smartphone geschrieben, live vom Camino Frances gebloggt und drei Jahre nach dem Bericht hier in diesem Blog endlich gedruckt, lektoriert und mit unveröffentlichtem Material ergänzt. http://www.epubli.de/shop/buch/33380 (ISBN 9783844278675 Softcover, 104 Seiten – 9,95 €)

Die Ebook-Version im Format epub gibt es bei Neobooks für 5,99 €.

Nun überlege ich – ganz Konzeptkünstler – ein Buch mit dem Titel „Phantom“ zu veröffentlichen, das monatlich einen anderen Inhalt erhält. Das bedeutet, wer es im Monat X kauft, erhält ein völlig anderes Buch, als derjenige, der es im Monat Y kauft. Cover und ISBN bleiben natürlich gleich. So wie ich das schwer zu reitende Pferd namens Epubli begreife (der Veröffentlichungsprozess war komplex), kann man nachträglich Cover und Inhalt der eingestellten Bücher ändern. Okay, das macht eigentlich keinen Sinn. Aber als Idee wollte ich es mal in den hiesigen Zettelkasten gerettet haben. Vielleicht könnte ich das Konzeptliterarische Meisterstück auch schlicht „Die Katze im Sack der Literatur“ nennen?

Also keine Sorge. Schon wieder ein Jakobsweg bleibt wie es ist. Ein gut lektoriertes Buch über den Camino Frances des Jahres 2010. Womöglich ist es sogar das erste auf einem Smartphone geschriebene Buch in deutscher Sprache?

Zu – und andere Missverständnisse

SoSo sagt, Zu ist ein schlimmes Wort, und nennt einige Beispiele: zu wenig, zu schnell, zu viel, unzulänglich.
Stimmt, pflichte ich bei, besonders für eine Katze.
Später spazieren wir zum örtlichen Lebensmittelladen. Am schwarzen Brett hängt ein Inserat eines Holzhändlers, das ich ohne Brille nicht lesen kann. Brennholz im Bigbag, murmelt SoSo undeutlich. Was? Brennholz im Dickdarm?
Wir zeichnen den Spaziergang per GPS auf und schnappschießen unterwegs aus der Hüfte. Die Mode-App Hipstamatic dient dabei als spielerischer fotografischer Zufallsgenerator. Per Schüttelfunktion werden die Fotofilter gewechselt und man erhält die bizarrsten Fotoergebnisse (das Prinzip hatte ich schon auf der Kunststraße Boulogne-Zweibrücken im letzten Jahr angewendet – der Zufall als Synonym für die Ungewissheit der Zukunft). Hier zusammengefasst als Urban Artwalk Windisch #12/2013.
Hier berichtet Co-Künstlerin SoSo über den Artwalk und zeigt ihre Sicht ganz in schwarz-weiß.

Supplement: Heiko Moorlanders My Teeth Made A Lot Of Trouble In My Youth, welches in Zeile 5 Spalte 4 in die Bildtafel integriert ist

Urban Artwalk Windisch Dezember 2013

Mo Far Away

Lass uns raus gehn. Nur auf nen Sprung. Die Pakete, die der Alltag produzierte zur Post bringen. Und ein Bild finden. Ein gutes Bild, das man mit dem Handy blitzdingsen kann und „verappen“, so lange auf dem Winzcomputer mit den Pixeln herumexperimentieren, bis es sjön ist.
Ein Mofa macht uns singen ein Lied – von wem? – Mo far away, mo far away, I’m mo far away … ouh shallala.

Neun Mofas Collage

Urbane Kunstspaziergänge – als die Koords laufen lernten

Seit etwa 2011 unternehme ich, oft zusammen mit Co-Künstlerin SoSo, sogenannte Urban Artwalks, Kunstspaziergänge mit dem Smartphone, wobei wir die Städte fotografisch regelrecht sezieren und aus den Einzelbildern meist quadratische Bildcollagen erstellen. Die Bildstandorte sind, GPS sei dank, allesamt lokalisierbar. So entstand eine Serie von Bildern, die einen individuellen Abdruck des Flairs der bereisten Städte zum jeweiligen Zeitpunkt zeigen. Die Touren führten durch viele europäische Städte, sowohl größere, als auch kleinere: Bern, Zweibrücken, Baden, Brugg und Windisch im Aargau, Bitche, Saargueminnes, Boulogne sur Mer, London, Göteborg, Kopenhagen, Berlin, Hamburg, Salzburg …

Bei einer Archivsichtung ist mir der wohl älteste Urban Artwalk, die „Zweibrücken-Twentyfive“ aufgefallen. Aufgenommen zwischen dem 19. und 21. April 2007. Der GPS-Track wurde mit einem Magellan Explorist aufgezeichnet und per Zeitlinie und Software wurden die Bilder aus einer Olympus 5060 Widezoom mit dem Track synchronisiert und die Exif-Daten um Koordinaten ergänzt. Tjaja, so war das damals in der grauen Vorzeit des Livetrackings.

Die Zweibrücken-Twentyfive ist noch deutlich beeinflusst von einer der ersten GPS-Kunstformen, dem Geodrawing (Zeichen mit dem GPS, indem man eine Figur läuft).

Zweibrücken Twentyfive Bildcollage
Zweibrücken Twentyfive Bildcollage – die 25 Bilder wurden aus einer weit größeren Anzahl Aufnahmen ausgewählt und zur Tafel komponiert. Tonaufzeichnungen ergänzen die Bilder, wurden jedoch nie künstlerisch verwendet. Das Projekt wurde im Rahmen des 25-jährigen Bestehens des Zweibrücker Kunstvereins im Herzogssaal ausgestellt.
Zweibrücken Twentyfive Lageplan
Zweibrücken Twentyfive Lageplan – um eine „plausible“ und gut lesbare Fünfundzwanzig zu präsentieren, wurde der Stadtplan kurzerhand  auf den Kopf gestellt. Die Zahlen- und Buchstabenkombinationen zeigen die Lage der Bilder im Kunstwerk. D5 zum Beispiel liegt in Spalte vier, Zeile fünf.